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Calvin Dik und Nils Weispfennig beim Genter Sixdays auf Podiumskurs

 
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Fast 800 Kilometer waren wir am Freitag von Berlin nach Gent unterwegs, um einmal mehr beim Genter Sixdays bis zum Finale am Sonntag dabei zu sein. Es ist wie immer ein einmaliges Erlebnis, auf der kurzen 166 m Bahn hervorragende Wettkämpfe zu verfolgen und das begeisterte Publikum zu erleben. Eine so lange Fahrt lohnt sich immer wieder und so sind etwaige Strapazen schnell wie weggewischt. 

Wenn dann noch Berliner Landsleute wie Theo Reinhardt bei den Profis und der Hauptstadt derzeit größtes Talent Calvin Dik im Nachwuchsrennen der U 23 am Start sind, ist durchaus großes Interesse vorhanden, darüber zu berichten. So stand zunächst einmal Calvin Dik im Focus, der hier mit seinem kongenialen Partner Nils Weispfennig seit vergangenem Dienstag im ´t Kuipke seine Runden dreht. Zum Einrollen auf der kurzen Bahn waren zunächst an den ersten beiden Tagen zwei Punkterennen über je 120 Runden und  zwei  Rundenrekordfahren angesetzt, bevor am Donnerstag dann neben einem 500 m Zeitfahren das erste Madison über 180 Runden zur Austragung kam.

Ein starkes Fahrerfeld mit zwölf Teams aus sieben Nationen ist für die beiden jungen Deutschen ein echter Härtetest, den sie bisher mit Bravour bestanden haben. Besonders der Sieg im Punktefahren am zweiten Tag von Calvin Dik, durch zwei Rundengewinne möglich gemacht, ließ die Klasse des Berliners aufblitzen, der ja schon eine recht erfolgreiche Saison als Junior hinter sich hat und nun auch in der U 23 Klasse an die bislang gezeigten Leistungen anknüpfen möchte. „Wir haben uns nach zwei Tagen an das kurze Oval gewöhnt und wollen schon gern aufs Treppchen fahren“, gab Calvin Dik zu verstehen, der seit zwei Jahren mit Nils Weispfennig zusammenfährt, nachdem sie bei einem Ländervergleich der Junioren in Apeldoorn das erste Mal ein Team gebildet hatten. Der Berliner richtet sein Hauptaugenmerk auf die Bahn, hat einen Vertrag beim deutschen Continentalteam Heizomat Rad-Net unterschrieben, wo er für Bundestrainer Sven Meyer ein heißer Kandidat ist, der nicht nur im Punktefahren, sondern auch im Punktefahren, im Madison und nicht zuletzt in der Mannschaftsverfolgung eingesetzt werden könnte. 

Bei seinem Partner Nils Weispfennig sieht es etwas anders aus, auch er hat bei einem deutschen Continentalteam, dem Herrmann Radteam, für die kommende Saison unterschrieben, wo er aber auch verstärkt auf der Straße zum Einsatz kommen soll. „Trotzdem bleibt neben das Omnium vor allem der Madison-Wettbewerb für mich auf der Bahn eine Option, wo ich mich mit Calvin optimal verstehe, da haben wir noch einiges vor“, betonte der sympathische Nils Weispfennig, der durchaus einen Traum hat, den es zu verwirklichen gilt. „Mein Vater Erik war ja schon einmal Weltmeister in dieser Disziplin mit Stefan Steinweg und das auch zu erreichen, ist schon ein lohnendes Ziel“; fuhr er schmunzelnd fort, dessen Vater in Gent ebenfalls Gast war, nicht nur um als Sportlicher Leiter Verträge für das kommende Bremer Sechstagerennen mit den Profis auszuhandeln, sondern vielmehr die Fahrweise seines Sohnes zu begutachten, der sicher seinen Weg machen dürfte. „Nach meinem gerade absolvierten Trainingslager auf Mallorca hatte ich hier in Gent an den ersten beiden Tagen noch Akklimatisierungsprobleme, aber es rollt immer besser und an den beiden letzten Tagen hier in Gent wird das die Konkurrenz noch zu spüren bekommen“, gab sich Nils optimistisch und selbstbewußt für ein spannendes Finale im ´t Kuipke am Samstag und Sonntag.

Nach vier Tagen liegen die beiden Deutschen, die bei den zwei Austragungen im Madison bislang die Plätze sechs und vier belegten, mit einer Verlustrunde und 53 Punkten in der Gesamtwertung auf Rang vier hinter dem mit Rundenvorsprung und 52 Punkten führenden Belgier Bryan Boussaer an der Seite des Dänen Martin Mollerup, während die Dänen Oliver Frederiksen/Matias Malmberg  mit 138 Punkten und die Briten Samuel Watson/Zach Bridges mit 84 Punkten ebenfalls eine Runde Rückstand aufweisen. Ein spannendes Finale dürfte damit an den beiden Schlusstagen garantiert sein.

Wie uns Calvin Dik zum Abschluss unseres kurzen Gespräches bestätigte, hat für ihn zwar die Bahn zunächst Vorrang, aber er weiß sehr wohl, dass er sich die nötige Härte für künftige Erfolge auf der Straße holen muß. Insofern will er nicht nur als guter Bahnfahrer gesehen werden, vielmehr steht durchaus in Zukunft auch mal ein Frühjahrsklassiker auf seiner Wunschliste. Aufgrund seiner Körpergröße wird er mit Sicherheit nicht der exzellente Bergfahrer werden, aber für Eintagesrennen mit leichterem Profil, die im Massenspurt entschieden werden, könnte er wegen seiner Spurtstärke das ein oder andere Mal Akzente setzen. 

Auf jeden Fall verfolgen wir mit Spannung den weiteren Werdegang des sehr aufgeschlossen wirkenden Berliners in der Hoffnung, dass wir hier in Gent am finalen Wochenende noch von einem eventuellen Paukenschlag von Calvin Dik und Nils Weispfennig berichten können.

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill

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