Hallescher FC vs. Duisburg: Zähes Spiel und Halbzeit-Capo im Porto-Trikot

Wenn man als Anhänger des MSV Duisburg an Tage wie Montag, Dienstag, Mittwoch oder Freitag denkt, dann kann einem schon mal ein nasser Schauer über den Rücken laufen. Denn die Spieltagsplaner und der MSV werden wohl auch in Zukunft keine Freunde mehr. Denn bereits in der vergangenen Spielzeit durften die Duisburger an den vier oben benannten Tagen jeweils nach Osnabrück, Zwickau, Dresden, Wiesbaden, Aue, Halle, Köln und Ingolstadt reisen.

Sage und schreibe acht von neunzehn Auswärtsspielen fanden somit NICHT am Wochenende statt. Von den übrigen elf Auswärtsreisen wurden auch nur sechs am Samstag ausgetragen. Dem Wunschtag vieler Fußballfans. Diesem Wunsch verliehen die Anhänger aus dem Ruhrpott auch am gestrigen Abend nochmal Gehör. "Fussball ist Samstags - Für fanfreundliche Anstoßzeiten" rankte am Absperrzaun Richtung Spielfeld. 

Aber offenbar ist auch in der laufenden Spielzeit nur wenig Besserung in Sicht. Nachdem man am ersten Spieltag sonntags um 16.30 Uhr nach Freiburg reisen durfte (eine weit über fünfstündige Autofahrt - Ankunft im heimischen Duisburg vermutlich erst nach Mitternacht), verteilte die DFL nun noch eine Ansetzung am Dienstagabend in Halle. Nicht in Halle/Westfalen, sondern eben an der Saale. Auch hier spuckt Google Maps circa fünf Stunde Autofahrt aus, Ankunft in Duisburg also erst weit nach Mitternacht. 

Dennoch fanden sich knapp 300 Schlachtenbummler in blau und weiß ein und konzentrierten sich vollends auf den Support für die eigene Mannschaft. Im Schlepptau mindestens zwei befreundete Anhänger aus Mainz und ein Halbzeit-Capo im Trikot des FC Porto. Hauptsache blau-weiß, wa? 

Der Rest des Kurt-Wabbel-Stadions war deutlich leerer als im Vergleich zu den letzten drei Heimspielen, aber dennoch mit guter Atmosphäre. 6.800 Zuschauer sahen allerdings einen ziemlich zähen Auftritt beider Mannschaften. Dominic Baumann erzielte mit einer Willensleistung die durchaus verdiente Führung für den HFC, Ex-Hallenser Sebastian Mai schulterte in der zweiten Halbzeit zum Ausgleich ein. Zwei Standardtore - man hätte es erahnen können. 

Spielerisch kam von beiden Mannschaft reichlich wenig. Schiedsrichter Gansloweit hatte dennoch allerhand zu tun, verteilte trotz seiner relativ lockeren Zweikampfauslegung zehn gelbe Karten. In der zweiten Halbzeit auch fast ausschließlich im Wechsel. Gelbe Karte Halle, Gelbe Karte Duisburg, Gelbe Karte Halle und so weiter. In den letzten Minuten erwachte der Gastgeber dann doch nochmal und kam durch eine verunglückte Flanke durch Casar und einen freien Schuss durch Baumgart fast noch zum Siegtreffer. Schlussendlich müssen beide Mannschaften mit dem Punktgewinn leben können, denn viel mehr wäre auch nicht verdient gewesen. 

Wenn man sich die Leistungen der ersten Wochen in der neuen Saison zur Gemüte führt, dann werden wohl auch in dieser Spielzeit wieder beide Mannschaften um den Klassenerhalt kämpfen müssen.

Bericht & Fotos: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)