Das Ziel der 2.000 Zuschauer und den Einzug ins Viertelfinale des "Dachbleche24-Landespokal" knapp verpasst, aber trotzdem mit erhobenem Haupt ins Wochenende starten. So oder so ähnlich lässt sich die Stimmungslage bei der SG Union Sandersdorf wohl zusammenfassen. Der Underdog aus der Oberliga bat den großen Titelfavoriten aus Halle zum Pokalfight und wirkte von der ersten bis zur letzten Minute gewillt den Drittligisten zu ärgern.
SG Union Sandersdorf vs. Hallescher FC: Knapper Sieg für die Pokalfighter
Die Gäste aus der Händelstadt hatten arge Probleme gegen motiviert auftretende Gastgeber und zitterten sich schlussendlich nur durch einen Standard ins Viertelfinale. Joker Tunay Deniz köpfte einen Freistoß in die Maschen und lässt die Hallenser weiter von der nächsten Teilnahme am DFB-Pokal träumen. Auf dem Weg dahin müssen nun noch solche "Kracher" wie Stahl Thale oder Bitterfeld-Wolfen bezwungen werden.
Der Stand des Fußballs im ehemaligen "Land der Frühaufsteher" lässt sich am Besten anhand dieses Wettbewerbes ablesen. Der 1. FC Magdeburg ist als Zweitligist befreit, der Hallesche FC als einziger Profiverein im Topf der unangefochtene Favorit. Und danach? Reichlich Luft. Mit Halberstadt, Wernigerode, VfL Halle 96 und Sandersdorf spielen immerhin noch vier Mannschaften in der Oberliga. Dass eine Mannschaft wie Stahl Thale (bei allem Respekt) als Vertreter der Landesklasse somit unter den acht besten Mannschaften des Bundeslandes vertreten ist, verwundert also nicht.
Für die Hallenser war es dennoch eine nette Abwechslung in den recht naheliegenden "Landeskreis Anhalt-Bitterfeld" zu fahren. Das dortige Gebiet ist sowieso recht dicht bevölkert von HFC-Fans, und somit hatte Sandersdorf auch keinerlei Probleme diese Partie austragen zu können. Der Gästeanhang hatte sich zur Einstimmung auf die Partie auch noch ein paar Fackeln und Fontänen eingepackt und wirkten deutlich agiler als die eigene Mannschaft auf dem Rasen.
Einziger akuter Kritikpunkt unsererseits ist die undurchdachte Organisation des Gastgebers gewesen. Zuschauer im Heimbereich waren immer wieder aufs Neue gezwungen sich durch die Sicherheitskontrollen zu quetschen, um an Getränke oder Essen zu gelangen. Bereits vor Beginn der Partie resignierten Teile der Sicherheitsfirma, weil sie natürlich nicht gewillt waren jedes Mal Tickets und Taschen zu kontrollieren. Man darf davon ausgehen, das sich im Stadion unzählige Personen ohne gültigen Ticket aufhielten und die inoffizielle Zuschauerzahl die 2.000 dann doch geknackt haben könnte.
Bericht & Fotos: Max W.