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Tobias Buck-Gramcko und Alessa-Catriona Pröpster bei Junioren-Bahn-WM dominierend

 
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An den diesjährigen Bahn-Weltmeisterschaften der Junioren in Frankfurt/Oder beteiligten sich Sportler aus 48 Nationen, darunter 189 Junioren und 111 Juniorinnen, und dabei wussten die deutschen Athleten den vermeintlichen Heimvorteil zu nutzen. In den insgesamt 20 Wettbewerben gab es für das Team des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) allein fünf Gold- und vier Silbermedaillen, so dass am Ende Platz 1 im Medaillenspiegel den Deutschen nicht zu nehmen war.  Der diesjährige Jahrgang des BDR dominierte die WM eindrucksvoll und nach den ebenfalls hervorragenden Ergebnissen auf der Straße, die sich schon die ganze Saison über eingestellt haben, kann aus deutscher Sicht von einem ganz starken Jahrgang der Junioren gesprochen werden, den es so seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Dabei hatten die im Elitebereich so dominierenden Nationen wie Australien, Frankreich, Italien, Dänemark, Großbritannien oder die Niederlande eindeutig das Nachsehen, wobei die beiden letzteren Nationen sogar ohne Goldmedaille blieben. 

In Frankfurt/Oder ragten zwei Sportler aus dem deutschen Team besonders heraus: zum einen war es Tobias Buck-Gramcko, der an allen drei Goldmedaillen im männlichen Bereich beteiligt war, und zum anderen Alessa-Catriona Pröpster, die für die beiden Goldmedaillen bei den Juniorinnen sorgte. Zunächst fuhr Tobias Buck-Gramcko gemeinsam mit Hannes Wilksch, Pierre-Pascal Keup und Nicolas Heinrich zu Gold in der 4.000 m Mannschaftsverfolgung, wo sie im Finale gegen Frankreich mit 3:58,793 Minuten einen neuen Weltrekord erzielten. Unter 40 Startern waren dann Tobias Buck-Gramcko und Nicolas Heinrich auch in der Einerverfolgung über 3.000 m die Schnellsten und da holte sich Tobias Buck-Gramcko seine zweite Goldmedaille in 3:09,926 Minuten gegen ebenfalls hervorragende 3:11,648 Minuten von Nicolas Heinrich, der noch in der Qualifikation der Schnellere gewesen war. Dass er aber nach zwei Siegen als Ausdauerspezialist auch im 1000 m Zeitfahren mit 1:01,328 Minuten die Goldmedaille vor dem Niederländer Daan Kool und dem Italiener Matteo Bianchi errang, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Der 6. Platz des Kurzzeitathleten Julien Jäger rundete hier das gute Ergebnis des BDR im 45-köpfigen Fahrerfeld ab.  

Für Alessa-Catriona Pröpster gab es zunächst mit ihrer Partnerin Christina Sperlich eine Silbermedaille im Teamsprint, als sie im Finale gegen die Chinesinnen Bingbing Fan und Jing Luo den Kürzeren zogen. Danach folgte für Alessa-Catriona Pröpster im Sprint die erste der beiden Goldmedaillen, als sie im Finale die Polin Nikola Seremak bezwang. Nachdem sie im 500 m Zeitfahren mit 34,907 Sekunden der Französin Taky Marie Divine Kouame, die 34,868 Sekunden benötigte, im Kampf um Gold nur knapp unterlegen war, revanchierte sie sich mit der zweiten Goldmedaille im Keirin am letzten Tag der Weltmeisterschaften, wo sie die Australierin Ella Sibley und Nikola Seremak auf die weiteren Podiumsplätze verwies und ihre Landsmännin Katharina Albers noch einen guten fünften Platz belegte. Somit war Alessa-Catriona Pröpster an allen vier Medaillen beteiligt, die die Juniorinnen bei dieser WM erzielten.

Dagegen hatten es die deutschen Juniorinnen des Ausdauerbereichs sehr schwer, lediglich ein fünfter Platz durch Lea Waldhoff im Scratchrennen ist erwähnenswert, während im Omnium, in der Einzelverfolgung, im Madison, im Punktefahren und auch in der Mannschaftsverfolgung die Trauben zu hoch hingen. In diesem Bereich gibt es für den BDR noch einiges zu tun, wenngleich hoffnungsvolle Ansätze u.a. durch Hanna Dobjans und Paula Leonhardt durchaus vorhanden sind. Bei den männlichen Junioren dominiert dagegen der Ausdauerbereich, wo noch durch Luca Dreßler ein 8. Platz im Scratchrennen zu Buche stand und Hannes Wilksch Platz 9 im Punktefahren belegte. 

Platz fünf von Tim Torn Teutenberg im Omnium konnte sich ebenso sehen lassen wie die großartige Silbermedaille, die er gemeinsam mit Hannes Wilksch im Madison hinter den Neuseeländern Laurence Pithie/Kiaan Watts erreichte. Gute Ansätze im Kurzzeitbereich gibt es dennoch durch Julien Jäger, der im Sprint einen ausgezeichneten vierten Platz belegte und als großes Talent gilt. Das trifft auch auf Domenic Kruse und Laurin Drescher zu, die mit Julien Jäger gemeinsam im Teamsprint ebenfalls undankbare Vierte wurden, nur äußerst knapp den Briten im Kampf um Bronze unterlegen. In den Finalläufen im Keirin um Platz 1-6 bzw. 7-12 belegten die beiden Deutschen Julien Jäger (6.) und Paul Schmidt (12.) jeweils nur die letzten Plätze.  

Die Bilanz des BDR bei den diesjährigen Weltmeisterschaften konnte sich sehen lassen und verspricht für die Zukunft einiges. Allerdings wird man nicht jedes Jahr über einen so guten Jahrgang verfügen, so dass weiterhin kontinuierliche Arbeit vor allem an der Basis gefragt sein wird. Dennoch Hut ab vor der jungen Garde, die mehr als stolz auf ihre Ergebnisse sein kann. 

Bericht: Bernd Mülle 

Fotos: Arne Mill / frontalvision.com (Archivbilder)

Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport

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