Tradition und Dramatik: Der FC Stahl Brandenburg bangt um den Klassenerhalt

MB Updated

Das war wirklich bitter. Zumindest aus Sicht des einstigen DDR-Oberligisten FC Stahl Brandenburg. 520 zahlende Zuschauer hatten sich im altehrwürdigen Stadion am Quenz (einst Stahl-Stadion) eingefunden, um die Brandenburgliga-Partie gegen den Werderaner FC Viktoria zu sehen. Abstiegskampf pur. Ein Duell zweier Abstiegskonkurrenten. Und dann das! Dramatik bis zur letzten Minute. Da hatte der FC Stahl bereits mit 2:1 geführt und den Klassenerhalt so gut wie sicher in trockene Tüchern gebracht. Patrick Schmidt erzielte jedoch in der 90. Minute den Ausgleichstreffer und brachte Werder zum Jubeln.

Stahl BrandenburgDas war wirklich bitter. Zumindest aus Sicht des einstigen DDR-Oberligisten FC Stahl Brandenburg. 520 zahlende Zuschauer hatten sich im altehrwürdigen Stadion am Quenz (einst Stahl-Stadion) eingefunden, um die Brandenburgliga-Partie gegen den Werderaner FC Viktoria zu sehen. Abstiegskampf pur. Ein Duell zweier Abstiegskonkurrenten. Und dann das! Dramatik bis zur letzten Minute. Da hatte der FC Stahl bereits mit 2:1 geführt und den Klassenerhalt so gut wie sicher in trockene Tüchern gebracht. Patrick Schmidt erzielte jedoch in der 90. Minute den Ausgleichstreffer und brachte Werder zum Jubeln.

2:2Nach einer torlosen ersten Halbzeit war es Robert Koschan, der in der 55. Minute die Gäste aus Werder mit 1:0 in Front gebracht hatte. Frank Bischof und Jan Streisel gelang es in der 70. und 77. Minute das Spiel zu drehen. Plötzlich stand es 2:1 für den FC Stahl. Gute Stimmung auf der gefüllten Haupttribüne. Blankes Entsetzen dann in der 90. Minute. Freude dagegen bei den Werder-Spielern und den mitgereisten Fans. Die Entscheidung im Abstiegskampf wurde auf den letzten Spieltag vertagt. Gut aus Stahl-Sicht, dass der Tabellenletzte SV Grün-Weiß Lübben gegen den ambitionierten RSV Waltersdorf 1909 mit 1:3 verloren hatte.

Stadion am QuenzEbenfalls gut aus Sicht der Havelstädter: Am letzten Spieltag tritt der Werderaner FC Viktoria gegen den Tabellenletzten aus Lübben an. Ein Werder-Sieg oder ein Remis – und der FC Stahl hätte den Klassenerhalt gepackt. Besser natürlich, der FC Stahl bringt die Angelegenheit aus eigener Kraft über die Bühne und gewinnt beim Tabellenvierten MSV 1919 Neuruppin.
Dass der traditionsreiche FC Stahl Brandenburg, der von 1984 bis 1991 erstklassig gespielt hatte und 1986/97 sogar im Europapokal vertreten war, überhaupt noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt hat, hätte man vor einiger Zeit gar nicht mehr für möglich gehalten. Zu tief drin steckte der FC Stahl im sportlichen Schlamassel. So hatten die Brandenburger nach dem 20. Spieltag gerade einmal magere 12 Pünktchen auf dem Konto. Das 0:0 beim Aufstiegskandidaten RSV Waltersdorf am Freitag, den 30. März 2012, weckte wieder die Lebensgeister. Hoffnung wurde geschöpft. Das Stahlfeuer glimmte noch. Ganz zaghaft. Gegen den SV Babelsberg 03 II gab es im Nachholspiel einen glatten 4:0-Sieg zu bestaunen. Ein weiterer Meilenstein war der 4:2-Sieg bei Preußen Eberswalde am 05. Mai 2012. Den letzten Platz verlassen konnte der FC Stahl nach dem 1:0-Erfolg gegen den SV Falkensee/Finkenkrug.

Dass auch im Stadion am Quenz noch etwas geht, bewiesen die 520 Zuschauer am vergangenen Spieltag. Es brennt noch – das Stahlfeuer. Wenn auch nicht mehr in dieser Intensität wie einst im Herbst 1986, als 18.000 Zuschauer einen 1:0-Sieg gegen den Coleraine FC feierten und 22.000 Zuschauer ein 1:1 gegen den IFK Göteborg bewunderten.

Nun ist die Brandenburg-Liga (sechste Spielklasse) nicht der UEFA-Pokal. Bekanntlich müssen beim FC Stahl derzeit verdammt kleine Brötchen gebacken werden. Der Klassenerhalt am kommenden Wochenende wäre zumindest ein kleiner Schritt zurück in die richtige Richtung!
Fotos: Glenn Dawson (Australien)

> zur turus-Fotostrecke: Stahl Brandenburg gegen Werderaner FC

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