Antwort: EM08: Die UEFA-Geldmaschinen

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Themenhistorie von: EM08: Die UEFA-Geldmaschinen

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  • Rabauke

Klar, es wird versucht, ordentlich abzusahnen.
Man muss das Geld ja nicht weit bringen, die Schweizer Banken stehen in diesem Fall gleich um die Ecke. Wenn das nicht prima ist... :o

R. 8)

  • ka

Ja das leidige Thema FIFA und UEFA.

Da kann man einfach nichts machen. Entweder man hat die Kohle und schaut sich ein paar Spiele an oder man genießt das hoffentlich stattfindende Public-Viewing.

Ich bin ehrlich: Gerne hätte ich vor der WM 2006 ein Ticket für irgendein Spiel gehabt, aber jetzt bin ich froh das ich keins bekommen habe und nicht die FIFA und deren Machenschaften unterstützen musste. Denn diese klasse Atmosphäre beim Public-Viewing kann mir keiner mehr nehmen. Sicher manch einer geht ins Stadion um ein klasse Spiel zu sehen. Ich gehe ins Stadion um auch die Stimmung zu genießen.

Die UEFA scheint das Konzept der FIFA zu kopieren. Jedes Land das sich für die Ausrichtung der Meisterschaft bewirbt verkauft sich komplett mit allen Konsequenzen.

Die FIFA hatte in Deutschland Narrenfreiheit und vor allem Steuerfreiheit. Durfte über alles bestimmten. Ähnlich stelle ich mir das mit der UEFA in der Schweiz vor: eine moderne Diktatur, umgesetzt von einem Sportverband.

Die Schweizer lassen sich vielleicht nichts aufzwingen, aber die Österreicher sind nicht so stark: siehe Red Bull Salzburg.

Und Sepp Blatter: Der ist eine Geschichte für sich. Will mit seinen Aussagen wahrscheinlich beim gemeinen Volk Punkte sammeln, denn im Mai ist wieder FIFA-Präsidenten Wahl. Gut das gemeine Volk hat dabei eh nix zu melden, sondern die reich beschenkten Verbandspräsidenten, aber eine Publikumswirksame Aussage macht sich immer gut.

Mein Rat: Lass der UEFA ihre Tickets und genieße das Public-Viewing in Deutschland :wink:

  • kalleman

In der Schweiz schwappt eine Empörungswelle durchs Land. Wie ist das eigentlich in Österreich?

Nur Bonzen-Tickets: Jetzt reichts!
VON PATRIK MÃœLLER, DANIEL JAGGI UND ALEXANDER SAUTTER
03.03.2007 | 23:21:08

Die ganze Schweiz spricht über den Billett-Wahnsinn: Für normale Fans sind nur wenige Plätze an der Euro 08 reserviert – und diese zu Preisen, die bis ein Drittel höher liegen als an der WM! Fifa-Präsident Sepp Blatter versteht den Zorn der Fans.

Es sind klare Worte des mächtigsten Mannes im Weltfussball. Angesprochen auf die Ticketpreise bei der Euro 08, sagt Fifa-Präsident Joseph S. Blatter (70) zu SonntagsBlick: «Es ist mir ein Anliegen, dass nicht nur Reiche, sondern auch normale Fans Spiele an Europa- und Weltmeisterschaften besuchen können, weil sie mit Schals und Sprechgesängen für Ambiance sorgen. Von und dank ihnen lebt der Fussball!»

Genau diese Fans sind es, die der europäische Fussballverband Uefa an der Euro 08 im Abseits stehen lässt:


* Nur 33 Prozent der Karten kommen in den öffentlichen Verkauf, und davon gehört bloss jedes fünfte Ticket zur günstigen Kategorie (siehe Grafik).

* Selbst die günstigen Billette in einem Vorrundenspiel kosten 70 Franken – das sind 25 Prozent mehr als an der Weltmeisterschaft in Deutschland!


Blatter versteht den Frust der Fans und betont: «An der WM in Deutschland war die Stimmung super – auch deshalb, weil über 80 Prozent der Tickets an die Fans gingen.» Die Euro 08 dagegen droht zum exklusiven Live-Vergnügen für VIPs, Sponsoren und andere Gutbetuchte zu werden.

Blatters Fifa geht einen anderen Weg: Sie senkt die Preise für die nächste WM 2010 in Südafrika – «damit auch einfache Fans kommen», wie Blatter erklärt.

Der Ticket-Wahnsinn an der Euro war auch an den gestrigen Fussball-Super-League-Spielen das Gesprächsthema. Der Schweizer Nati-Spieler und FCZ-Star Blerim Dzemaili (20) solidarisiert sich mit den Fans: «Es ist schade, wenn immer weniger richtige Fans ins Stadion kommen können, wir brauchen deren Unterstützung!» Nati-Goalgetter Alex Frei (27): «Fussball darf nicht so elitär und teuer werden, dass sich der echte Fan keine Spiele mehr ansehen kann.»

Schützenhilfe kommt auch von den Stadtpräsidenten der Austragungsorte Zürich und Bern sowie von Sportpolitikern: «Die Preise sind einfach unverschämt!» ist der Tenor der befragten Personen.

Klare Worte gegen Bonzen-Tickets. Gibt die Uefa dem Druck nach und senkt noch in letzter Minute
die Preise? Turnier-Direktor Martin Kallen (43) bleibt hart, er gibt aber zu: «Wir haben jetzt ein Preisniveau erreicht, das in Zukunft nicht mehr beliebig erhöht werden kann.»

Frechheit! Wer erinnert sich nicht an die Stimmungs WM in Italien! 100% der Tickets MÜSSEN in den öffentlichen Verkauf! So kommt auch richtig Stimmung auf! Selbst an einen CL-Spiel ist mehr Stimmung als bei solchen VIP-Spielen!
Chregu, Emmbronx

wo war die stimmungsmache der bonzen, reichen und sponsoren in dortmund, in hannover und köln. also gebt die tickets den richtigen fans, die auch in schlechten zeiten zur nati stehen.
beira, menzingen

Zahle 200.-Fr. für ein Ticket, hauptsache die Türken sind nicht dabei.
Himmel, Zurzach

Leute die diese Preisebezahlen leiden an Verblödung oder Grössenwahn.
Senior, Menznau

  • kalleman

Wird langsam Zeit auf dieses Thema einzusteigen. Die UEFA kassiert ab!

Die Tickets sind im Schnitt 25% teurer als bei der WM in Deutschland. Aber der grösste Teil der Tickets wird wieder Mal der Cupli-Abteilung verschenkt. Somit ist in den kleinen Stadien für einen richtigen Fans kaum mehr Platz.

Hier ein Interview mit der Stiftung für Konsumentenschutz, einer recht einflussreichen und erfolgreichen Organisation:

Haben sich bei Ihnen schon verärgerte Fussball-Fans gemeldet?
Jacqueline Bachmann: «Nein. Ich habe noch nichts gehört. Doch ich habe grösste Bedenken, dass die Uefa auch von jenen Leuten Gebühren erheben wird, die bei der Lotterie leer ausgehen werden.»

Was halten Sie von der Preispolitik der Uefa?
«Ich finde die Preise überrissen. Die Uefa zieht grossen Nutzen aus ihrer Monopolstellung. Sie nutzt die Begeisterung der Menschen aus. Wenn ich höre, dass die billigsten Tickets 25 Prozent mehr kosten als an der WM, ist das unverschämt. Diese Preispolitik ist eine Frechheit und macht die Uefa nicht sympathisch.»

Es haben sich Menschen gemeldet, die behaupten, dass die Zahlung nur per Uefa-Sponsor Mastercard möglich sei.

«Ich bezweifle, ob diese Praktik lauter ist. Das geht doch einfach nicht. Ich finde das inakzeptabel, wenn Sponsoren auch auf diesem Weg bevorzugt werden. Wir haben der Uefa schon vor Tagen einen Brief geschrieben, in dem wir nicht nur zu Fairplay, sondern auch zu Fairpay aufgerufen haben.

In 17 Städte sollten mit einer Publik View Area ausgestattet werden, gesponsortvon UBS und UEFA. Aber was heisst hier gesponsort. Sie erheben Eintrittspreise (!) und können sonst tun und lassen was sie wollen, denn die Entsorgung, Reinigung, Strom etc muss alles die Stadt übernehmen! Anderen Veranstaltern ist es verboten, öffentlich die EM zu übertragen. Sie kann also nur in den 17 Städten öffentlich gesehen werden, gegen Eintritt und dafür darf man sich noch mit Werbung volldröhnen lassen. Restaurants und Bars, die die EM übertragen, sollten eine Sondergebühr (!) der UEFA abliefern. Dies wurde aber gestoppt, wegen dem Zorn der Schweizer und der Androhung juristischer Schritte. (Hätte gegen schweizer Recht verstossen)

Dazu liegt die Schweiz mit der UEFA noch im Steuerstreit, weil sie die Prämien, die an der EM ausbezahlt werden, nicht versteuern wollen, was aber nach Schweizer Steuerrecht geschehen muss.

Nun haben sich aber kaum Städte für eine publik view area beworben, weil sie mit Kosten von über einer halben Million Euro rechnen, was für unsere kleinen Städte recht viel ist. Man darf gespannt sein, wie die UEFA und die UBS die totale Blamage verhindern. So wie ich meine Landsleute kenne, die sich nicht gerne etwas aufzwingen lassen, könnte es eine ziemlich lahme EM geben.