Borussia sinkt und Borussia siegt

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Borussia sinkt und Borussia siegt
Das Eine hat mit dem anderen wenig zu tun und trotzdem verbindet der 2. Dezember zwei große Ereignisse und ein Wort: Borussia. Aus dem lateinischen für Preußen war es sowohl eine von August Borsig entwickelte Dampflokomotive, ein Dortmunder Bergwerk und ein Passagierschiff. Letzteres versank vor genau 130 Jahren im Nordatalantik, während die andere Borussia 118 Jahre später den Höhepunkt ihrer Geschichte feiern konnte: Am 2. Dezember 1997 gewann Borussia Dortmund den Weltpokal durch ein 2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte in Tokio.


Am 20. November 1879 begann die letzte Fahrt des im Jahr 1855 im schottischen Greenock gebauten Schiffs. Bevor es Waren und Passagiere quer über den Atlantik nach New York transportierte, diente die "Borussia" als Truppentransporter im Krimkrieg (1853 bis 1856 zwischen Russland und dem Osmanischen Reich, Frankreich, Großbritannien). Seine erste Atlantiküberquerung startete das Schiff am 1. Juni 1856 von Hamburg nach N.Y.. Für 14 Jahre war dies die Route der Borussia, bevor es verkauft und von Liverpool startete. Seine letzte Reise sollte nach New Orleans über A Coruña (Spanien) und Havanna (Kuba) gehen. An Bord waren neben den 54 Mannschaftsmitgliedern 66 Passagiere - vor allem englische Farmer, die ihr Glück im Westen suchten. Drei Tage nach dem Auslauf stiegen in A Coruña weitere 64 Passagiere zu. Vier Tage nach dem Verlassen der nordspanischen Stadt geriet die Borussia in einen Sturm und erhielt ein Leck, das durch die Mannschaft nicht zu kitten war. Wie bei ihrem prominenten Nachfolger - der Titanic, die 1912 sank - brachten die zu Wasser gelassenen Rettungsboote nur den schnellsten etwas. Bevor weitere Boot gefiert werden konnten, sank die  Borussia etwa 350 Meilen südwestlich der Azoreninsel Ilha do Faial. 169 Menschen kamen ums Leben.

Als das Schiff "Borussia" sank, war der Fußballklub Borussia Dortmund noch nichteinmal gegründet: Der 19. Dezember 1909 ist als Gründungsdatum der schwarz-gelben fixiert, dabei hat der Name Borussia nicht den preußischen Nationalstolz als Background, sondern das Bier einer gleichnamigen Brauerei. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte folgte auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte - und zwar die Spielzeit 1996/97. In der Bundesliga belegten die Dortmunder den dritten Rang und im Finale der Champions League konnte im ausverkauften Münchener Olympiastadion der hohe Favorit Juventus Turin mit 3:1 besiegt werden. Am 2. Dezember 1997 gewann der Klub, als zweiter deutscher neben Bayern München, dann den Weltpokal durch das 2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte Esporte Clube in Tokio. Rund 55.000 Zuschauern wohnten dem Ereignis bei, als Michael Zorc in der 34. und Heiko Herrlich in der 85. Spielminute dem Südamerika-Meister zwei Tore einschenkten und die Mannschaft (Klos - Feiersinger - Reuter, Cesar - Freund, Sousa, Heinrich, Möller, Zorc - Herrlich, Chapuisat) den Weltpokal in die Höhe recken durfte. Auf die gesamte Geschichte des Klubs geht das turus|Magazin übrigens pünktlich zum Jubiläum am 19. Dezember ein.

Auch morgen hat das turus|Magazin ein interessantes Thema im Fokus.

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