FSV Bernau vs. TSG Einheit Bernau: Gesellige Biergartenatmosphäre beim Landesliga-Derby

BernauGemütlich ein Bierchen trinken bei abendlicher Sonne und entspannter Atmosphäre beim Bernauer Derby? Das sei beim Hinspiel ganz anders gewesen, erklärte ein sportlicher Zuschauer, der sich mit seinen Kumpels auf der Terrasse des Vereinsheims des FSV Bernau niedergelassen und sich über den 1:0-Auswärtserfolg der TSG Einheit Bernau gefreut hatte. Beim Flutlichtspiel am 14. November 2014 kochten die Emotionen hoch. Rund 800 Zuschauer (offiziell 650 zahlende) sorgten auf dem Sportplatz am Wasserturm für eine ordentliche Kulisse und auch die Polizei hatte sicherheitshalber ein paar Wagen bereitgestellt. Die umkämpfte Partie konnte der Landesliga-Neuling TSG Einheit klar und deutlich mit 3:0 für sich entscheiden. Die Treffer erzielten an jenem Freitagabend Vladimir Pestov, Maximilian Walter und Jens Manteufel. 

BernauWährend der FSV Bernau bereits längere Zeit Landesliga-Luft geschnuppert hat, nach dem unglücklichen Abstieg in die Landesklasse (aufgrund des 0:0 am letzten Spieltag vor knapp 200 Zuschauern haben genau zwei Punkte zum Klassenerhalt gefehlt) kehrte der FSV Bernau 2013 als Tabellenerster wieder zurück, hatte sich die TSG Einheit Bernau von ganz unten hochgearbeitet. Von der Kreisklasse ging es über die Kreisliga (Barnimliga) und die Landesklasse im Eiltempo hoch in die Landesliga. Und ja, am 22. Juni 2013 hatten beim Duell GW Ahrensfelde vs. TSG Einheit Bernau beim Anblick der am Mittelkreis feiernden Bernauer Spieler ein paar Zuschauer gemeint, dass der Sprung in die Landesklasse noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. Die TSG Bernau habe große Pläne, wurde mir damals vor zwei Jahren ausführlich erklärt. Recht hatten sie, ein Jahr später konnte der nächste Aufstieg gefeiert werden.

KatzeTrainer der TSG Einheit Bernau ist ein alter Bekannter. Der langjährige Torhüter des BFC Dynamo Nico Thomaschewski leitet die sportlichen Geschicke des Emporkömmlings. In den Reihen sind einige Spieler, die ebenfalls zuvor das Trikot des BFC Dynamo getragen hatten. Mit Mannschaftskapitän Jens Manteufel und Julian Wienbreyer waren beim Derby am vergangenen Samstagabend zwei von ihnen in der Startaufstellung. Und auch auf den Rängen ließen sich etliche Zuschauer sehen, die ein Shirt der Hohenschönhausener trugen. Die meisten von ihnen drückten der TSG Einheit Bernau die Daumen. Zuvor hatten einige von ihnen am eigenen Vereinsheim vorgetankt. Eine praktische Angelegenheit, denn beide Sportplätze liegen relativ dicht beieinander. Vom Sportplatz am Wasserturm folgt man einfach der Oranienburger Straße in Richtung Nordwesten und biegt anschließend ins dortige Gewerbegebiet ab. 

BernauDieses Mal waren es 550 zahlende Zuschauer, die bei bestem Sommerwetter das Siebtliga-Derby sehen wollten. Gut gefüllt waren vor allen Dingen die kleine Sitzplatztribüne und die Terrasse hinter dem Tor. Von dort aus ließ es sich wunderbar Fußball schauen. Entspannter könnte es auch in einer VIP-Loge beim CL-Finale nicht zu gehen. Allerdings vermisste der neutrale Beobachter dann doch ein wenig die typische Fußballstimmung. Keine Zaunfahnen, kein hörbarer Support, keine vernehmbaren Pöbeleien. Kurzeitig konnte beim Gespräch vergessen werden, dass unten auf dem Rasen ein Fußballspiel stattfand. Wie bereits beim Hinspiel nahm auch dieses Mal die Mannschaft des FSV Bernau das Heft in die Hand, doch das Tor des Tages machte der Aufsteiger vom Wasserturm. Wer diesen Treffer in der 35. Minute erzielte, war anfangs nicht ganz klar. Von der Terrasse des Vereinsheims war das schon mal gar nicht erkennbar. Offiziell benannt wurde Maximilian Walter, doch soll es laut Märkischer Oderzeitung Gino Wrembel gewesen sein, von dessen Fuß der Ball ins eigene Gehäuse sprang.

BernauNach der Halbzeitpause versuchten die Gastgeber Druck zu machen, doch erstaunlich routiniert brachte die TSG Einheit Bernau die knappe Führung über die Zeit und sicherte sich somit den zweiten Derby-Sieg der Saison - und das ohne Gegentor. Sowohl der FSV Bernau als auch Einheit Bernau haben eine passable Landesliga-Saison gespielt. Vor dem letzten Spieltag belegen sie die Plätze drei und vier. Mit dem Aufstiegskampf haben beide Vereine jedoch nichts zu tun. Zu deutlich ist der Vorsprung des SV Grün-Weiß Brieselang und des SV Schwarz-Rot Neustadt. Vor allem Brieselang ließ es richtig krachen und siegte in 29 Spielen ganze 26-mal. Die Tordifferenz beträgt exakt plus 100. Gespannt sein darf man auf die kommende Saison. Die große Frage lautet dann: Wird Einheit Bernau nach der ersten erfolgreichen Schnuppersaison ganz vorn angreifen?

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: FSV Bernau vs. TSG Einheit Bernau

Artikel wurde veröffentlicht am
08 Juni 2015
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
550

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