Wer als Berliner Fußballfan gestern mit der Bahn nach Aue reisen wollte, musste sich zeitig aufmachen, um sicher zu sein, überhaupt pünktlich ankommen zu können. Im Vorfeld warnten beide Vereine davor, mit dem Zug ins Lößnitztal zu fahren, da die Kapazitäten der dortigen Erzgebirgsbahn bei weitem nicht einem Fanansturm gewachsen seien. So machten sich die ersten Fans und Ultras des 1. FC Union Berlin bereits in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gen Sachsen. Um der polizeilichen Begleitung eventuell entgehen zu können, stieg der Großteil erst im Bahnhof Berlin Wannsee in den Regionalexpress nach Dessau.
Aue - Union Berlin: Volle Hütte, tolle Stimmung, keine Tore
Wer als Berliner Fußballfan gestern mit der Bahn nach Aue reisen wollte, musste sich zeitig aufmachen, um sicher zu sein, überhaupt pünktlich ankommen zu können. Im Vorfeld warnten beide Vereine davor, mit dem Zug ins Lößnitztal zu fahren, da die Kapazitäten der dortigen Erzgebirgsbahn bei weitem nicht einem Fanansturm gewachsen seien. So machten sich die ersten Fans und Ultras des 1. FC Union Berlin bereits in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gen Sachsen. Um der polizeilichen Begleitung eventuell entgehen zu können, stieg der Großteil erst im Bahnhof Berlin Wannsee in den Regionalexpress nach Dessau.
Die Beamten der Bundespolizei waren allerdings vor Ort und begleiteten die rot-weiße Reisegruppe bis Aue, wo Einheiten der sächsischen Polizei und der dort tätigen Bundespolizei die Arbeit weiter übernahm. Bei Abfahrt in Berlin war es draußen noch stockduster - das hinderte manch einen Fan jedoch nicht daran, bereits vor dem Morgengrauen Bier, Vodka oder Amaretto zu trinken. Sicher hatte der eine oder andere gleich die Nacht durchgemacht, dementsprechend zerknautscht und abgefeiert wirkte so manch einer in den Waggons.
Umsteigen in Dessau, Umsteigen in Leipzig und noch einmal Umsteigen in Zwickau. Gutes Gedrängel in der kleinen Regionalbahn, doch letztendlich konnte der erste Schub Union-Fans drei Stunden vor Spielbeginn den Bahnhof von Aue erreichen. Aus einem Spaziergang oder einem Käffchen im Stadtzentrum wurde allerdings nichts. Errichtete Absperrungen und Polizisten in kompletter Montur erwartete die Berliner Reisegruppe, die sogleich zu den bereit gestellten Sonderbussen geleitet wurde. Die Ansage der Einsatzkräfte war klar und deutlich: Weiteres Wippen im Bus - und es geht gar nicht zum Spiel...
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Wer zuvor noch nicht in Aue war, wird erstaunt sein über die wirklich idyllische Lage des Erzgebirgsstadion, das sich im Lößnitztal befindet. Bei gutem Wetter ist dieses Stadion durchaus einladend und eine Reise wert. Wermutstropfen ist eben nur die unzureichende Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel. Was passiert, wenn dem FC Erzgebirge tatsächlich das Wunder gelingt und er in die erste Liga aufsteigt, steht in den Sternen. Tausende Schalker, tausende Dortmunder, tausende Münchener - und das alle zwei Wochen im ruhigen Aue.
Die Rahmenbedingungen für das Nordost-Duell im Stadion waren optimal. Volles Stadion, dreitausend Gästefans, gutes Wetter und eine wirklich tolle Stimmung. Und das wichtigste: Es blieb friedlich und weitgehend fair auf den Rängen.
Auf dem nicht wirklich grünen Rasen wurde es eine kampfbetonte Partie, die vor allen Dingen in der ersten Halbzeit sehenswert war. Technisch sauberen Fußball gab es zwar weniger zu sehen, dafür vollen Einsatz und echten Kampfgeist. Trotz der Offensivbemühungen beider Seiten gab es jedoch wenige echte Torchancen.
Die spielerische Qualität ließ in der zweiten Halbzeit noch weiter nach. Auf dem vom harten Winter gezeichneten Spielfeld gab es wenige wirklich gute Spielzüge, was vor allen Dingen die Aue-Fans nach der Partie teilweise recht mürrisch quittierten. Sicher, im Lößnitztal hatte man in dieser Saison bereits qualitativ besseren Fußball gesehen, doch was die Spannung betraf, hatte das gern als Ostderby bezeichnete Spiel zwischen Aue und Union einiges zu bieten.
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Fast zu Toren kam es noch in der Schlussviertelstunde. Erst war es der Aue-Spieler Curri, der in der 75. Minute nur knapp das Gehäuse verfehlte. In der 83. Minute gingen die Gäste zweimal fast in Führung, doch Peitz und Savran konnten den Ball nicht im Netz unterbringen.
Letztendlich blieb es beim torlosen Remis, und wer die winzige Regionalbahn nach Chemnitz kurz nach Spielschluss nutzen wollte, der musste sich wirklich sputen. Mit dem Wochenend-Ticket waren es dann immer noch satte sechs Stunden. Wieder zurück in Berlin um 21:30 Uhr. Die meisten Union-Fans, die mit dem Zug unterwegs waren, kamen sogar noch weitaus später in ihrer Heimstadt an. Wer gestern mit Fanbus oder eigenem PKW unterwegs war, hatte wohl die richtige Entscheidung getroffen...
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