Sechstagesprecher und Eurosport-Moderator Karsten Migels aus Köln leitete eine gute Woche vor dem Startschuss zum 104. Berliner Sechstagerennen die schon fast traditionell im Hotel Holiday Inn in der Landsberger Allee stattfindende Pressekonferenz. Dabei unterstrich der Geschäftsführer der Berliner 6-Tage-Rennen GmbH, Reiner Schnorfeil, recht deutlich, dass eine derartige Veranstaltung kein Selbstläufer darstellt. So hob er vor allem die hohen Kosten heraus, die sich für ein derartiges Event auf ca. 2 Millionen Euro belaufen, bevor überhaupt eine Karte verkauft ist. Er bat um Fairness unter Berücksichtigung der Tatsache, dass andere Veranstaltungen finanzielle Unterstützung erhalten, die Veranstalter des Sechstagerennens den Etat aber ganz allein stemmen müssen.
Velodrom rüstet zum 104. Berliner Sechstagerennen: Pressekonferenz im Hotel Holiday Inn gut besucht
Aus diesem Grunde und den bekannten Problemen mit der GEMA musste auch das Show-Konzept überarbeitet bzw. stark zurückgeschraubt werden. Für das Programm außerhalb des Sports sorgen dieses Mal allein DJ Heinz und die Potsdamer Feuerwerker, die mit Lasertechnik, klassischer Feuerwerkskunst und rhythmischer Musik für ein unvergessliches Event der Extraklasse sorgen werden.
Besonders stolz ist der Veranstalter über die Tatsache, dass das sportliche Element noch mehr in den Vordergrund rücken wird und erstmals der Nachwuchs die Chance erhält, im Hauptprogramm sein Können zu zeigen. Hinzu kommt die höhere Einstufung des Rennens durch den Weltverband UCI, die dazu führt, dass in Berlin erstmals Weltranglistenpunkte zu erringen sind, die für die Nominierungskriterien für Weltmeisterschaften etc. ausschlaggebend sind.
Der Sportliche Leiter Dieter Stein hob hervor, dass insgesamt ca. 270 Rennfahrer am Start sein werden und nicht nur das Profifeld, sondern auch die Rahmenwettbewerbe des Nachwuchses sehr gut besetzt sind. Als Highlight präsentierte er den Ex-Profi Jens Voigt, der auf dem Weg nach Australien zur Tour Down Under ist und noch einen Abstecher ins Holiday Inn machte. Dabei unterstrich der sympathische Berliner, den man gern im Sechstagefeld präsentiert hätte, dass nach einer langen Laufbahn ohne Bahnpraxis ein derartiges Event nicht machbar ist. Aber für eventuelle Olympische Spiele in Berlin läßt sich der Vorzeigeathlet gern einbinden und wird als Repräsentant zur Verfügung stehen. So wurde für entsprechende Werbung beim kommenden Sechstagerennen ein Foto-Shooting mit Jens Voigt im Trikot seines Trek Factory Racing Teams gemacht, für das er künftig für besondere Aufgaben zur Verfügung stehen wird.
Mit dem jungen Sebastian Wotschke aus Berlin, der auch 2015 für das KED-Stevens Rad Team unterwegs sein wird, war auch ein Fahrer des Profifeldes bei der Pressekonferenz zugegen. Mit seinem Stammpartner Hans Pirius, mit dem er gerade das UIV-Cup-Rennen von Rotterdam in überlegener Weise gewonnen hat, will er in seiner Heimatstadt versuchen, eine gute Platzierung herauszuholen und liebäugelt selbstbewusst mit Platz sechs.
Der anwesende Präsident des Berliner Radsport Verband e.V., Günter Polauke, und der Sportliche Leiter des Rahmenprogramms, Michael Drabinski, hoben ebenfalls die Wichtigkeit des Sechstagerennens nicht nur im Hinblick auf den Nachwuchs, sondern auch auf eine mögliche Olympiabewerbung Berlins hervor. Dabei hob Michael Drabinski das hochkarätige Fahrerfeld im Nachwuchsbereich besonders hervor, das von der Klasse U 13 bis zu den Fahrern des UIV-Cups (U 23) reicht und in der Welt als einmalig gilt. Ein Dank gilt hierbei auch u.a. dem Unternehmer Klaus-Jürgen Jahn, der mit seinem Verein Sport gegen Gewalt dem Berliner Radsport seit Jahren zur Verfügung steht und durch seine Initiative erreicht hat, dass nunmehr auch der Nachwuchs im Hauptprogramm sich präsentieren darf.
Text: Bernd Mülle
Fotos: Arne Mill
- Ausblick
- News
- Bahnradsport
- Berliner Sechstagerennen