FC Hansa Rostock vs. Holstein Kiel: Wieder mal ein Heimspiel als Auswärtsspiel

MB Updated
Hansa Rostock

Endlich wieder ernsthafter Fußball, endlich wieder ins einstige Ostseestadion (seit geraumer Zeit DKB-Arena), endlich wieder Hansa Rostock! Obwohl in dieser Saison vor allem sportlich ein Neuanfang stattfinden soll, ist zumindest wenn man den betrachtet in mehrerer Hinsicht alles beim Alten geblieben. Bei den Fahrzeiten ging der ganze Spaß schon los. An Schlaf war wie so häufig vor den Spielen absolut nicht zu denken und gerade in dem Moment, als begonnen wurde, darüber nachzudenken, ob es nicht besser wäre, sich kurz hinzulegen, war es auch schon zu spät. Pünktlich um 2:15 Uhr startete für uns Thüringer Exil-Rostocker dann auch die wilde Fahrt in Richtung Ostseeküste.

Hansa RostockEndlich wieder ernsthafter Fußball, endlich wieder ins einstige Ostseestadion (seit geraumer Zeit DKB-Arena), endlich wieder Hansa Rostock! Obwohl in dieser Saison vor allem sportlich ein Neuanfang stattfinden soll, ist zumindest wenn man den betrachtet in mehrerer Hinsicht alles beim Alten geblieben. Bei den Fahrzeiten ging der ganze Spaß schon los. An Schlaf war wie so häufig vor den Spielen absolut nicht zu denken und gerade in dem Moment, als begonnen wurde, darüber nachzudenken, ob es nicht besser wäre, sich kurz hinzulegen, war es auch schon zu spät. Pünktlich um 2:15 Uhr startete für uns Thüringer Exil-Rostocker dann auch die wilde Fahrt in Richtung Ostseeküste.

Bereits am ersten Bahnhof waren die ersten personellen Verluste zu beklagen, was zusammen mit einem Weiteren auf der folgenden Station dafür sorgte, dass wir letztendlich mit neun Personen und drei Wochenendtickets unterwegs waren. Eine perfekte Planung sieht anders aus. Aber wie schon oft erwähnt, soll man ja immer das Positive sehen und so bleibt festzuhalten, dass wir mit neun Leuten eine doch recht anschauliche Menge an Leuten dabei hatten. Ohne große Zwischenfälle landeten wir dann auch ungewohnt pünktlich in der Mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin. Von dort aus ging es im völlig überfüllten Regionalexpress auf die letzte Etappe.

In diesem Zug konnte man von den verschiedensten Leuten diverse Gründe hören, warum man besser nicht ins Stadion in Rostock gehen sollte. Von „Da ist so komische Luft, da bekommt man immer Kopfschmerzen“ bis hin zu „Die machen da so einen Krach, dass man nicht mal in Ruhe das Spiel schauen kann“, war alles dabei. Ein kleines Highlight war jedoch ein Vater, der für sich und seinen Sohn ein Länderticket nachlösen wollte. Auf die Frage der Schaffnerin, nach dem Alter des Jungen meinte der Vater leicht unsicher: „13?“. Sofort kam der lautstarke Protest des Sohnemanns hinterher: „Papa! Ich bin erst 12!“, worauf aber die wiederum absolut souveräne Antwort des Vaters kam: „Mensch, das ändert sich doch jedes Jahr, da kann man schon mal durcheinander kommen“.

Mit einem kleinen Schmunzeln landete unsere Reisegruppe schließlich in Rostock, wo es eine echte Kunst werden sollte, überhaupt vom Bahnsteig runter zu kommen. Polizei-Absperrungen und Aufgebote am Bahnhof, wie man sie wohl zuletzt gegen den Hamburger Stadtteil-Club gesehen hatte. Im Stadion angekommen, machte sich dann plötzlich und genau zur falschen Zeit die Müdigkeit breit. An 90 Minuten Stehen war da im ersten Moment nicht mehr zu denken. Dank entsprechender Steh-Hilfen ging das dann alles so halbwegs und das Spiel konnte beginnen. Wie schon zu Beginn erwähnt, blieb vieles beim Alten und so war das Spiel nicht gerade das, was sich so mancher nach dem Bayern-Spiel erhofft hatte. Während die Defensive meist gut aussah und viele Situationen wirklich spielerisch gelöst wurden, fehlte in der Offensive irgendwie immer ein Stürmer und der eine oder andere geniale Pass auf selbigen.

Natürlich durfte auch die, letzte Saison schon standardmäßige, harte Entscheidung gegen uns nicht fehlen. So bekamen wieder Hahnel UND Brinkies die Möglichkeit, sich zu beweisen. Das Rennen um die Nummer 1 scheint also weiter offen zu sein. Ein bisschen sah das spielerisch so aus wie in der letzten Saison, was mich in gewisser Weise in meiner Einstellung bestätigt, nicht in grenzenlose Euphorie zu verfallen, weil man gegen die Bayern mal ein paar gute Spielzüge gesehen hat. Positiv war jedoch, dass wirklich geackert wurde und man nicht wirklich den Eindruck hatte, dass da jemand auf dem Platz stand, der sich der Situation nicht bewusst war. Nächstes Spiel also wieder hinten die Null, vorne fünf Buden und dann läuft das! Gespielt wurde übrigens gegen Holstein Kiel, die aufgrund der vergleichsweise geringen Entfernung auch den einen oder anderen Anhänger mitgebracht hatten.

Und hier wären wir schon bei der nächsten Sache, die bestätigt, dass vieles beim Alten bleibt. Sobald mehr als hundert Gästefans in Rostock ankommen, zeigen die Freunde und Helfer eine gewisse Planlosigkeit, die dann auch gerne mal zu leichter bis übermäßiger Aggression ihrer Klienten führen kann. Während also die Rostocker Zugfahrer, unter ihnen einige wie wir, die noch um die 500 Kilometer zurücklegen mussten, schon längst am Bahnhof standen, musste noch gewartet werden, bis es sich die Fußballfreunde aus Kiel im Zug gemütlich gemacht hatten. Pünktlich mit eigentlicher Abfahrt des Zuges erreichten sie dann auch endlich den Bahnhof und fanden es anscheinend so schön in Rostock, dass sie gar nicht wieder nach Hause wollten. Anders kann ich mir nicht erklären, warum sie ewig nicht in den Zug einstiegen. Während für uns immer klarer wurde, dass wir unsere Anschlüsse nicht bekommen würden und so im dümmsten Fall die Nacht im wunderschönen Stendal verbringen würden, wollten wir uns den Ärger und der armen Stadt ein zweites Trauma ersparen.

Kurzfristig wurde also eine neue Route rausgesucht und mehr als eine Stunde später dann endlich der Weg in Richtung Süden angetreten. Bis Berlin hatten dann einer meiner Begleiter und ich das Glück, auf gute Unterhaltung zu treffen. Ein Gruß also an die beiden Damen, falls ihr tatsächlich den Weg zu diesem Bericht gefunden habt. Neben Fußball, einem Erdbeerhof, der Eisdiele schlechthin, Bier und dem Duft von Zwiebeln und Speck sorgten besonders zwei Bahnhofs-Polizisten in Neustrelitz für viel unterhaltsamen Gesprächsstoff. Während der eine permanent damit beschäftigt war, seine Hose festzuhalten, trieb ihn der andere fleißig dazu an, die zehn Meter am Bahnhof entlang zu laufen.

Um es jedoch kurz zu machen: Wir kamen etwa eine Stunde später als sonst in Leipzig an und nachdem dann der Rest der Reisegruppe brav vor der Tür abgesetzt wurde, war auch ich gegen 2:30 Uhr endlich Zuhause. Macht in der Summe also fast genau 24 Stunden für ein Heimspiel. Kann man mal machen. „Mal“ heißt dann so im Schnitt „jedes zweite Wochenende“, denn die Dauerkarte liegt schon griffbereit. Festzuhalten bleibt, dass spielerisch auf jeden Fall nach vorne noch etwas mehr getan werden muss. Ich will mich ja nicht in die Aufstellung einmischen, aber ich hab gehört, Manni Starke weiß, wie man im Ludwigspark Tore macht. Wir sehen uns in Saarbrücken!

Fotos: Michael (Archivbilder)

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