Es könnte derzeit nicht besser laufen im Team Katusha. Drei Etappensiege bei der Tour of Qatar, einen Etappensieg bei der Tour of Oman, ein Etappensieg bei Paris - Nizza, drei Etappensiege und der Rundfahrtgesamtsieg bei den Drei Tagen von De Panne - Koksijde, der Sieg bei der 99. Flandernrundfahrt und der Sieg beim 103. Scheldepreis gehen allein auf das Konto des Norwegers Alexander Kristoff. Doch das Ganze kommt nicht von ungefähr. Der Norweger kann derzeit bei den Klassikern in Belgien auf einen der besten Züge im Peloton bauen. Seine Erfolge der letzten Tage geben seinen Anfahrern so viel Motivation, dass sie sich für ihren Kapitän bedingungslos ins Zeug legen.
Alexander Kristoff gewinnt auch den Scheldeprijs 2015
Dabei ist der Scheldepreis von der Charakteristik her ein völlig anderes Rennen wie beispielsweise die Flandernrundfahrt. Der Klassiker mit Start am Yachthafen von Antwerpen und Ziel im nahegelegenen Schoten ist völlig flach und ein reines Sprinterrennen so war auch die Art und Weise der Renngestaltung eine völlig andere.
Nach 30 Kilometern bildete sich eine Ausreißergruppe, die man lange gewähren ließ. Noch auf der Schlussrunde hatte das Septett, bestehend aus Laurens De Vreese vom Team Astana, Frederik Backaert vom Team Wanty-Groupe Gobert, Kenneth Van Bilsen vom Team Cofidis Solution Credits (alle drei aus Belgien), dem Italiener Matteo Busato vom Team Southeast, dem Franzosen Vincent Jérôme vom Team Europcar, Huub Duyn vom Team Roompot Oranje Peloton aus den Niederlanden sowie dem US Amerikaner Tanner Putt vom Team UnitedHealthcare Professional, 26 Sekunden Vorsprung vor dem Feld.
Doch das Team Katusha machte gewaltig Druck. Auf den Schlussrunden legte sich auch der Wahlberliner Rüdiger Selig ordentlich ins Zeug und 4 Kilometer vor der Ziellinie wurden die letzten Ausreißer gestellt. Das kompakte Feld raste auf der gesamten Straßenbreite dem Zielstrich entgegen und auch die Teams SKY für den Italiener Elia Viviani, Etixx - Quick Step für Matteo Trentin aus Italien und das Team Astana für den ebenfalls aus Italien stammenden Andrea Guardini drängten an die Spitze. Katusha musste in dieser Phase des Rennens etwas zurückstecken aber 2 Kilometer vor dem Ziel funktionierte der Zug der russischen Formation wieder perfekt und der norwegische Topsprinter wurde in die vordere Position gefahren.
Eingangs des letzten Kilometers wurde das Rennen so hektisch, dass es zu einem folgenschweren Massensturz kam in den auch der Italiener Elia Viviani vom Team SKY verwickelt war. An dieser Stelle war Kristoff schon so gut wie durch und fuhr den souveränen Sieg nach Hause.
Platz zwei holte sich der Belgier Edward Theuns vom Team Topsport Vlaanderen – Baloise und Dritter wurde der Weißrusse Yauheni Hutarovich vom Team Bretagne – Séché Enviroment. Bester Deutscher wurde der Potsdamer Christoph Pfingsten vom Team Bora Argon 18 als Zehnter.
Fotos: Arne Mill
> zur turus-Fotostrecke: 103. Scheldeprijs 2015
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