Ungefähr 90 Kilometer nordwestlich von Berlin befindet sich der kleine Ort Wichmannsdorf. Er wäre ein ganz normales Dorf in der Uckermark, wenn es dort nicht einen Verein mit dem Namen „Sportfreunde Kein Ort“ gäbe. Seit 2009 nimmt er am Spielbetrieb teil. Der Name kam ganz einfach zustande. Laut Homepage konnten sich die Spieler bei der Gründung des Vereins nicht auf einen Ort einigen, da fast jeder aus einem anderen kam. Im Hintergrund lief noch das Lied „The eye of the tiger“ und das Vereinswappen mit dem Tigerkopf war geboren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bürokratie konnte das Abenteuer 2. Kreisklasse beginnen.
Kurioses im Norden Brandenburgs: Willkommen bei Sportfreunde Kein Ort
Ungefähr 90 Kilometer nordwestlich von Berlin befindet sich der kleine Ort Wichmannsdorf. Er wäre ein ganz normales Dorf in der Uckermark, wenn es dort nicht einen Verein mit dem Namen „Sportfreunde Kein Ort“ gäbe. Seit 2009 nimmt er am Spielbetrieb teil. Der Name kam ganz einfach zustande. Laut Homepage konnten sich die Spieler bei der Gründung des Vereins nicht auf einen Ort einigen, da fast jeder aus einem anderen kam. Im Hintergrund lief noch das Lied „The eye of the tiger“ und das Vereinswappen mit dem Tigerkopf war geboren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bürokratie konnte das Abenteuer 2. Kreisklasse beginnen.
Auch einen Sportplatz hatte man schnell gefunden. Aus dem ungenutzten Sportplatz in Wichmannsdorf wurde liebevoll eine kleine Anlage in Eigenregie gezaubert. Nach dem ersten Aufstieg aus der 2. in die 1. Kreisklasse folgten noch zwei weitere. Sogar Meister wurde man. Aber beide Aufstiege in die Kreisliga wurden abgelehnt! Im Vordergrund steht der Spaß am Spiel und nicht der Erfolg. Ein Verein mit dieser „Weltanschauung“ war für diese sonst ruhige Region skandalös und neuartig. Das alles lockte natürlich einige Zuschauer an. Werbung kann nicht besser praktiziert werden.
So musste ich mir auch mal die Sache dort anschauen. Der zweite Advent schien durch viele Absagen optimal. Das Wetter hätte schlimmer nicht sein können, aber trotzdem kamen immerhin 40 Zuschauer zum Spiel gegen die Zweitvertretung von Blau Weiß Klockow (auch in der Nähe von Prenzlau). Man traute sich hier und heute keinen Eintritt zu kassieren. Die Außenbedingungen waren einfach zu schlecht. Es war kalt, windig und der Schnee tat richtig weh im Gesicht. Dennoch verharrten einige Zuschauer direkt neben dem Platz. Eine kleine Überdachung gibt es hier auch, wo der Rest der Zuschauer stand. Liebevoll wurde eine Bude gezimmert, aus der Glühwein, Bockwurst und Bier gereicht wurden.
Auf dem Platz war das Spiel richtig schnell für diese Schneedecke. Die Linien waren übrigens gegen Spielende schon fast verschwunden. Klockow hatte Glück, dass SFKO, wie die Sportfreunde genannt werden, ihnen nicht mehr als dieses eine Tor einschenkte. Es musste zügig weitergehen, so fiel die Pause doch relativ kurz aus. In der zweiten Hälfte vergaben die SFKO-Stürmer noch zwei Riesenchancen, ehe es dann doch noch in den letzten zwanzig Minuten zweimal im Kasten der Gäste klingelte. Klockow konnte noch verkürzen, aber es brachte nichts mehr.
SFKO stehen nur einen Platz hinter dem Aufstiegsplatz. Es ist noch alles möglich. Klockow steht irgendwo im Mittelfeld der Tabelle und hat genauso wenig Druck, um den Aufstieg mitspielen zu müssen. Mit angenehmen Eindrücken im Gepäck wurde dann auch bald das skurrile Schild am Sportplatz passiert und die Heimreise durch die schöne und heut leider verschneite Uckermark angetreten. So idyllisch diese Natur hier auch erscheinen mag, gibt es einige große Probleme, die durch hohe Arbeitslosigkeit, Überalterung usw. in Erscheinung treten. Nichtsdestotrotz lohnt sich hier immer ein Besuch.
Fotos: Micha
> zur turus-Fotostrecke: Sportfreunde Kein Ort e.V.