Berliner Sturmflaute 0 vs. Paderborner Effizienz 1

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In einem Berliner Fußball-Fachblatt war in dieser Woche nachzulesen, dass Unions Haupttribüne schon ab März 2013 (zum Heimspiel gegen Erzgebirge Aue) geöffnet sein würde. Im Innenleben des Gebäudes wird dann bestimmt noch das eine oder andere Kabel zu verlegen sein, doch wenn alle Sicherheitsauflagen erfüllt werden und nichts Unerwartetes dazwischen kommt, könnte es schon losgehen. Hoffentlich sind dann auch ausreichend Feuerlöscher installiert, darauf soll in Berlin angeblich großen Wert gelegt werden.

WuhleseiteIn einem Berliner Fußball-Fachblatt war in dieser Woche nachzulesen, dass Unions Haupttribüne schon ab März 2013 (zum Heimspiel gegen Erzgebirge Aue) geöffnet sein würde. Im Innenleben des Gebäudes wird dann bestimmt noch das eine oder andere Kabel zu verlegen sein, doch wenn alle Sicherheitsauflagen erfüllt werden und nichts Unerwartetes dazwischen kommt, könnte es schon losgehen. Hoffentlich sind dann auch ausreichend Feuerlöscher installiert, darauf soll in Berlin angeblich großen Wert gelegt werden.

Union BerlinDie Sitzplätze auf der Wuhleseite würden sofort in Stehplätze umgewandelt und die Kapazität der Alten Försterei läge plötzlich bei 21.500, etwa 5.000 mehr als aktuell. Bedarf scheint es zu geben, denn vor Anpfiff des Heimspiels gegen den SC Paderborn verkündete der Stadionsprecher Christian Arbeit: „rückt ein wenig enger zusammen“ – der Heimbereich war erneut ausverkauft. 

Er erwähnte auch noch einmal kurz das Thema DFL-Papier: Nachdem sich mehrere Vereine ablehnend dazu positioniert haben, gehen Unions Fans nun in eine konstruktive Offensive. Die Fan- und Mitgliederabteilung lädt Fanvertretungen aus Liga 1-3 am 1. November zu einem außerordentlichen Gipfel nach Berlin ein (es gibt bereits 160 Anmeldungen). Dort soll eine vereinsübergreifende Position erarbeitet werden, „damit ihr stehen dürft wann immer ihr wollt“. Die Fans im Stadion quittierten diese Worte mit einer kurzen Erinnerung an die vermeintliche „Fußballmafia“, sonstige Unmutsäußerungen oder Transparente gab es aber sonst nicht.

Eisern UNionSpiele gegen die Mannschaft aus Ostwestfalen waren in der Vergangenheit aus Berliner Sicht sehr attraktiv, so hieß es z.B. in Liga 3 am Ende 3:2 nach 0:2 Rückstand in Unterzahl oder 5:4 ein Jahr später in Liga 2. Zuletzt gewann Union daheim sogar 3:0 gegen eine Paderborner Mannschaft, die am Ende einen starken fünften Platz verbuchen konnte. Das Team ist mittlerweile recht stark verändert, vor allem der Abgang des Zweitliga-Torschützenkönigs Nick Proschwitz zum englischen Zweitligisten Hull City dürfte schmerzen. Dennoch ist Paderborn gut in die Saison gestartet, konnte aber in den letzten vier Spielen nicht mehr gewinnen. Für Union lief es genau umgekehrt, und somit trafen sich heute beide Mannschaften punktgleich auf Augenhöhe.

UnionUnion begann das Spiel druckvoll und war auch im weiteren Verlauf stets bemüht. Im Angriff bliebt das Team aber über 90 Minuten ineffektiv: entweder kamen gut gemeinte Pässe nicht beim Sturmduo Terodde/Nemec an, oder wurden von den beiden unglücklich verwertet. Und auch wenn Union am Ende ein leichtes Chancenplus zu verzeichnen hatte, schien es in mancher Situation, als ob ein beweglicher Stürmer dem Angriffsspiel dienlicher gewesen wäre als zwei große statische. Die beiden wirkten eher hölzern und wurden ihrer Rolle als doppelter Fels in der Brandung (Bälle erobern, halten, verteilen) nur selten gerecht.

PderbornIn der 68. Minute reagierte Uwe Neuhaus und wechselte Adam Nemec aus - Youngster Steven Skrybski konnte sich über seinen ersten Einsatz bei den Profis in dieser Saison freuen. Damit wurde er vermutlich belohnt für seine drei Tore, die er am vergangenen Wochenende in Leipzig für Unions zweite Mannschaft erzielt hat. Doch weder Skrybski noch die später eingewechselten Patrick Zoundi und Tijani Belaid konnten das Berliner Offensivspiel nachhaltig beleben.

Die Gäste beschränkten sich über das gesamte Spiel auf eine geduldige Verteidigung. Zu dieser trug auch der bereits in der ersten Halbzeit eingewechselte defensive Mittelfeldspieler Markus Krösche bei, der zudem Akzente nach vorne setzen konnte. Krösche kennt sich in Berlin bestens aus: er stand bei allen Spielen bei Union seit der Paderborner 2:3 Niederlage in Liga 3 auf dem Feld (bei Union trifft das auf Torsten Mattuschka und Christian Stuff zu).

Alte FörstereiKonter nach individuellen Fehlern der Berliner brachten die Paderborner Angreifer heute aber doch gelegentlich gefährlich in die Nähe von Daniel Haas. Der musste sich erst in Minute 75 geschlagen geben: Paderborn wurde zu diesem Zeitpunkt länger im eigenen Strafraum belagert, schaltete dann aber schnell um und ging durch einen Lupfer von Deniz Naki in Führung. Die bereits vorher tapfer hüpfenden und Fahnen schwenkenden (aber von den Berlinern stets übertönten) Gästefans bejubelten den Treffer frenetisch. Gemessen an der Zuschauerzahl (15.738) waren sogar einige wenige Gäste mehr im Block als beim Spiel gegen den FSV Frankfurt vor einer Woche (gesamt: 15.701). Die Reise nach Berlin hat sich für die Paderborner in jedem Fall gelohnt, denn Union fand kein Mittel mehr, die Führung des SC noch ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Für die Berliner Fans fiel die Heimfahrt zwar naturgemäß etwas kürzer aus, bot aber dennoch ausreichend Gelegenheit zur kritischen Nachbetrachtung: Das „Stürmerproblem“ wurde häufig thematisiert, verbunden mit der Hoffnung auf Besserung bis zum Pokalspiel in Offenbach am Mittwoch. Paderborn schaut im Pokal nach dem Erstrundenaus gegen Lokalrivalen Arminia Bielefeld nur noch zu und reist dann am nächsten Wochenende zum Ligaspiel nach Regensburg.

Auf www.GroundhoppingEtc.com und www.facebook.com/GroundhoppingEtc berichtet Felix über seine Stadionerlebnisse, u.a. in Berlin, London oder Prag.

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

 

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