Eishockey: Hannover wird Meister, aber keinen interessiert es

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Während im Fußball die Mannschaft von Hannover 96 den Abstieg entgegenstrauchelt, sieht es auf dem Eis mehr als besser aus: Mit einem Sieg gegen Ingolstadt können die Hannover Scorpions, die das PlayOff Halbfinale mit 2:0 anführen, ins Finale der DEL einziehen – und das zum ersten Mal. Einziges Problem: In Hannover bekommt das keiner mit.





Denn in die für ein Eishockeyspiel mit 10.000 Zuschauer ausgelegte Halle auf dem EXPO-Gelände verlieren sich meist nur um die 4.000 Scorpions-Anhänger. Genau 4.296 waren es am 9. April im ersten PlayOff-Spiel gegen Ingolstadt in der TUI-Arena und mehr werden es wohl heute Abend auch nicht, auch wenn der Verein alles dafür tut. Die Gründe für das Fernbleiben der Fans sind vielfältig.

Zum einen liegt die Halle nicht zentral, sondern auf dem EXPO / Messegelände, zum Anderen gibt es in Hannover noch einen weiteren Eishockey-Klub und vor allem Zuschauermagneten: Den EC Hannover Indians. Die Mannschaft spielte seit 2002 in der Oberliga, wurde im Jahr 2006 von Kleefelder Eissportverein (KEV) umbenannt und stieg in der Saison 2008/09 in die 2. Bundesliga auf, in der der Klub auch in der kommenden Saison spielen wird. Durch ein 6:1 (1:0, 4:1, 1:0) gegen die Wölfe Freiburg am vergangenen Freitag sicherten sich die Niedersachsen den Klassenverbleib.

Anders als in der überdimensionierten Multifunktionsarena mit Popcorn-Entertainment der Scorpions, geht es im Eisstadion am Pferdeturm um richtige Fankultur. Kurz gesagt: Hier ist der ursprüngliche deutsche Eishockeysport zu Hause und hier geht richtig ab. Kein Wunder also, das zu Indians-Spielen in der zweiten Liga teilweise mehr Zuschauern pilgern, als zum sieben Kilometer entfernten Rivalen. Fazit: Kommerz und Show zahlt sich nicht immer aus und scheint wie auch woanders eine Spaßbremse
www.hannover-indians.de
www.hannoverscorpions.de