29.500 Zuschauer – ausverkaufter Heimbereich + 500 Gästefans und das in der vierten Liga, der Regionalliga West. Das war und ist eine Ansage. Aachen hat einfach Bock auf Profifußball, Aachen will in die Liga 3. Mit dem Sieg am 30.03.2024 gegen Fortuna Köln hat die Kaiserstadt einen großen Schritt gemacht, zumal der ärgste Konkurrent der FC Bocholt patzte. Nun sind es elf Punkte Vorsprung bei ausstehenden sieben Spielen. Da kann eigentlich nix mehr schief gehen. Das wäre wie wenn Bayer 04 Leverkusen jetzt doch nur Vizemeister werden würde. Auch wenn der Fußball manchmal verrückt ist und die wildesten Geschichten schreibt, davon kann man eigentlich nicht mehr ausgehen.
Alemannia Aachen gewinnt gegen Köln vor großer Kulisse. Liga 3 greifbar
Das Ding ist eigentlich durch, auch wenn rein sportlich gesehen, die Alemannia einige Mühe mit den Kölnern hatte und der SC aus der Domstadt vom Rhein schon die eine oder andere bessere Chance hatte. Glück ist mit dem Tüchtigen und absolute Leidenschaft angetrieben von den Rängen wurde am Ende belohnt und zwar durch ein Abstaubertor von Anton Heinz in der 52. Spielminute.
Die Partie war hart um gekämpft und vor allem in der ersten Hälfte durch mehrfache Rudelbildung gekennzeichnet, so dass man davon ausging, dass die Mannschaften niemals in voller Mannstärke den Abpfiff erleben würden. Ja und eine rote Karte gab es, aber für einen Betreuer von SC Fortuna Köln in der 35. Spielminute. Vorher hatte tatsächlich die Fortuna die beste Gelegenheit zur Führung, als Batarilo Budimbu bediente, der jedoch den Ball aus Nahdistanz nicht optimal traf, sodass Alemannias Torwart Johnen eine Parade gelang (17.). Gegen Ende der ersten Halbzeit tauchte Aachen noch einmal vor dem gegnerischen Tor auf, doch der Kopfball von Heinz verfehlte das Tor deutlich.
Die zweite Hälfte war dann aber nicht mehr so hitzig wie die Erste. Auf beiden Seiten gab es Chancen, aber erst in der 52. Spielminute wurde der Tivoli zum Tollhaus. Nach einem Doppelpass mit Pagliuca parierte Fortunas Torwart Weis zunächst stark gegen Bakhats freistehenden Schussversuch, doch beim Nachschuss von Anton Heinz war er chancenlos. Die Fortuna keinesfalls resignierend versuchte nun direkt den Ausgleich und nur vier Minuten nach dem Führungstreffer verpasste Ernst die sofortige Antwort. Besonders zum Ende verstärkten die Kölner den Druck, aber trotz sechsminütiger Nachspielzeit wollte der Ausgleich nicht fallen.
Was für eine wilde von Aachen diese Saison. Am 10. Spieltag noch im Mittelfeld abgeschlagen und nun mit reichlich Punkten die Nase vorn. Liegt sicherlich auch am Trainergespann um Heiner Backhaus. Wenn alles gut geht, kann die Alemannia schon am 20. April in Paderborn den Aufstieg feiern oder halt im direkten Duell gegen den Mitkonkurrenten aus Bocholt am 27. April 2024. Elf Jahre Regionalliga reichen auch. Was klar ist: Ein Aufstieg von Alemannia Aachen wäre eine große Bereicherung für die 3. Liga. Was dann noch fehlt ist der Zuschauerrekord für die Regionalliga West. Dieser liegt bei 30.313 Zuschauern aus dem Spiel Alemannia Aachen gegen Rot-Weiss Essen (7. Februar 2015) auch aufgrund der vielen Gästefans. Dieser könnte noch in dieser Saison geknackt werden, wenn die Alemannia den Gästeblock mit eigenen Fans füllen könnte. Warten wir es ab.
Fotos: Bildagentur frontalvision.com
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