RWE Revanche für 2007: Viel Häme für den MSV Duisburg in Essen

RWE Revanche für 2007: Viel Häme für MSV in Essen

30 Minuten vor Abpfiff, gerade war das hochverdiente 2:1 für Rot-Weiss Essen gefallen, da holten die ersten RWE-Fans weiße Taschentücher heraus und winkten in Richtung Gästeblock. Genauso wie es 2007 die MSV Fans taten, als Essen in Duisburg in die damalige 3. Liga (Regionalliga Nord) abstieg während die Zebras in die Bundesliga aufstiegen. Die bittere Häme von damals hat kein RWE Fan vergessen. Gestern war der Tag für die Revanche und es blieb bei Weitem nicht bei Taschentüchern.

Ihr fahrt nach Wuppertal“, „Wir steigen auf, ihr steigt ab“ oder „4. Liga Duisburg ist dabei“ hallte es bis weit nach dem Abpfiff tausendfach von den Rängen durch Essen-Bergeborbeck. Highlight des Gesangsportfolio sicherlich der spontan umgedichtete „Das geht ab!“ Partyklassiker von „Die Atzen“, der bestimmt auch noch heute bei vielen Essener Fans als Ohrwurm in Dauerschleife läuft: „Hey das geht ab, Duisburg steigt endlich ab […].“ Es wird wahrscheinlich so kommen und nicht wenige MSV Fans sagen, dass Ihr Klub schon seit Jahren auf die 4. Liga hinarbeitet. Es scheint fast aussichtslos. Acht Punkte (plus das schlechtere Torverhältnis) bei sechs ausstehenden Spielen.

Dabei führten die Duisburger gestern sogar im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße (19.200 Zuschauer / 2.500 Gästefans), wobei sie wahrscheinlich selbst darüber überrascht waren. In der 37. Spielminute flankte Ahmet Engin in den Strafraum und Alexander Esswein hatte seinen Fuß an der richtigen Stelle und erzielte das 1:0. Rot-Weiss Essen war in der ersten Hälfte nicht so richtig auf dem Platz. Lag vielleicht auch am fehlenden Spielbetrieb. Zur Länderspielpause gesellte sich ja noch die Rasen-Posse des 1. FC Saarbrücken, so dass das Spiel im Saarland ausfiel. Insgesamt pausierte RWE so drei Wochen und kam erst zum Ende der ersten Halbzeit in den Hafenstraßen-Flow.

Aber dann mal so richtig. Knapp acht Minuten konnten sich die Zebras über die Führung freuen und nach Hoffnung japsen, da nahm RWE-Kapitän Vinko Sapina aus 20 Metern Maß und zimmerte den Ball in den Winkel des Duisburger Tors. Ausgleich zum Pausenpfiff. Die zweite Hälfte begann mit einer Pyroshow der MSV Fans im Gästeblock aus weißen Bengalos und blauem Rauch, die ganz nett anzusehen war. Aber leider waren Lichter und Rauch nicht die einzigen Pyroelemente, die die Duisburger dabei hatten.



Nein, wie schon beim Gastspiel der Zebras in der vergangenen Saison in Essen wechselten auch gestern wieder Böller die Blöcke. Während es beim letzten Mal die Heimfans traf, landeten die Knallkörper gestern mehrmals im Pufferblock zwischen Gästesteh- und Sitzbereich, aber auch im Innenraum Das macht es auch nicht besser, eher schlimmer. Nach Polizeiangaben wurden zwei Ordner verletzt. Da kann man sich nur am Kopf fassen. Bölleridioten, die nur von der Tapete bis zur Wand denken. Böller sind ein NoGo, das sollte auch mal in Duisburg langsam ankommen.

Wenn das als Motivation für das eigene Team gedacht war, dann ging das auf jeden Fall nach hinten los. Es spielte eigentlich nur Rot-Weiss Essen und mit einem schönen Schuss aus 16 Metern ließ Lucas Brumme die Party in der 57. Spielminute auf den Rängen so richtig starten. Zwar hatte der MSV noch eine fette Chance durch Ginczek in der 70. Spielminute, aber RWE-Torwart Golz parierte glänzend. Danach war es ein reines Schaulaufen von Essen. Nach einem Foul vom Duisburger Schlussmann an Obuz im Strafraum erhöhte Doumbouya auf 3:1. Weitere Chancen folgten und die Zebras konnten froh sein nicht noch viel mehr Tore zu klassieren. Am Ende gab es dann doch noch das 4:1 vom „Man of the match“ Lucas Brumme, der in der Nachspielzeit den Endstand markierte.

Viel Spaß in Liga 4!“, stand auf einem Banner vor der West und die RWE-Fans kriegten sich nicht mehr ein und sangen ihr „Hey das geht ab, Duisburg steigt endlich ab […]“ in Dauerschleife. Auch die Mannschaft wurde gleich zweimal abgefeiert, während vor dem Gästeblock die Polizei auf marschierte. Noch ist aber nix entschieden für den MSV. Noch ist rechnerisch alles drin. Wuppertal, Rödinghausen, Wiedenbrück und Düren sind noch fern. Kommenden Freitag liegt nochmal eine fette Chance für den Klassenerhalt auf dem Silbertablett. Es kommt Waldhof Mannheim (acht Punkte vor Duisburg) zum direkten Abstiegsduell. Rot-Weiss Essen spielt am Sonntag bei Arminia Bielefeld (auch acht Punkte vor Duisburg) und könnte dem MSV indirekt Schützenhilfe geben und sich selbst wieder in Richtung Aufstiegsränge katapultieren. Es bleibt spannend.

Fotos: (c) frontalvision.com

> turus Fotostrecke Rot-Weiss Essen

> turus Fotostrecke MSV Duisburg

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
08 April 2024
Spielergebnis:
4:1
Zuschauerzahl:
19.200
Gästefans
2500

Ligen

Inhalt über Liga
3. Liga

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