Morgens um 9 Uhr in Essen, die "Grüne Hauptstadt Europas" färbt sich langsam "Rot-Weiss". Schon vor dem Frühstück auf dem Weg zum Bäcker tragen die Fans voller Stolz die Farben ihres Lieblingsklubs. Die Saison hat gerade begonnen, alles steht wieder auf Anfang, alles ist wieder drin und dazu ist wieder Derbytag: Rot Weiss Essen gegen den Wuppertaler SV. Ein etwas anderes Spiel als gegen den SC Verl oder Wiedenbrück auch in der "Schweineliga" vier, obwohl das Derby eigentlich einen Ligahöheren Rahmen verdient hätte: 10.607 Zuschauer und an die 2.000 Gästefans.
RWE gegen den WSV: Wuppertal gewinnt verdient in Essen
Dabei fuhren die Gäste mit einem großen Paket Pessimismus aus dem Tal an die Ruhr: Viel Hoffnung auf sportliches Glück an der Hafenstraße hatten die wenigsten. So gingen die Meinungen im Fanforum des Wuppertaler SV klar in Richtung Niederlage vor wenigen Auswärtsfans. Aber es kam komplett anders. Natürlich waren es nicht soviele Fans wie beim Niederrheinpokalfinale im vergangenen Jahr, aber der 2.200 Fans fassende Gästestehblock war sehr gut gefüllt und auch auf den Sitzern gesellten sich ein paar rot-blaue Fußballfreunde.
Der letzte Sieg der Wuppertaler bei Rot Weiss Essen datiert auf den 10. Mai 2013 (2:1) und nach einem Sieg sah es heute zuerst auch nicht aus. Jubeln konnte zuerst die West, nach einem schön herausgespielten Spielzug erzielte Kevin Grund die Essener Führung. Ging ja gut los für die RWE Fans. Große Hoffnungen in die Saison nach dem spielfreudigen Start in die Saison bei der U23 von Borussia Dortmund (2:2) vergangene Woche. Aber anstatt nun den Wuppertaler Schock, der von einem Böller aus dem Gästeblock begleitet wurde, auszunutzen zog sich das Team von Sven Demandt zurück und überließ den Wuppertalern das Spiel.
In Hälfte zwei belohnte sich dann die Mannschaft von Trainer Stefan Vollmerhausen mit dem frühen Ausgleich in der 51. Spielminute und zehn Minuten später mit der 2:1 Führung (Kevin Hagemann). Rot Weiss Essen drückte zwar, ließ sich anscheinend von dem teilweise unsportlichen Verhalten der Wuppertaler Spieler (Torwarbehinderungen, überflüssiges weggrätschen) beeindrucken und kam nicht mehr richtig zum Zug. Volle Offensive bei RWE brachte nicht den Ausgleich sondern die 3:1 Führung für die Gäste. Freude bei Rot Blau: Bei Fans und beim Trainer, der komplett ausrastete und ein wenig das Heimpublikum provozierte. Ist halt Derby.
Während der Wuppertaler SV kommende Woche den Aufsteiger FC Wegberg-Beeck zum Ligaspiel erwartet, darf Rot Weiss Essen in der ersten Runde des DFB Pokals gegen Borussia Mönchengladbach (Fr. 20:45 Uhr) dann hoffentlich "vollgetankt" ran.
- Stadion an der Hafenstraße