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In wenigen Monaten ist die Amtszeit von Georg Krimphove beendet. Nicht nur als Präsident. Auch als Vorstandsmitglied. Elf Jahre lang - mit einer kurzen Pause - bestimmte Krimphove die Geschicke des Vereins mit. Nicht alle Fragen und Themen im Verein wird er bis zu seinem Abschied klären können...
Das letzte Westfalen-Derby DSC Arminia Bielefeld gegen Preußen Münster liegt inzwischen mehr als 16 Monate zurück. Doch die Ausschreitungen von Münsteraner Fußball-Gewalttätern nach dem Dritt-Liga-Spiel am 18. April 2015 in der Schüco-Arena beschäftigen Justiz und Polizei in Bielefeld bis heute.
Am Montag schickte Jugendrichterin Diana Stratmann ein heute 21 Jahre altes Mitglied der Münsteraner Ultraszene wegen Landfriedensbruchs hinter Gittern. Dem wegen Beleidigung und gefährlicher Körperverletzung bereits vorbestraften Angeklagtem, ein Auszubildender aus Neuenkirchen (Kreis Steinfurt), wurde nach Jugendrecht der Prozess gemacht. Der Mann, der bei den schweren Ausschreitungen in der Schüco-Arena auf Videoaufzeichnungen an vorderster Front zu sehen ist, war zur Tatzeit erst 20 Jahre alt und galt damals juristisch noch als Heranwachsender.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Drittligisten SC Preußen Münster im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen dreier Fälle eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 12.000 Euro belegt. Bis zu 4000 Euro davon kann der Verein für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Dezember 2016 nachzuweisen wäre.
Kurz vor Anpfiff des Drittligaspiels gegen Energie Cottbus am 9. April 2016 wurden im Münsteraner Zuschauerblock zahlreiche Rauchtöpfe gezündet. Ein Besucher erlitt daraufhin eine Rauchgasvergiftung und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Zudem zündeten Münsteraner Zuschauer in der 86. Minute des Drittligaspiels gegen den 1. FC Magdeburg am 22. April 2016 abermals Rauchtöpfe. Darüber hinaus wurden vor dem Drittligaspiel beim FC Erzgebirge Aue am 14. Mai 2016 Bengalische Feuer im Zuschauerblock der Gäste abgefackelt.
Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig.
Mit ungewohnter Deutlichkeit hat sich der SC Preußen Münster nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden an den WDR gewandt und den Sender für seine Berichterstattung vor dem Spiel kritisiert.
Mit einem Offenen Brief hat sich der SC Preußen Münster am Sonntag an den WDR gewandt. Der Verein sei "erschüttert" über die Moderation eines WDR-Beitrags in der "Lokalzeit" vom Freitag.
In dem Beitrag ging es um das Spiel der Preußen gegen Dresden - eine Partie, die ohne wirklich Störung über die Bühne ging, bei sommerlichem Wetter. Feiernde Gästefans, sentimentale Preußen und der Sport selbst interessierte nur noch am Rande.
Das Fanprojekt Preußen Münster e.V. wirbt weiterhin für eine weniger konfrontative Haltung aller Seiten in der aktuellen Diskussion rund um die aktiven Fans des Traditionsvereins. Mit Bedauern nimmt das Fanprojekt daher die vom Verein verhängten Strafmaßnahmen zur Kenntnis. Gegenüber beiden Seiten warb der Vorstand des Fanprojekts um die Aufnahme von Gesprächen unter der Führung eines Mediators, um die Situation nicht noch weiter eskalieren zu lassen. „Das nun gesetzte Zeichen des Vereins in Form von Kollektivstrafen entspricht dem nicht“, erklärt der Fanprojekt-Vorsitzende Benny Sicking.
Die Sperrung des Block N für die kommenden Heimspiele steht entgegen der Ankündigung des Präsidiums des SC Preußen 06 e.V. Münster, dass nicht die Ultras aus dem Stadion verbannt werden sollen, sondern nur die Täter, die sich nicht an Gesetze halten. Nun werden viele weitere Preußen-Fans bestraft. Durch das Fahnenverbot in der gesamten Kurve werden zudem weitere unbeteiligte Fangruppen grundlos sanktioniert. Sicking: „Wir denken nicht, dass sich die Situation durch solche Strafen nachhaltig verbessern lässt und fordern daher weiterhin ein Umdenken auf allen Seiten.“
Wie kein anderer steht Felix ‘Fiffi’ Gerritzen für die 110-jährige Historie und Identität des SC Preußen 06 e.V. Münster und damit für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Traditionsvereins von der Hammer Straße. Das Andenken an die Geschichte auch in der Gegenwart zu wahren und den Verein zukunftsfähig aufzustellen, ist eine große Herausforderung für die gesamte Preußenfamilie. Beim letzten Heimspiel, als in der Fiffi-Gerritzen-Kurve mehr als 20 Rauchtöpfe gezündet und unbeteiligte Stadionbesucher zu Schaden gekommen sind, wurde nicht nur das Andenken an diese Identifikationsfigur beschmutzt, sondern auch die Wahrnehmung des gesamten Vereins in der Öffentlichkeit nachhaltig beschädigt. Hinzu kommt eine zu erwartende Strafe von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Mit der Sperrung des negativ in Erscheinung getretenen Blocks N und einem Fahnenverbot, will die Vereinsführung ein Zeichen setzen.
“Dass unbeteiligte Stadionbesucher zu Schaden gekommen sind und ohne jegliche Rücksichtnahme auf die mehreren Hundert Kinder im angrenzenden Block O gezündet wurde, beschämt nicht nur die Täter, sondern den gesamten SC Preußen. Mit den jetzt getroffenen Maßnahmen wollen wir daher nicht nur die Verursacher treffen, sondern gegenüber all unseren Fans, die ein friedliches Fußballfest erleben und ihren Verein unterstützen wollen, sowie der gesamten Öffentlichkeit ein Signal senden”, begründet das für Fanangelegenheiten zuständige Präsidiumsmitglied Siggi Höing die Entscheidung, für die sich die Vereinsführung bewusst Zeit genommen hat. Schon während der Partie gegen den FC Energie Cottbus machte ein Großteil der Stadionbesucher durch laute Pfiffe deutlich, dass im Preußenstadion kein Platz für ein derartiges Verhalten ist. In den beiden verbleibenden Saison-Heimspielen gegen den 1. FC Magdeburg und die SG Dynamo Dresden bleibt der Block N deshalb geschlossen, in der gesamten Ostkurve greift ein Fahnenverbot, das Stockfahnen, Doppelhalter und Zaunfahnen untersagt.