Hart oder Gerecht? Dynamo Dresden bekommt Strafmilderung aufgebrummt!

Zuerst die gute Nachricht: Die SG Dynamo Dresden darf nun doch an der kommenden DFB-Pokalrunde 2012/13 teilnehmen. Das war es dann auch schon mit dem Positiven, denn das vom DFB verkündete abgemilderte Strafmaß hat es immer noch mächtig in sich. Exakt 100.000 Euro muss Dynamo Dresden als Strafe zahlen, das Geld kommt einer gemeinnützigen Organisation des DFB bzw. der DFL zugute. Allein dieses Strafmaß wäre für einen Zweitligisten recht knackig, doch dabei bleibt es bei weitem nicht! Vielmehr kommt es knüppeldick für die Elbflorenzer!

Zuerst die gute Nachricht: Die SG Dynamo Dresden darf nun doch an der kommenden DFB-Pokalrunde 2012/13 teilnehmen. Das war es dann auch schon mit dem Positiven, denn das vom DFB verkündete abgemilderte Strafmaß hat es immer noch mächtig in sich. Exakt 100.000 Euro muss Dynamo Dresden als Strafe zahlen, das Geld kommt einer gemeinnützigen Organisation des DFB bzw. der DFL zugute. Allein dieses Strafmaß wäre für einen Zweitligisten recht knackig, doch dabei bleibt es bei weitem nicht! Vielmehr kommt es knüppeldick für die Elbflorenzer!

So wird das Zweitligaheimspiel gegen den FC Ingolstadt am 11. März 2012 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ein fettes Ding. Nimmt man an, dass auch dieses Heimspiel zirka 20.000 Zuschauer ziehe würde, gehen doch glatt 300.000 Euro Bruttoeinnahmen flöten. Als wenn das noch nicht reichen würde, hat das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes noch ein Schippchen draufgelegt. Beim Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt am 16. März 2012 dürfen keine Anhänger der SG Dynamo Dresden anreisen. Keine Gästetickets an die Sachsen. Basta. Doch halt. Immer noch nicht genug. Damit auch dieser Punkt so richtig schmerzt, müssen die Dresdner der Eintracht den Einnahmeausfall ersetzen. Rechnet man mit rund 4.000 Fans, die angereist wären, sind das auch mal locker zwischen 40.000 und 60.000 Euro Strafe. Macht summa summarum insgesamt zwischen 450.000 Euro einer halben Million Euro – je nachdem, mit welchen Zuschauerzahlen und Eintrittspreisen man hantiert.

Nun stelle man sich vor, Dynamo Dresden müsste in der ersten Runde des DFB-Pokals zu einem Zweitligisten mit nicht allzu großem Stadion reisen, was durchaus möglich wäre. Zum Karlsruher SC zum Beispiel. Bei 30.000 Zuschauern kann man sich die geteilten Einnahmen ausrechnen. Hinzu kommen die 100.000 Euro Startprämie. Würde Dresden gleich rausfliegen, wäre das Ganze ein echtes Minusgeschäft. Fakt ist, für Dresden muss in der ersten Runde ein leichter Gegner her, damit in der zweiten Runde wenigstens wieder die Verluste ausgebügelt werden können.
Die andere Frage, die nun wieder und wieder und wieder lautet: Ist diese Härte gegenüber Dynamo Dresden gerecht? Kann eine Strafe, die für Vorfälle bei einem Pokalspiel ausgesprochen wurde, auch auf die Bundesliga ausgeweitet werden? Geisterspiel im Ligabetrieb? Hätte es nicht mehr Sinn gemacht, eine Platzsperre im DFB-Pokal (im Falle eines Heimspiels) auszusprechen? Oder keine Auswärtsfans bei einem Auswärtsmatch im Pokal?! In der jetzigen Form, hat die „Strafmilderung“ leider einen sehr faden Beigeschmack...

Am Rande. Zitat aus der DFB-Mitteilung: Das Verfahren gegen Borussia Dortmund wegen unsportlichen Verhaltens wurde mit Zustimmung des Kontrollausschusses gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 8000 Euro zu Gunsten einer gemeinnützigen Organisation des DFB/der DFL eingestellt. Dazu äußerte Eilers: "Durch den Versuch des Sturms auf den Eingangsbereich zum Stadion durch 150 bis 200 gewaltbereite Dresdner Anhänger befand sich der Dortmunder Ordnungsdienst in einer Drucksituation, die das Verschulden von Borussia Dortmund als geringfügig erscheinen lässt."

Anmerkung, 24.02.2012, 13:30 Uhr: Die Zahlen im Text wurden noch einmal angepasst bzw. nach unten korrigiert. Sie waren im Gesamtverhältnis zu hoch, da die SG Dynamo Dresden ja nur einen Jahresetat von 4,1 Millionen Euro hat.

> zur turus-Fotostrecke: SG Dynamo Dresden

> zum älteren turus-Bericht: Immer auf die Schmuddelkinder des Ostens?