42. Berliner Berglauf: Ein echter Leckerbissen für Lauffreunde und Wadentrainierer

Keine richtigen Berge in Berlin? Keine läuferischen Herausforderungen in der deutschen Hauptstadt? Irrtum! Einfach die vorhandenen Hügel mehrfach hoch und runter laufen – und schon schießt der Schweiß aus sämtlichen Poren. Da solche Strapazen alleine nicht wirklich Freude bereiten, gibt es prima Lauf-Serien, an denen jeder teilnehmen kann. So zum Beispiel der Berliner Berglauf, der am vergangenen Samstag zum 42. Mal im Volkspark Prenzlauer Berg ausgetragen wurde.

Keine richtigen Berge in Berlin? Keine läuferischen Herausforderungen in der deutschen Hauptstadt? Irrtum! Einfach die vorhandenen Hügel mehrfach hoch und runter laufen – und schon schießt der Schweiß aus sämtlichen Poren. Da solche Strapazen alleine nicht wirklich Freude bereiten, gibt es prima Lauf-Serien, an denen jeder teilnehmen kann. So zum Beispiel der Berliner Berglauf, der am vergangenen Samstag zum 42. Mal im Volkspark Prenzlauer Berg ausgetragen wurde.

Mit 91 Metern ist der dortige Dreifachgipfel die neunthöchste Erhebung der Stadt. Diese Erhebungen sind das Kernstück der zirka 29 Hektar großen Parkanlage und auch als Oderbruchkippe bekannt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden dort wie vielerorts in Berlin Trümmer aufgehäuft und mit Sand und Erde bedeckt. Ab 1967 wurden die Erhebungen begrünt, in der Gegenwart joggt bzw. spaziert man durch beachtliche Waldabschnitte. Hübsch anzusehen ist auch die Wiese zu Fuße der kleinen Gipfel. Genau auf jener Wiese fiel am Samstag um 11 Uhr der Startschuss zum 7,5-Kilometer-Lauf.

Startschuss? Beim derzeit alle zwei Jahre ausgetragenen Berliner Berglauf läuft alles etwas anders. Statt eines Startschusses gab es ein russisches „Staaaart“, das von einer CD abgespielt wurde. Ein Countdown eines sowjetischen Raketenstarts, russische Zahlen mit tiefer Stimme heruntergezählt. Ab wie Raketen gingen auch die Läuferinnen und Läufer. Zwar ist der Berliner Berglauf als Laufveranstaltung für jedermann gedacht, doch in der Realität geht dort niemand ohne Lauferfahrung an den Start.

Bei sommerlichen Temperaturen ging es sogleich einen schmalen Pfad hinauf, anschließend eine Biege auf einem breiten, schattigen Weg hinunter. An einer Bärenskulptur vorbei zum nächsten steilen Anstieg auf einer sonnenüberfluteten Wiese. Anschließend wurde noch eine Schleife gezogen, bevor es dann auf einem Asphaltweg hinunter zum Start-Ziel-Bereich ging.

Der Clou an der ganzen Sache: Diese knackige Runde muss gleich dreimal absolviert werden. Dreimal 2,5 Kilometer ergeben bekanntlich 7,5 Kilometer. Wenn das dritte Mal die steilen Pfade hinaufgekämpft werden, ist das Läuferfeld bereits extrem langezogen. Besser ausgedrückt. Wenn Teilnehmer mit durchschnittlicher Fitness noch eine schweißtreibende Runde vor sich haben, erreichen die ersten Asse bereits die Zielgasse. Jedoch sollte einem nicht Bange werden, denn mitunter nutzen Triathleten und echte Haudegen diesen Berglauf als willkommene Trainingseinheit.

Nach zahlreichen 10-km-Trainingsrunden auf dem Tempelhofer Feld war auch die Berliner turus.net-Redaktion am Start. Gemeinsam mit einem alten Schulfreund und Trainingspartner wurde die landschaftlich reizvolle Strecke in rund 39 Minuten absolviert. Die 40er Marke wurde geknackt – und das war gut so!

Schade, dass dieser Berglauf nur alle zwei Jahre stattfindet, denn auch das ganze Drumherum macht einen guten Eindruck. Nicht so altbacken, bierernst und dröge wie bei manch einem Volkslauf, sondern eher locker und mit einer Portion Witz. Was nicht heißen soll, dass der sportliche Anreiz zu kurz kommt. Ganz im Gegenteil. Nach jeder Runde wurde jeder angefeuert und für den nächsten Anstieg motiviert.

Reichlich bereitgestellte Verpflegung in Form von Tee, Wasser, Bananen und Schokoriegel sorgten nach der bergigen Strapaze dafür, dass Flüssigkeit und Kalorien wieder schnellstmöglich den Weg in den Körper finden.
Fazit: Eine richtig gute Laufveranstaltung. Vor Ort vergisst man völlig, dass man sich mitten in Berlin befindet!

> zur turus-Fotostrecke: Bilder vom Berglauf und vom Tempelhofer Feld