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Aufgewacht! Stündlich sterben hunderte Kinder an Unterernährung!

22 Okt 2010 12:56 #15602 von Marco
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Tatort Berlin-Friedrichshain. Sonntag gegen Mittag. Brunch für sechs bis acht Euro. Futtern bis die Schwarte kracht. Desserts, kalte Platten und warme Speisen häufen sich am Buffet. Die Teller werden vollgehauen, all you can eat. Zwei, drei Milchkaffees dazu. Soweit so gut. Das Auge sieht häufig mehr als der Magen vertragen kann. Einiges bleibt auf den Tellern und landet im Müll. Dieses Szenario ist Sinnbild für die gesamte Gesellschaft. Man schätzt, dass in westlichen Ländern rund 50 Prozent der Lebensmittel in den Müll landen. 50 Prozent! Überproduktionen, zu geringe Lagerkapazitäten, Preisdumping, Kalkül, abgelaufenes Haltbarkeitsdatum, und und und. Diese tausende und abertausende Tonnen weggeworfene Lebensmittel würden wahrscheinlich genügen, weltweit den Hunger zu besiegen.[/quote]





Hunger? 3. Welt? Manch einer kann es nicht mehr hören. Bilder aus Äthiopien. Kinder mit Wasserbauch. Eine hagere Mutter, die verzweifelt im Staub sitzt. Hat man nicht bereits in den 80ern diese Bilder gesehen? Haben die Eltern nicht schon damals gesagt: Es wird aufgegessen und nichts weggeworfen - woanders hungern die Kinder...[/quote]

Die westliche Gesellschaft hat sich satt gesehen an diesen Hungerbildern in Afrika und Asien. Das gigantische Problem wird im Kopf schlichtweg ausgeblendet. Lieber stürzen sich Medien und auch das TV-Publikum auf die Rettungsaktion der Bergleute in Chile. Das ist greifbar und spannend. Die Kinder mit Wasserbauch und spindeldürren Armen im Niger und im Sudan sind es dagegen nicht. [/quote]

Um auf das noch immer existierende Hungerproblem und das Desinteresse der westlichen Gesellschaft aufmerksam zu machen fand neulich in Paris die Aktion "Bankett des Hungers" zum Welternährungstag statt. Zehntausend leere Teller wurden unter dem Eiffelturm aufgestellt. Zehntausend leere Teller symbolisch für zehntausend Kinder, die jeden Tag an Unterernährung sterben. Zehntausend - in Ziffern 10.000! Nicht jedes Jahr, nicht jeden Monat - nein, jeden Tag! Über 3 Millionen Kinder im Jahr. 3 Millionen mal fassungsloses Leid, Tragödie und grenzenlose Trauer. [/quote]

Und wieder! Die Teller-Aktion in Frankreich wurde von vielen Medien nur mit einer Kurznachricht bedacht. Immer wieder auf die globalen Probleme aufmerksam machen Organisationen wie die Welthungerhilfe und Unicef. Mitte September gab Unicef eine aktuelle UN-Schätzung zur Kindersterblichkeit bekannt. Demnach ging die Kindersterblichkeit im Vergleich zu 1990 um ein Drittel zurück. Weltweit sterben dennoch noch immer 60 von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Geburtstag. Jeden Tag sterben 22.000 Kinder unter fünf Jahren, zirka 70 Prozent von ihnen bereits vor dem ersten Geburtstag. Haupttodesursachen sind vermeidbare oder behandelbare Krankheiten sowie Unterernährung. [/quote]
Die meisten Todesfälle sind laut Unicef in China, Indien, Pakistan, Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo zu verzeichnen. Im südlichen Afrika stirbt jedes achte Kind vor seinem fünften Geburtstag. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die Kindersterblichkeit rund vier pro 1.000 Lebendgeburten. 1870 starben im Deutschen Reich fast 250 von 1.000 Kindern.[/quote]

Die Welthungerhilfe geht davon aus, dass weltweit eine Milliarde Menschen hungern. Eine Milliarde das ist mal schnell dahingesagt. Sagen wir es doch mal so: Das sind rund 300-Mal so viele Menschen wie Berlin Einwohner hat. Ergänzend zum Dokumentarfilm "HUNGER", den die ARD am 25. Oktober um 22:45 Uhr ausstrahlt, hat die Welthungerhilfe gemeinsam mit einer Partnerorganisation eine Begleit-DVD herausgebracht. [/quote]
Angeprangert wird unter anderem der bereits zu Beginn erwähnte Fakt, dass weltweit Nahrungsmittel vergeudet werden. 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel landen jährlich auf dem Müll. Gehen wir davon aus, dass eine mittel gefüllte Einkaufstüte fünf Kilogramm wiegt, müsste man 2 Millionen mal zum Supermarkt laufen, um anschließend mit zwei Tüten zur Müllhalde zu laufen...[/quote]

"Es ist höchste Zeit für uns, Lebensmittel wieder als Wert schätzen zu lernen und mit allem, was unser Essen betrifft, bewusster umzugehen.", meint Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Grund für die Verschwendung seien unter anderem die strengen EU-Normen. Was nicht der Norm entspricht, landet auf dem Müll. Wer jedoch meint, die alleinige Schuld tragen Politik und Konzerne, der sieht sich geirrt! Bis zu 15 Prozent der Lebensmittel werden in privaten Haushalten weggeworfen. Billige Lebensmittel in den Discountern und Überfluss verführen dazu, einfach mal fix die Mülltüte zu füllen ohne nachzudenken.[/quote]

Um es noch einmal deutlich zu machen: Während wir abends auf der Couch lümmeln und launig Knabberzeug und Naschzeug hinein hauen, sterben hunderte Menschen an Unterernährung.[/quote]
Allein während einer Sendung "Das perfekte Dinner" gehen weltweit hunderte Menschen an Hunger zu Grunde. Sicher, wir wollen und können unser Leben nicht ändern, doch wir können die Gehirnzellen einschalten, einmal die Fakten durch den Kopf gehen lassen und beim nächsten Brunch vielleicht etwas bewusster speisen...[/quote]

> zur Seite der Welthungerhilfe[/quote]

> zur Seite von UNICEF[/quote]

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22 Okt 2010 12:57 #15603 von anke
würden wir jedoch alles auffressen, wäre auch keinem kind der 3. welt geholfen. was macht es den unterschied, wenn wir alles reinschieben oder nen teil einfach wegwerfen. so oder so kommt dort nix an...

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21 Jun 2011 20:02 #16644 von bloumox
ach anke, wen interessiert die 3 welt, mit einer tasse reis kannst du auch keine hilfe leisten wie den A* von brot für die welt *G*

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