Bahn-DM in Berlin: Grasmann und Schäfer als goldener Abschluss

BM Updated 22 Juni 2015
Bahn-DM in Berlin: Grasmann und Schäfer als goldener Abschluss

KeirinAm Schlusstag stand Keirin für die Männer und Nachwuchsfahrer im Juniorenbereich, der Teamsprint der Frauen und der beliebte Madison-Wettbewerb für Jugend, Junioren und Männer auf dem Programm. Zunächst waren die Männer in drei Läufen im Keirin gefordert, wo ein neuer Titelträger zu ermitteln war, da Titelverteidiger Stefan Bötticher verletzungsbedingt fehlte. Gleich im ersten Lauf startete der Topfavorit Maximilian Levy vom Team Erdgas, der mit Tobias Wächter vom Track Team Brandenburg und dem jungen Richard Aßmus vom RV Elxleben keine leichten Gegner hatte. Levy gewann souverän den Lauf vor Aßmus, die sich beide direkt für das Halbfinale qualifizierten. Im zweiten Lauf waren mit Robert Förstemann vom Track Team Brandenburg und Rene Enders aus Erfurt zwei Topfahrer im Feld, die mit Eric Engler vom Track Team Brandenburg und Sascha Hübner vom Team Erdgas durchaus gefährliche Gegner hatten. Die Überraschung war dann auch gelungen, als Enders zwar gewann, aber Engler den favorisierten Förstemann auf den dritten Platz verwies, so dass Robert Förstemann in den Hoffnungslauf musste. Die Favoriten des dritten Laufes waren der neue Deutsche Meister im 1000m Zeitfahren Maximilian Dörnbach aus Wingerode und Erik Balzer vom Team Erdgas, der schließlich vor dem stark aufkommenden Jan May aus Erfurt Laufsieger wurde, so dass beide direkt den Einzug ins Halbfinale schafften.

TeamDie Qualifikation im Teamsprint der Frauen war der nächste Wettbewerb, der mit insgesamt vier Teams zur Austragung kam. Das Team Stuttgart mit Sabina Ossyra und Alina Lange legte 38,131 Sekunden vor, die von dem großen Talent Jo Ellen Look an der Seite von Carla Berthold vom LV Mecklenburg-Vorpommern mit 38,039 Sekunden  knapp unterboten wurde. Eine neue Bestzeit erreichte dann der LV Rheinland-Pfalz mit Lisa Klein und Miriam Welte, die 36,592 Sekunden  fuhren, die nur noch durch den LV Thüringen mit Gudrun Stock und Kristina Vogel unterboten werden konnte. Das Vorhaben gelang und die beiden Thüringerinnen ließen gute 35,439 Sekunden notieren.

KeirinEs folgten die beiden Hoffnungsläufe im Keirin der Männer, aus denen sich die jeweils ersten Drei für das Halbfinale qualifizierten. Das waren im ersten Lauf Tobias Wächter, Robert Kanter vom Track Team Brandenburg und Henry J. Ober vom Schweriner Sport Club sowie im zweiten Lauf Maximilian Dörnbach, Sascha Hübner und Robert Förstemann, dessen nur dritter Platz ein wenig überraschte, aber natürlich alle Chancen für das weitere Turnier offen ließ. 

LevyIm ersten Halbfinale zeigte Maximilian Levy seine große Klasse und siegte souverän vor Jan May und Sascha Hübner, während die stärker eingeschätzten Tobias Wächter und Eric Engler auf der Strecke blieben und nur ins kleine Finale um Platz sieben kamen. Das zweite Halbfinale war ebenfalls hochkarätig mit Enders, Förstemann, Balzer, Dörnbach, Kanter und Aßmus besetzt und hier war es Maximilian Dörnbach, der Erik Balzer und Robert Kanter bezwang und den wieder etwas enttäuschenden Robert Förstemann, der nur Fünfter wurde, sowie auch Rene Enders ins kleine Finale bugsierte. Im stark besetzten Lauf um Platz sieben siegte dann Eric Engler vor Tobias Wächter, Richard Aßmus, Rene Enders, Henry J. Ober und Robert Förstemann, der einen indiskutablen  12.Platz belegte. Das große Finale sah Maximilian Levy als Topfavoriten, der seiner Rolle gerecht wurde und sich seinen zweiten Titel holte. Sehr stark präsentierte sich auch der Zweitplatzierte Maximilian Dörnbach, der Erik Balzer auf den Bronzerang verdrängte. 

KeirinIn den Finals im Keirin der Junioren und Juniorinnen gab es ebenfalls Favoritensiege durch Moritz Meißner aus Cottbus, der Dominique Rene Anklam vom Schweriner Sport Club und Alexander Franz, ebenfalls vom RSC Cottbus, auf die weiteren Medaillenränge verwies, während bei den Juniorinnen Emma Hinze aus Cottbus ihren vierten Deutschen Meistertitel holte, ebenso wie Pauline Sophie Grabosch aus Osterweddingen ihre vierte Silbermedaille errang. Für Monique Wnkelblech vom RV Edelweiß Lustadt blieb am Ende die Bronzemedaille übrig.

RSC CottbusEin äußerst spannendes Rennen war der Madison-Wettbewerb der Jugend U 17 über 80 Runden mit nur vier Wertungen, in dem toller Sport von allen 16 Teams geboten wurde. Es siegten mit Juri Hollmann/Janik Petereit vom RSC Cottbus die vermeintlichen Favoriten mit 13 Punkten vor den Berliner Lokalmatadoren Calvin Dik/Elias Richter mit 9 Punkten und Rico Brückner/Dominik Röber vom LV Sachsen mit 7 Punkten und damit hatte Juri Hollmann seine zweite Goldmedaille bei diesen Meisterschaften gewonnen. Die Silbermedaille für die jungen Berliner war aller Ehren wert und bewies einmal mehr, dass Berlins Nachwuchs sich nicht zu verstecken braucht. Für das zweite Team aus Berlin Fabian Dreier/Joe Grabowsky reichte es mit einer Verlustrunde zu Platz 11.

Der Finallauf im Teamsprint der Frauen um die Bronzemedaille sah ein ganz knappes Ergebnis zugunsten von Sabina Ossyra und Alina Lange vom Team Stuttgart, die in 37,713 Sekunden das große Talent Jo Ellen Look und Carla Berthold aus Mecklenburg-Vorpommern mit 37,798 Sekunden auf den undankbaren vierten Platz verdrängten. Im Finale um Gold siegten schließlich die Thüringerinnen Gudrun Stock und Kristina Vogel mit 35,431 Sekunden vor Lisa Klein und Miriam Welte aus Rheinland-Pfalz, die mit 36,228 Sekunden das Ziel passierten.

siegIm 100 Runden Madison der Junioren mit fünf Wertungen durften die Berliner jubeln, denn für sie sprang eine Gold- und eine Bronzemedaille heraus. Das Ausnahmetalent Moritz Malcharek vom RSV Werner Otto hatte in Moritz Augenstein aus Ellmendingen einen ganz starken Partner und dominierte das Rennen von Beginn an mit aggressiver Fahrweise. Bei am Ende sechs rundengleichen Mannschaften hatten sie mit 23 Punkten klar die meisten gesammelt und somit relativ ungefährdet den Deutschen Meistertitel eingefahren. Nach der gestrigen kleinen Enttäuschung im Punktefahren war der erste Titel für Moritz Malcharek eine Art Genugtuung für den jungen Berliner, der eine große Karriere vor sich haben könnte, wenn er weiterhin seinen konsequenten Weg verfolgt. Die Silbermedaille ging an die Mitfavoriten Patrick Haller/Tim Auer (Bayern/Baden), die auf 13 Punkte kamen und die sensationell auf den Bronzerang landenden Berliner Jeremy Lendowski/Christopher Schulz mit 8 Punkten hinter sich lassen konnten. Im Feld der 15 gestarteten Mannschaften mussten leider die Berliner Pepe Kunert/Nicolas Brandt das Rennen vorzeitig beenden, während die nicht chancenlosen Karlo Brüser/Enrico Schmidt vom SC Berlin mit einer Verlustrunde auf Platz 11 landeten. Dagegen fuhr Max Sommerfeld vom RSV Werner Otto mit seinem Partner Jan Hugger aus Württemberg auf einen achtbaren 7. Platz.

malojaDen Abschluß der 129. Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport bildete das Elite Männer-Rennen im Madison mit 10 Teams, darunter allein vier des Teams Maloja Pushbikers, die ihre Dominanz voll ausspielten. Sie belegten am Ende alle drei Medaillenplätze und dem routinierten und sympathischen Christian Grasmann war es zu gönnen, dass er den Deutschen Meistertitel an der Seite des amtierenden Deutschen Stehermeisters Stefan Schäfer nach Hause fahren konnte. Schon früh starteten sie einen Ausreißversuch, mit dem sie die entscheidende Runde Vorsprung vor den übrigen Mannschaften herausholten. Die während des Rundengewinns erzielten 7 Punkte blieben die einzigen für sie, was sie am Ende wenig störte. Silber holten etwas überraschend die stark fahrenden Achim Burkart/Nico Heßlich mit 25 Punkten vor den Titelverteidigern Marcel Kalz/Leif Lampater mit 23 Punkten, die mit dem letzten Spurt und taktischem Geschick dem überragenden Berliner Sebastian Wotschke an der Seite von Hans Pirius (22 Punkte) noch die schon sicher geglaubte Bronzemedaille entrissen. Dementsprechend geknickt war Sebastian Wotschke nach dem Rennen, der nur allzu gern noch eine zweite Medaille geholt hätte, aber Hut ab vor seiner Leistung, die auch dem Bundestrainer nicht entgangen sein dürfte.

siegerMit dem Berliner Theo Reinhardt an der Seite von Domenic Weinstein, die ebenfalls nur eine Runde einbüßten, aber gegen die Übermacht von Kalz & Co. keine Chance hatten, war das rad-net ROSE Team nur Fünfte vor ihren bereits zweimal überrundeten Teamkameraden Maximilian Beyer/Nils Schomber. Für den Berliner Erik Schubert vom KED-Stevens Radteam, der mit Louis Rohde vom LKT Team Brandenburg fuhr, gab es mit dem 9. Platz bei sieben Runden Rückstand nur wenig zu bestellen. Mit Tim Reske vom LKT Team Brandenburg musste ein weiterer Berliner sturzbedingt das Rennen vorzeitig aufgeben, so dass auch sein starker Partner Marcel Franz das Rennen nicht mehr fortsetzen konnte.

Es bleibt festzuhalten, dass Berlin eine rundum gelungene Deutsche Meisterschaft mit absolut sportlichen Leckerbissen erlebt hat. Das Velodrom als Austragungsort von radsportlichen Events ist nach wie vor ein gefragter Standort, was auch der Bund Deutscher Radfahrer als Veranstalter der Meisterschaften mit seinen Aussagen unterstrichen hat, der immer wieder gern in Berlin zu Gast ist. 

Text: Bernd Mülle 

Fotos: Arne Mill

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Ihr macht großartige Arbeit. Wirklich bestens. Vielen Dank. Macht weiter so. Bitte bitte!
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