Europacup-Feeling auf der Baustelle: 1. FC Union Berlin besiegt Hibernian Edinburgh

MB Updated

HibsSich neu orientieren. Das war die Devise vor dem Testspiel gegen den viermaligen schottischen Meister Hibernian FC Edinburgh von der Easter Road. Es war das erste Mal, dass der 1. FC Union ein Spiel auf seiner jetzigen Baustelle vor seinen Anhängern bestritt. Baustellenerfahren sind die Eisernen ganz gewiss. Allerdings war der 1. FC Union beim großen Umbau 2008/09 in den Jahn-Sportpark umgezogen. Während des Baus der neuen Sitzplatztribüne tragen die Köpenicker jedoch ihre Heimspiele weiterhin in ihrem Stadion aus. Das erfordert ganz gewiss einige Überlegungen und Zwischenlösungen.

BaustelleWohin mit den Pressevertretern? Wohin mit den VIP-Gästen? Kein Wunder, dass das Kontingent für Dauerakkreditierungen für die kommende Spielzeit stark eingegrenzt werden musste. Während die VIP-Gäste ihren Zugang auf der Wuhleseite haben werden, betreten die Medienvertreter wie gewohnt das Stadiongelände von der Waldseite aus. Gegen Hibernian Edinburgh und den PSV Eindhoven kommt die Zwischenlösung der Zwischenlösung zum Einsatz. Für die schreibende Zunft bedeutet das: Bändchen und ein Ticket. Dann im Innenraum eine Runde drehen und am Tor 11 auf die Sitzplatztribüne hinter dem Tor gelangen. Beim Start der 2. Bundesliga soll es eine andere Möglichkeit geben. 

SchotteWie sich der Ligaalltag für die VIP-Gäste gestalten wird, ist bereits klar. Das VIP-Zelt wurde in Richtung Wuhle versetzt. Von dort aus gelangen die Gäste durch einen Tunnel, der über den Zugangsbereich des Gästeblocks führt, zum Sitzplatzbereich hinter dem Tor auf der Wuhleseite. Bis zum Ligastart ist noch einiges zu tun. Noch ist diese Ecke des Stadions ebenfalls eine Baustelle. Aus diesem Grund war auch nicht der Gästeblock für die schottischen Anhänger geöffnet. Ein Problem stellte dies nicht dar. Zum einen waren es nicht allzu viele Fußballfreunde, die sich zum Freundschaftsspiel eingefunden hatte, zum anderen sind die Schotten für ihre Offenheit und Herzlichkeit bekannt. Probleme zwischen den Fangruppen waren sicherlich nicht zu erwarten.

Insgesamt hatten sich knapp 5.000 Zuschauer bei bestem Sommerwetter im Stadion An der Alten Försterei eingefunden. Unter ihnen schätzungsweise rund 200 bis 300 Fans der Hibs, die sich auf der Gegengerade verteilt hatten. 20 von ihnen gruppierten sich auf Höhe der Mittellinie und sorgte zum Ende hin für nette Stimmung. Ein Hauch von Europapokal wehte durch das Stadion, hinter dem die Sonne unterging. Nachdem im vergangenen Jahr Heart of Midlothian in Berlin-Köpenick zu Gast war, gab nun der Stadtrivale Hibernian Football Club seine Visitenkarte ab. 

FansDer Rasen der Alten Försterei scheint indes kein gutes Terrain für Schotten zu sein. Am 09. Juli 2011 mussten sich die Hearts vor 6.143 Zuschauern mit 0:3 geschlagen geben, gestern gingen die Hibs nach 90 Minuten mit einer 0:2-Niederlage vom Platz. Für Union bedeutete dieses 2:0 der siebte Sieg im siebten Vorbereitungsspiel. Das kann sich sehen lassen, wenn gleich einige echte Underdogs dabei waren. Ein richtiger Härtetest wird ganz gewiss der PSV Eindhoven sein, der am kommenden Sonntag vorbeischauen wird. Allerdings konnte vor kurzem der Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen den Niederländern ein torloses Remis abringen.

AFUnd gestern? Die Gäste aus Edinburgh zeigten sich bemüht, die Hausherren hatten jedoch im großen und ganzen das Spielgeschehen im Griff. In der 39. Minute fiel fast das 1:0 für Union, doch Christian Stuffs Kopfball ging knapp am Gehäuse vorbei. Ebenfalls mit Köpfchen fiel dann die Führung fünf Minuten nach der Halbzeitpause. Nach einem Freistoß von Patrick Kohlmann machte Michael Parensen das 1:0 für Union klar. Als am Ende der Partie das Team von Hibernian noch einmal was versuchte, wurde es in der letzten Minute mit dem 0:2 durch Christopher Quiring bestraft. Allerdings hätte das 2:0 auf Grund der guten Möglichkeiten von Torsten Mattuschka und Björn Jopek bereits zu einem früheren Zeitpunkt in trockene Tücher gebracht werden können. 

Hibs SpielerWirklich krumm nahmen die Anhänger der Hibs die Niederlage nicht. Support zum Abschluss. Das Team in Grün bedankte sich brav für die Unterstützung. Zuvor hatte ein Schotte einen Tausch mit einer jungen Union-Anhängerin vorgenommen. Sein Hibernian-Trikot gegen ihren Fanschal des 1. FC Union. Die schottischen Kumpels schüttelten nur den Kopf, doch der Mann im Schottenrock ließ sich nicht beirren. Stolz band er sich den rot-weißen Schal um seinen Hals. Die Aufschrift „Eisernes Mädchen“ sorgte bei den anderen für Erheiterung und mit einem Lächeln im Gesicht ging es schließlich heim. 

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin – Hibernian Edinburgh

 

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