Zu wenig Einsatz im Derby: ECC Preussen verliert gegen FASS Berlin

MB Updated

ECC PreussenDass FASS Berlin – von einigen Preussen-Fans auf Grund der Kooperation mit dem EHC Eisbären auch „Fassbärchen“ genannt – in der Regel dem Team des ECC Preussen Berlin sportlich stets überlegen sein wird, dürfte den meisten Eishockeyfreunden klar sein. Doch dass die Preussen-Mannschaft beim Berliner Derby am Freitagabend in der Halle am Glockenturm nicht die nötige Aggressivität und Kampfbereitschaft zutage legte, um gegen den Favoriten bestehen zu können, verärgerte doch zahlreiche eingefleischte Preussen-Anhänger. Nicht die (durchaus erwartete) 2:5-Niederlage gegen den ungeliebten Konkurrenten, sondern die Art und Weise hatte zahlreiche Zuschauer geschmerzt.

ECC PreussenDass FASS Berlin – von einigen Preussen-Fans auf Grund der Kooperation mit dem EHC Eisbären auch „Fassbärchen“ genannt – in der Regel dem Team des ECC Preussen Berlin sportlich stets überlegen sein wird, dürfte den meisten Eishockeyfreunden klar sein. Doch dass die Preussen-Mannschaft beim Berliner Derby am Freitagabend in der Halle am Glockenturm nicht die nötige Aggressivität und Kampfbereitschaft zutage legte, um gegen den Favoriten bestehen zu können, verärgerte doch zahlreiche eingefleischte Preussen-Anhänger. Nicht die (durchaus erwartete) 2:5-Niederlage gegen den ungeliebten Konkurrenten, sondern die Art und Weise hatte zahlreiche Zuschauer geschmerzt.

ECC Preussen BerlinDer Haussegen hing beim Tabellenletzten der Oberliga-Ost bereits vor dem vierten Berliner Stadtduell dieser Saison schief. Manch einer hatte sogar von einem Boykott einiger Preussen-Fans gemunkelt. Glücklicherweise wurde dieser Plan nicht umgesetzt, immerhin 804 zahlende Zuschauer hatten sich in der Eissporthalle nahe des Berliner Olympiastadions eingefunden. Unter ihnen rund 100 bis 150 Eishockeyfreunde, die den Akademikern von FASS Berlin die Daumen drückten. Einige „echte“ FASS-Fans mit schwarz-rot-weißen Fahnen und Trikots. Dazu ein paar Eisbären-Fans und Anhänger, die allgemein Dynamo in sämtlichen Sportarten die Daumen drücken. Letztere schauten sich jedoch einfach mal so die Partie an, für verbale Unterstützung sorgten meist nur die „echten“ FASS-Fans. Ernsthafte Provokationen blieben dieses Mal glücklicherweise komplett aus.

DerbyAuf dem Eis nahmen zunächst die Gäste, die derzeit auf Rang zwei der Oberliga-Ost stehen, das Zepter in die Hand. Folgerichtig die 1:0-Führung von FASS Berlin durch Christian-Alexander Leers bereits nach 4:43 Minuten. Nur 19 Sekunden später bereits das 2:0 für die Gäste, dieses Mal war es Sven Ziegler, der einlochen konnte. „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle“, ertönte es nun aus der Gästeecke. Bahnte sich ein Debakel für den Tabellenletzten an? Gut möglich, allerdings kamen die Hausherren im Verlauf des ersten Drittels ein wenig besser ins Spiel und erspielten sich die eine oder andere Chance. Kurios: In den ersten 20 Minuten gab es keine einzige Strafe. Ungewöhnlich für ein brisantes Derby, bei dem eigentlich die Luft brennen müsste. Dass es jedoch auch ohne große Rempler und harte Attacken gehen könnte, bewiesen die Preussen in der 15. Minute, als Michael Henk der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang. Mit diesem Spielstand, der dem Heimpublikum ein wenig Mut machte, ging es in die erste Drittelpause.

Problem„Achtung! Schiedsrichter zur Eisfläche!“ Die Unparteiischen ließen nach dem Pausentee lange auf sich warten. Das hatte auch seinen Grund, denn ein Schiedsrichter musste ausscheiden und somit musste das Gespann kurzerhand umgestellt werden. Während aus der Gästeecke ein recht sinnfreies „Hahohe, Scheiß ECC!“ ertönte, kamen die Preussen nach sechs Minuten des zweiten Drittels in Überzahlsituation zu einer prima Möglichkeit. Preussen blieb nun dran, die Partie wurde intensiver. Das zeigte sich auch bei den Strafen. Im zweiten Drittel musste dreimal ein Preussen-Spieler auf die Bank, viermal traf es einen FASS-Spieler. Bodycheck, Stockschlag, Halten und kurz vor der Pause war ein FASS-Spieler zu viel auf dem Spielfeld. 

FASS BerlinIm Verlauf des zweiten Drittels erlangte FASS wieder die volle Kontrolle über das Spielgeschehen. Zum Ende hin drückten die Gäste immer mehr, von Heimseite aus wurde schlichtweg zu wenig getan. Aber okay, mit etwas Glück hätte man den knappen Rückstand ins letzte Drittel gehievt. FASS drückte und der Puck ging an den linken Pfosten. Acht Sekunden vor der Pausensirene dann schließlich das 3:1 aus Sicht der Gäste, erzielt von Sven Ziegler nach Vorarbeit von Christopher Scholz und Patrick Czajka. Ein echter Schock für das Preussen-Team. Dementsprechend auch der Gesichtsausdruck der Spieler beim Gang zur Kabine.

ohne Tor„Soooo, das Spiel ist noch nicht verloren!“, rief völlig aus der Kalten ein Fan im VIP-Bereich den Anwesenden zu. Gemurmel. Mag schon sein, jedoch war die Mehrheit eher skeptisch. Für ein wenig Frohsinn sorgte in der Halle die Durchsage, dass in der DEL der Tabellenletzte Düsseldorfer EG mit 3:1 gegen den EHC Eisbären führte. Für weniger Frohsinn sorgte indes die Leistung des eigenen Teams. Diesem kann man kein mieses Spiel unterstellen, allerdings wurde ein echtes Aufbäumen vermisst. Immerhin: Nach fünf Minuten im letzten Drittel fast der 2:3-Anschlusstreffer. Dabei wurde das Tor ramponiert und musste ausgewechselt werden. Sekunden später dann das 4:1 für FASS. Dachte man, doch der Treffer zählte nicht. Die Gäste wollten nun den Sack zumachen und drängten in Richtung ECC-Gehäuse.

Preussen„Steht auf, wenn ihr Preussen seid!“, schallte es aus dem Heimstehbereich, wo 20 bis 30 aktive Fans für Stimmung sorgten. Wäre der Puck 8:34 Minuten vor Schluss zum 2:3 ins Netz gegangen, wäre vielleicht noch mal der Funke übergesprungen. Doch da im direkten Gegenzug das 4:1 von John Koslowski fiel, war auf Preussen-Seite der Ofen aus. „Seht ihr Preussen, so wird das gemacht!“, „Und so spielt man Eishockey!“, sangen nun die FASS-Anhänger. Ein wenig überraschend dann das 2:4 der Preussen nur eine Minute später, erzielt von Nils Watzke. Weniger überraschend schließlich das 5:2 von Christopher Scholz rund fünf Minuten vor Abpfiff. 

FASS BerlinWährend nach Spielschluss ein paar FASS-Spieler zurück aufs Eis kehrten und mit den angereisten Fans feierten, ließen ein paar Preussen-Anhänger Dampf ab. Der Einsatz habe gefehlt. Manch einer war stinksauer. Andere sahen die Niederlage eher wenig dramatisch und riefen sogar ein „Wir wollen die Preussen sehen!“ Verärgerte Worte untereinander waren die Folge. „Das war´s für den Trainer!“, ließ später ein Preussen-Fans verlauten. Entlassung? „Ja, ich bin mir sicher. Der wird seine Tasche packen müssen. Er erreicht einfach nicht die Mannschaft...“ 

So oder so: Am Sonntag müssen die Preussen beim EHC Jonsdorfer Falken antreten, am 26. Januar kommt es daheim zum Duell gegen den Tabellenvorletzten Wild Boys Chemnitz.  Am 01. Februar 2013 folgt schließlich das Heimspiel gegen die Black Dragons Erfurt.

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: ECC Preussen gegen FASS Berlin

 

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