Aktionstag der Stuttgart-21-Gegner in Berlin in vollem Gange

MB Updated
Aktionstag der Stuttgart-21-Gegner in Berlin in vollem Gange

s217 Uhr, Berlin Hauptbahnhof. Noch ist es dunkel. Die Kälte kriecht in die Glieder. An einem Bäcker holen sich ein paar Fotografen einen heißen Kaffee. In einer viertel Stunde soll der Sonderzug der Stuttgart-21-Gegner aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt an Gleis 13 oder 14 eintreffen. Die ersten Presseleute postieren sich auf dem Bahnsteig, ein paar politisch aktive Berliner bilden ein Begrüßungskomitee. Dann heißt es Gleis 11, dann doch wieder Gleis 14. Mit 20 Minuten trifft der weinrot-farbene Sonderzug am Berliner Hauptbahnhof ein. Stimmung kommt auf, die Fenster sind runter, die Ankömmlinge jubeln, singen und halten Transparente raus. Der Protest-Kultur-Zug, der nicht von der Deutschen Bahn sondern von Euro Express und Railservice Alexander Neubauer gefahren wird, erreicht nach rund zehn Stunden Fahrt die Bundeshauptstadt.

Mit Pauken und Trompeten geht es langsam auf den Bahnhofvorplatz, wo die Reisenden ein kleines Frühstück erwartet. Die Bundestagsfraktion Die Linke hatte reichlich Kaffee, Croissants und Brezeln besorgt. Während auf dem Bahnsteig noch zahlreiche Kisten und Demomaterial entladen werden, nehmen die ersten unten ihr Heißgetränk zu sich.

s21Recht forsch bepöbelt ein Passant ein paar ältere Damen und fängt sogar zu Schubsen an. Die Stuttgarterinnen lassen sich nicht provozieren und meinen nur: "So, jetzt haben sie ihre Meinung kundgetan, dann können sie auch wieder gehen!" Insgesamt ist die Laune fröhlich und entspannt. Ein paar Redner empfangen die Stuttgart-21-Gegner auf dem Bahnhofvorplatz, so auch Klaus Ernst, Parteivorsitzender der Partei DIE LINKE.
Während die Sonne langsam die empfindliche Kälte verdrängt, bereiten die Organisatoren des Protesttages - Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und die AnStifter - alles weitere vor. Ein Bürgerchor fährt direkt zur Probenbühne der Berliner Schaubühne, von von 10 bis 14 Uhr mit Volker Lösch eine Probe für das heutige Abendprogramm stattfinden soll.

Gegen 8:30 Uhr setzt sich der Protestzug langsam in Bewegung in Richtung Pariser Platz in Bewegung. An der Brücke der Willy-Brandt-Straße stoppt der bunte Zug. Fünf ausgewählte Personen dürfen in Begleitung des Schweizer Fernsehens zur Schweizer Botschaft vorlaufen und dort eine Petition übergeben. Währenddessen singen die Wartenden ein fröhliches "Freunde schöner Kopfbahnhöfe..."

Im Anschluss geht es weiter zum Brandenburger Tor, wo Trümmersteine vom Nordflügel des Bonatz-Baus der Öffentlichkeit präsentiert werden - frei nach dem Motto "Was S21 alles zertrümmert". Am heutigen Nachmittag sind Schifffahrten auf der Spree geplant, zudem statten ein paar angemeldete S-21-Gegner den einzelnen Bundestagsfraktionen einen Besuch ab. Nach einer Zeit zur freien Verfügung wird es dann gegen 17 Uhr stimmungsvoll bei der Kundgebung am Potsdamer Platz weitergehen. Ein "volles Programm ist geplant und man freut sich auf viele Berliner!" Um 19 Uhr wird es dann einen bundesweiten Schwabenstreich geben, in ganz Deutschland sollen die Menschen mobilisiert werden. Was das genau bedeutet? Man darf gespannt sein!
Das turus-Magazin wird ab 17:30 Uhr live vor Ort sein und wieder ausführlich berichten!


> zur turus-Fotostrecke: Stuttgart-21-Gegner in Berlin

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> aktuell: turus-Bericht von der Kundgebung am Potsdamer Platz
 

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