BFC Dynamo – FCK: 10.000 feiern ein Fußballfest, Hundert ramponieren das Image

31 Jul 2011 08:43 #16831 von Marco
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Abpfiff im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. Bundesligist 1. FC Kaiserslautern gewann beim Berliner Oberligisten BFC Dynamo mit 3:0. Das Gerüst für den Text war bereits im Geiste fertig: „Trotz fünf Klassen Unterschied – der BFC hielt wacker gegen“. Dann geschieht etwas auf den Rängen, das alles über den Haufen wirft und das eigentliche Fußballfest bei echtem Fritz-Walter-Wetter vergessen lässt. Einige Chaoten stürmen den Gästebereich und sorgen dort für unschöne Szenen. Anfangs ungehindert von der Polizei kommt es dort zu wüsten Schlägereien.





Alles vor laufender Kamera, vor zahlreichen Journalisten, die Zettel, Stift und Fotokamera zücken. Für manch einen ein gefundenes Fressen, für andere eine Bestätigung des schlechten Rufs des BFC Dynamo. Für wiederum andere eine Sache, die so niemals hätte passieren dürfen. Weshalb konnte das obere Zwischentor von den Krawallmachern geöffnet werden? Wieso griffen die polizeilichen Einsatzkräfte erst so spät ein?


Drei Stunden zuvor füllten sich die Ränge des Stadions im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Trotz des Regens fanden über 10.000 Fußballfreunde den Weg in den Jahn-Sportpark, um zu sehen, wie sich der Fünftligist gegen den Erstligisten aus der Pfalz schlagen wird. Solch eine Kulisse hatte der BFC Dynamo zuletzt beim Relegationsspiel gegen den 1. FC Magdeburg gehabt – und das ist über zehn Jahre her. Der Heimbereich unter dem Dach war heute fast komplett gefüllt. Recht zahlreich angereist waren auch die Anhänger des 1. FC Kaiserslautern, die über 90 Minuten für eine tolle Fußballatmosphäre sorgten.


Die weinroten Jungs aus Berlin-Hohenschönhausen hielten recht gut gegen, wenn gleich die Gäste vom Betzenberg zu besseren Chancen kamen und sich Feldvorteile erarbeiten konnten. 18 Minuten lang konnten die Hausherren ihren Kasten sauber halten. Nach toller Vorarbeit von Shechter und Sahan nahm Ilicevic Maß und lochte zum 1:0 aus Sicht der Roten Teufel ein. Nur vier Minuten später legte Tiffert mit seinem Treffer zum 2:0 nach. Der Drops schien sozusagen gelutscht, doch ab der 30. Minute legte die Heimelf eine Schippe drauf und spielte mutiger. Dies spürten auch die rund 8.000 Anhänger des BFC und sorgten für Stimmung.
Mit „Lautern ist nervös!!!“ wurde jeder Ballgewinn, jeder gelungene Pass und jeder Einwurf besungen. Ja, es ging plötzlich was. Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Gäste hatten zwar alles unter Kontrolle, aber ein Anschlusstreffer schien vor der Pause im Rahmen des Möglichen. Zumal der glitschige Rasen Fehler auf beiden Seiten zuließ.


Mit 0:2 ging es allerdings in die Halbzeitpause. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff machte der FCK alles klar. Ecke von Tiffert, Petsos köpfte ein. Aus Sicht der Gäste eine saubere Sache. Für den BFC ging es jetzt nur noch um ein Ehrentor – und dieses wollten die Spieler von Trainer Heiko Bonan unbedingt schießen. In der 60. Minute kam Karaduman für Schimmelpfennig. Neuzugang Shergo Biran kam dagegen nicht zum Einsatz. Steiner, der von Beginn an spielte, hatte einfach eine gute Vorbereitung, erklärte Bonan später auf der Pressekonferenz. Für Biran kam das Pokalspiel dagegen noch zu früh.
Den Torschrei bereits auf den Lippen hatte der BFC-Anhang nach gut einer Stunde, als Ahmetcik mit sattem Schuss den Ball ans Außennetz hämmerte. Kurze Zeit später qualmte es das erste Mal in der Kurve des BFC. Nach der Präsentation des Spruchbandes „Pro Pyrotechnik“ rauchte es mächtig an anderer Stelle. Zudem flogen vier Böller auf die Rundlaufbahn, das Spiel wurde daraufhin für kurze Zeit unterbrochen.


Es wurde nun giftiger. Sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen. Im Lauterer Block wurden kurz vor Schluss weiße Tücher geschwenkt. Auf BFC-Seite wurde von Claasen eine lautstarke Uffta angestimmt. Noch schien es, als würde der Pokalnachmittag vernünftig ausklingen. Nach Abpfiff marschierten die Spieler des FCK zu ihren Fans zum Abklatschen, und auch die BFC-Spieler liefen hinüber zu ihren Fans, um sich für die zahlreiche Unterstützung zu bedanken. Noch während sie als Gruppe auf der Tartanbahn standen und verschwitzt den Fans zuwinkten, kam es am anderen Ende der Fankurve zu ersten Handgreiflichkeiten. Die ersten Krawallmacher versuchten die Tore zum Spielfeld zu öffnen, was jedoch die Ordner mit vereinten Kräften zu verhinden wussten. Es braute sich mächtig was zusammen. Manch ein BFC-Spieler eilte hinüber, um die Fans zu beruhigen. Allen voran Stefan Malchow, begleitet von Team-Manager Jörn Lenz und Fanbetreuer Rainer Lüdtke.


Es nutzte alles nichts. Die hässliche Sache nahm ihren Lauf, denn oben gelang es einigen, das gelbe Sicherheitstor zum Gästebereich hin zu öffnen. Wie das gelingen konnte, blieb vielen eines der Rätsel des späten Nachmittags. Nur wenige Meter entfernt standen zwei Beobachtungswagen der Polizei. Eine Polizeikette hätte genügt, um ein Vordringen der Rowdys zu verhindern. So aber sickerten immer mehr erlebnisorientierte Chaoten in Richtung FCK-Anhang vor. Lauterer Fans schoben sich panisch in Richtung Ausgang, es kam zu Handgreiflichkeiten. Erst nach gefühlter Ewigkeit schritt die Polizei ein – dann jedoch mit gezielten Pfeffersprayeinsätzen, teilweise mitten hinein ins Gesicht.


Unten auf der Rundlaufbahn standen fassungslose Spieler, Journalisten, Ordner und Vereinsverantworliche. Diskussionen. Sachliche Gespräche. Regennasse Gesichter. Enttäuschte Gesichter. Wütende Gesichter. Traurige Gesichter. Später sollen sogar Tränen geflossen sein. Der Grund: Weil ein paar Chaoten die Arbeit des harten BFC-Kerns mit Füßen getreten hatten. Was nutzt es, wenn ein Großteil der rund 8.000 BFC-Fans ein friedliches Fußballfest gefeiert hatten? Für extrem schlechte Schlagzeilen war gesorgt, doch was soll ein Fußballverein tun, wenn Krawalltouristen und Trittbrettfahrer ein Fußballspiel des BFC als Tobewiese missbrauchen?


Manch einer sieht nun alles in Scherben. In den Foren wird heiß diskutiert. Es gibt Gerüchte, dass der eine oder andere hinschmeißen möchte. Doch muss es nicht weitergehen? So wie bei Dynamo Dresden, beim FC Hansa Rostock, bei Eintracht Frankfurt oder beim 1. FC Köln? Auch dort gab und gibt es immer wieder Rückschläge, Zwischenfälle, und Strafen. Letztendlich siegen doch immer der Fußball und die Liebe der Anhängerschaft zu ihrem Verein. Den Kopf in den Sand stecken, nutzt nichts.


Recht fix war heute Abend eine Pressemeldung des BFC Dynamo raus: „Bereits in der abschließenden Pressekonferenz entschuldigte sich der BFC Dynamo bei seinen Gästen für die Vorkommnisse nach Abpfiff der Partie und möchte die Betroffenheit nochmals in dieser Pressemitteilung deutlich machen. Der BFC Dynamo distanziert sich von den Tätern und wird mit aller gegen ermittelte Personen vorgehen. So wird der Verein gegen die Personen Strafanzeige stellen und eine etwaige Strafe des DFB auf zivilrechtlichen Wege geltend machen.“


> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo


> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Kaiserslautern

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31 Jul 2011 08:43 #16832 von Berliner
Krawalltouristen - nee ist klar :P - die Touristen machen sich jetzt auch die Mühe, Fandevotionalien des zu unterwandernden Spiels anzuziehen :P:
www.bz-berlin.de/multimedia/archive/0031...randale1_3128906.jpg - man kann sich alles schön reden, die "BFC-Fans" bleiben wie sie sind - ein Hort von Gewalttätern

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31 Jul 2011 09:43 #16833 von Jochen
Jeder Idiot kann sich ein weinrotes Shirt anziehen. Und sicher fühlt er sich dann als BFCer. Nur, wann kamen mal so viele ins Stadion? Kann mich nicht erinnern. Achttausend Fans? Kenne nur um die zweitausend. Zum Beispiel, die die in Cottbus waren. Was gestern noch alles dazu kam. Scheiße war es sowieso. Keine Frage. Shit für die 1.000 Fans, welche den Verein durch die Oberligazeiten begleiten. Was haben die Blockstürmer mit diesen Leuten zu tun? Frag sie mal!
VG Jochen

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31 Jul 2011 09:45 #16834 von Jochen
Ich noch mal. Jeder Depp kann sich ein Lazioshirt drüber ziehen, ein Hammers-Trikot kaufen, eine Spartak-Emblem draufnähen. Ist er dann gleich der jeweiligen Gruppe zugehörig?? Ein Witz, oder???

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31 Jul 2011 10:02 #16835 von Berliner
Nun ja - aber so ein Aufwand betreiben wohl die wenigsten ... ;-)

Und wenn man dann bei Youtube noch sieht, dass beim Blocksturm tausende "Anhänger" des BFC jubeln.... *kopfschüttel*

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31 Jul 2011 10:33 #16836 von FCK
Schon vor der Partie mussten meine Freunde und ich von einer Polizeiescorte zum Stadion begleitet werden, weil wir echt in Gefahr waren.
Es waren soviel Frauen und Kinder in unserem Block. Es wurde überhaupt keine Rücksicht drauf genommen von den Typen. Das ist unglaublich gewesen. Schade für die friedlichen unter euch. Ihr und euer Verein dürfen die Suppe nun auslöffeln.

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31 Jul 2011 14:48 #16837 von Ultra
Als ob der FCK ein Kind von Traurigkeit ist. Sag mir bitte FCK-Fan bei welcher Auswärtsfahrt es keinen Polizeischutz gibt? Und bitte: Erst vor eigenen Türe kehrenund dann auf die anderen zeigen, einfach mal googlen. FCK + Mannheim.

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