Rot-Weiss Essen vs. Hamburger SV: Ausverkauftes Duell auf Augenhöhe

Rot-Weiss Essen vs. Hamburger SV: Großartiges Pokalduell auf Augenhöhe

Ja das Los für die 1. Runde des DFB-Pokal hätte schlimmer kommen können für Rot-Weiss Essen. Ein Championsleague-Teilnehmer hätte RWE eventuell abschießen können, ein vermeintlich namentlich unattraktives Los hätte dem Spiel keinen ansehnlichen Gästesupport geboten. Das Losglück bescherte den Essenern den Ex-Dino der Bundesliga, den Hamburger SV. Essen gegen Hamburg, ein Spiel voller Geschichten: Hrubesch, Golz und auch Rafael van der Vaart. Letzterer war es nämlich der, die RWE-Fans hatten gerade das erste Pilsken im altehrwürdigen Georg Melches Stadion runtergeschlürft, den HSV beim letzten Aufeinandertreffen (30.01.2008 / DFB Pokal Achtelfinale) damals bereits in der sechsten Minute auf die Siegerstraße brachte. Endstand:0:3.



So schnell sollte das Spiel aber diesmal nicht vorbei sein, hofften viele Fans. Mut machten ihnen die letzten Erfolge im DFB Pokal: In der DFB-Pokal Saison 2020/21 kam man nach Siegen über die Erstligisten Arminia Bielefeld und Bayer 04 Leverkusen sowie den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf bis ins Viertelfinale. Alle Spiele fanden aber aufgrund der Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Anders beim gestrigen Spiel. Die Karten sowohl für den Gäste- als auch für den Heimbereich gingen so schnell weg, dass es keine Ticket im freien Verkauf gab.



18.800 Zuschauer inklusive rappelvollen Gästeblock, wo von Beginn an ausgelassene Stimmung herrschte. Aber auch auf Heimseite kam über weite Strecken des Spiels in den entscheidenden Momenten endlich wieder die echte „Hafenstraßenatmosphäre“ auf. Das lag sicherlich auch am Spielverlauf mit dem in so einer Form nie jemand mit gerechnet hat. Dreimal ging der Hamburger SV aufgrund von teils sehr einfachen Abwehrfehlern auf Essener Seite in Führung: Bakery Jatta (0:1 Führung, 37. Spielminute), Bakery Jatta (1:2 Führung, 54. Spielminute), Robert Glatzel (2:3 Führung, 66. Spielminute). Dreimal zündete eine Pyroshow im Gästeblock.

Aber und jetzt kommt es: Dreimal löschte Rot-Weiss Essen umgehend das Freudenfeuer der Hamburger mit einem von den RWE-Fans enthusiastisch bejubelten Comeback: Torben Müsel (1:1 Ausgleich 42. Spielminute), Moussa Doumbouya (2:2 Ausgleich, 56. Spielminute), Lucas Brumme (3:3 Ausgleich, 83. Spielminute). Dazu gesellten sich zahlreiche Chancen das Spiel am Ende dann doch für sich zu entscheiden. Nach 90 Minuten stand es in einem spektakulären Spiel 3:3. Es ging in die Verlängerung und erste Ermüdungserscheinungen machten sich bemerkbar, auf beiden Seiten.  





Dass der Hamburger SV "dat Dingen" dann am Ende doch noch zog, kann man auch in die Kategorie „Glück“ einstufen. Laszlo Benes zog in der 117. Spielminute einfach mal von außerhalb des Strafraums ab. RWE-Schlussmann Jakob Golz (Sohn von Richard Golz der 273 Spiele für den HSV absolvierte) sprang in die Ecke und berührte den Ball noch mit den Fingerspitzen. Der landete dennoch im Netz. Kein Torwartfehler, sondern wie man auf den TV-Bildern sieht, ein Problem mit dem „neuen“ Rasen, der beim Absprung von Golz nachgibt, so dass der Torhüter leicht wegrutschte.



Ein paar Möglichkeiten hatte RWE noch, aber dann war Schluss. Am Ende gewinnt der Hamburger SV knappt mit 4:3. Ein gleichwertiges Duell auf Augenhöhe zwischen dem ehemaligen „Bundesliga-Dino“ und RWE. Apropos Dino: Liebes ZDF auch wenn Ihr das „Neumann“ Niveau bei der Fußballberichterstattung hochhalten wollt, Rot-Weiss Essen ist vielleicht der Ex-Dino der Regionalliga West, aber seit einem Jahr spielt RWE schon in der 3. Liga und nicht mehr in der 4. Liga, wie in Eurem Bericht zum Spiel. Das sollte doch auch inzwischen auf dem Gebühren finanzierten Mainzer Lerchenberg angekommen sein.

Man kann festhalten: DFB Pokal und Rot-Weiss Essen, das passt. Manchmal Jahrhundertspiele für die Ewigkeit, meistens immer enge und beeindruckende Matches vor einer tollen Kulisse (Corona ausgenommen) gegen höherklassige Gegner. Nun zählt es aber auch in der Liga da anzusetzen, Fehler auszubügeln (vor allem in der Abwehr) und die ersten Punkte einzufahren. Glück auf!

=> Fotos: Alle Bilder Sportfoto Agentur frontalvision.com

> turus Fotostrecke Rot-Weiss Essen

> turus Fotostrecke Hamburger SV

 

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
14 August 2023
Spielergebnis:
3:4
Zuschauerzahl:
18.800
Gästefans
2800

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DFB-Pokal

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