Coronavirus bremst auch den Radsport aus

Coronavirus bremst auch den Radsport aus

 
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Was ist das für ein Feind der Menschheit, der weltweit das öffentliche Leben vollends zum Stillstand  bringt? Es stellt sich die Frage: was haben wir eigentlich verbrochen, dass es jetzt so knüppeldick auf uns zukommt? Haben wir zu sehr in Saus und Braus gelebt, immer nur nach dem Motto: Geld regiert die Welt! Wir müssen jetzt mit aller Härte feststellen, dass Dinge auf uns zukommen, die wir allein mit Geld kaum lösen können. Die verheerenden Waldbrände in Australien, die Klimakrise insgesamt und die vielen Vulkanausbrüche in letzter Zeit waren nur Vorboten, denn jetzt kommt das Coronavirus, das uns eine Katastrophe beschert, deren Ausmaß noch lange nicht abzusehen ist.

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Das Virus regiert weltweit und China war nur der Anfang. Inzwischen sind vor allem die Italiener die Leidtragenden mit den in Europa meisten Erkrankungen und Todesfällen, während in unserem Land die Steigerungsraten noch bevorstehen. Unser Gesundheitssystem ist zwar besser als anderswo, aber es zeigt sich doch recht deutlich, dass in der Vergangenheit in vielen, jetzt notwendigen Dingen zu wenig Vorsorge betrieben wurde und wir uns von Lieferungen aus dem Ausland zu sehr abhängig gemacht haben. Das betrifft in diesem Fall gerade die Atemschutzmasken und die Schutzkleidung insgesamt. Es scheint, dass unsere Regierung aber den einzig richtigen Weg eingeschlagen hat, der uns letztlich aus dieser Krise führen kann, wenngleich der Zeitpunkt ungewiss ist. Dass dabei die Gesundheit aller im Vordergrund stehen muss, ist oberstes Prinzip, an dem nicht zu rütteln ist. 

Die wirtschaftlichen Aspekte dürfen dabei aber nicht außer Acht gelassen werden und so kann man nur hoffen, dass die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung in Form von Krediten, Zuschüssen oder Stundungen von Mieten etc. ein Wirtschaftschaos bzw. eine langfristige Rezession verhindern können. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass eine Vielzahl von vor allem kleinen oder mittleren Unternehmen auf der Strecke bleiben werden. Ein Neuanfang nach Überwindung der Krise kann nur gelingen, wenn einige Dinge heruntergeschraubt werden und dabei werden wir alle gefordert sein. 

„Immer mehr, immer mehr als vorher“, so kann die Devise künftig nicht lauten und das gilt für alle, insbesondere auch für den Leistungssport, wo vor allem der Profifußball mit seinen schier unendlichen Geldsummen Prioritäten gesetzt hat, die kaum ein Normalsterblicher nachvollziehen kann. Dass gerade aus diesem Bereich einige Sportler und Trainer mit größeren Geldspenden für ein positives Zeichen gesorgt haben, kann uns aber positiv stimmen. Es beweist auch, dass noch nicht alles verloren ist und Solidarität an der richtigen Stelle gelebt wird. In dieser schweren Zeit, deren Ende derzeit nicht absehbar ist, verdienen besonders aber auch diejenigen unseren allergrößten Respekt, die im Dienste der Gesundheit für uns alle rund um die Uhr im Einsatz sind. 

Können wir uns eigentlich ein Leben ohne Leistungssport vorstellen? Diese Frage werden sich viele von uns stellen und werden zu der Erkenntnis kommen, dass es Wichtigeres als Sport gibt, auch wenn man noch so ein fanatischer Sportfan ist. Für mich, der vor allem intensiv den Radsport verfolgt, bleibt derzeit nur die Erinnerung an die in diesem Frühjahr im Berliner Velodrom noch ausgetragene Bahn-Weltmeisterschaft mit ihren vielen Höhepunkten, die gerade noch stattfinden konnte und bei einem Termin eine bzw. zwei Wochen später auch abgesagt worden wäre. Aus Berliner Sicht bleibt dann noch der große Sieg von Maximilian Schachmann bei Paris-Nizza haften, das als vorerst letztes Rennen hoffentlich doch noch weitere Rennen in diesem Jahr folgen lässt. Ob die Tour de France allerdings noch ausgetragen werden kann, steht in den Sternen, nachdem sich auch die Organisatoren der Olympischen Spiele in Tokio nach viel zu langer Verzögerung zur Absage entschlossen. 

Das Frühjahr mit den vielen Klassikern wie Mailand-San Remo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix oder Lüttich-Bastogne-Lüttich wird uns allen fehlen und auch Eschborn-Frankfurt findet nicht statt. Aber das Risiko wäre einfach zu groß, um all diese Veranstaltungen durchzuführen. Jammern wir nicht, sondern hoffen wir inständig, dass die Coronakrise nicht allzu große Spuren hinterläßt und wir hinterher wieder ein halbwegs normales Leben führen können. Es wird wahrscheinlich nicht mehr alles so sein wie vorher, aber dennoch werden die großen Sportereignisse aus dem Veranstaltungskalender nicht verschwinden. Vielleicht wird dann alles in etwas abgespeckter Version erfolgen, aber damit werden wir dann auch leben können. 

Passt alle gut auf euch auf, haltet die von der Bundesregierung auferlegten Regelungen ein, dann werden wir gemeinsam die schwere Krise überwinden und vielleicht sogar gestärkt hieraus hervorgehen. 

Bis bald!

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill, Marco Bertram, Arne Amberg

 

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