Open Light: 1. Biennale für Internationale Lichtkunst

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Im Kulturhauptstadtjahr 2010 findet im östlichen Ruhrgebiet vom 28. März bis 27. Mai die weltweit 1. BIENNALE FÜR INTERNATIONALE LICHTKUNST statt. Unter dem Motto open light in private spaces werden zwei Monate lang Werke der Lichtkunst in privaten Wohnungen und Häusern der Städte Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Hamm, Lünen und Unna gezeigt. Zu sehen sind rund 60 Werke von international renommierten KünstlerInnen wie Angela Bulloch, Olafur Eliasson, Tracey Emin, Mischa Kuball, Olaf und Carsten Nicolai, Gunilla Klingberg, James Turrell und Jun Yang.

"Ziel dieser ersten Biennale ist das Schaffen einer unmittelbaren Schnittstelle zwischen Kunst und Gesellschaft. Es geht um die Kommunikation von und die Diskussion über Kunst anhand einer privaten Öffentlichkeit", sagt der künstlerische Leiter Matthias Wagner K anlässlich eines Pressegesprächs in einem der beteiligten Privaträume. Thematisiert würden das Verhältnis von privaten und öffentlichem Raum sowie eine Verschiebung des Begriffs Lichtkunst. Im Vordergrund stehe die präzise Bezugnahme der Künstlerinnen und Künstler und ihrer Werke zu den jeweiligen Räumlichkeiten und ihren Bewohnern. open light in private spaces lehnt sich an die 1986 von Jan Hoet in Gent geleitete Ausstellung Chambres d’amis an, bei der mit sehr großem Erfolg Kunst in privaten Wohnungen gezeigt wurde. Hoet ist der Ehrenpräsident der Lichtkunstbiennale.

Der Austragungsort der Biennale wurde ganz bewusst gewählt. "Das östliche Ruhrgebiet ist durch das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna und das Projekt Hellweg - ein Lichtweg eine einzigartige und international beachtete Plattform im Bereich der Lichtkunst", sagt Frau Dr. Ingrid Stoppa-Sehlbach vom Kulturreferat der Staatskanzlei NRW und Mitglied des Biennale-Beirates. Das Land NRW fördere die Biennale auch, weil sie in Kombination mit den anderen Lichtkunstprojekten den regionalen Schwerpunkt Licht- und Medienkunst in NRW stärke.

Für Prof. Karl-Heinz Petzinka von der RUHR.2010 GmbH ist die Lichtkunstbiennale eines der vielversprechendsten und ambitioniertesten Projekte der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. "Die Biennale für Internationale Lichtkunst ist ein Musterbeispiel für unsere Anliegen im Programmbereich Metropole gestalten, in dem der Lichtkunst ein eigenes Kapitel gewidmet ist. Hier finden sich Experimentierfreude, Neugierde auf das Unbekannte und Lebensfreude." Um die Bedeutung der Lichtkunst in der Region zu unterstreichen, habe die Kulturhauptstadt eine eigene Internetplattform "Licht RUHR.2010" eingerichtet. Auch der Bergkamener Bügermeister Roland Schäfer ist von der Leuchtkraft des Projektes überzeugt und freut sich, dass die Stadt Bergkamen sowie die gesamte Hellweg-Region den Besucherinnen und Besuchern Lichtkunst auf internationalem Niveau bieten kann.

open light in private spaces
Mehr als 60 Privatpersonen werden während der Biennale mit ihren Räumen zu Gastgebern für ein nationales und internationales Publikum. Die für das Projekt ausgesuchten privaten Räumlichkeiten reichen vom Kinderzimmer bis zum Partyraum, von der Abstellkammer bis zum an die Wohnung angrenzenden Bestattungsinstitut, von der Arztpraxis bis zum Schwimmbad, vom Gewölbekeller bis zum Dachboden, von Räumen in für die Region typischen Bergarbeiterquartieren, in Mehrfamilien-, Reihen- und freistehenden Einfamilienhäusern bis zu denen in einer Gründerzeitvilla oder in einem Bau mit moderner Architektur.

Auch Familie Richter aus Bergkamen stellt ein Zimmer ihres Hauses für die Biennale zur Verfügung. Eva und Reinhard Richter interessieren sich schon seit Jahren für zeitgenössische Kunst und waren direkt von dem Projekt begeistert. "Mit der Lichtkunst in unserem Haus und der Öffnung unserer Räume für die Besucher werden wir Teil eines sehr interessanten Kunstprojektes", sagt Eva Richter. Sie und ihr Mann fühlen sich durch die Teilnahme an der Biennale noch enger mit dem Ruhrgebiet verbunden und nicht nur als Zuschauer der Kulturhauptstadt, sondern auch als Mitspieler.

Derzeit können die beteiligten KünstlerInnen anhand von Fotos auswählen, in welchem Privatraum sie ihr Werk zeigen möchten. Einige haben jedoch gezielt nach Räumen gesucht: Mischa Kuball wünschte sich für seine Kunst ein medizinisch-wissenschaftliches Umfeld und Maix Mayer eine Familie mit Filmleinwand und Videobeamer. Gleichzeitig können auch die Bewohner mitentscheiden, welcher Künstler bei ihnen zu Gast sein soll und arbeiten wird.

Die Künstlerinnen Anny und Sibel Öztürk wünschen sich einen Raum, in dem das alltägliche Leben stattfindet, wie zum Beispiel ein Wohnzimmer oder eine Küche. Die beiden deutsch-türkischen Künstlerinnen legen den Schwerpunkt ihrer Arbeiten - Zeichnungen, Objekte, Filme und Installationen mit erzählerischem Charakter - auf das Spiel mit kultureller Identität. Dabei nimmt stets das Licht eine wichtige Rolle ein - teilweise subtil, teilweise vordergründig eingesetzt. "Es ist spannend, eine künstlerische Arbeit in ein privates Umfeld zu setzen. Wir recherchieren in vielen unserer Werke nach der persönlichen Geschichte der Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten. Dabei spielt aber auch unsere eigene Geschichte eine Rolle", sagt Sibel Öztürk. "Die Fragen, wie lebt Jemand, wie ist er aufgewachsen, welche persönlichen Gegenstände sind ihm wichtig, was hat ihn zu dem gemacht, was er nun ist stellt dabei einen wichtigen Teil unseres künstlerischen Arbeitsansatzes dar." Die beiden Geschwister haben an der Städelschule in Frankfurt studiert. Anny Öztürk bei Christa Näher, Sibel Öztürk bei Christa Näher und Ayse Erkmen. Beide leben in Frankfurt und Offenbach.

Für die Biennale für Internationale Lichtkunst RUHR.2010 sind die Tickets limitiert. Sie berechtigen zu jeweils einem Eintritt in allen an der Biennale beteiligten privaten Räumlichkeiten und in das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna. Der Vorverkauf hat bereits mit großem Erfolg begonnen - neben zahlreichen Bestellungen aus Deutschland wurden auch schon Tickets nach Italien, Frankreich und in die Schweiz geschickt. Bestellungen sind möglich im Internet unter www.biennale-lichtkunst.de.

Die Biennale für Internationale Lichtkunst soll ab dem Jahr 2010 alle zwei Jahre in NRW stattfinden. Zum Profil der Biennale gehört ein dem Turnus gemäßer Wechsel des Themas und des Austragungsortes, der es der künstlerischen Leitung und den jeweils eingeladenen KünstlerInnen erlaubt, sich mit globalen Entwicklungen und Einflüssen sowie den speziellen Rahmenbedingungen im Bundesland NRW aktuell auseinander zu setzen.

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