preiswerte Übernachtung in Vladivostok

dafür, dass das klo jetzt auf einem sockel steht, finde ich 50 euro für ein doppelpackzimmer recht happig.
ich hörte mal, dass moskau die teuerste stadt der welt sein soll. kann das sein?

gruß
armin

Also man sollte sich vielleicht mal allmählich von der Vorstellung verabschieden, Russland sei ein billiges Reiseland. Das ist sicher nicht so.

Mal abgesehen von Moskau, das wirklich in einer anderen Liga spielt und preislich eher bei westlichen Hauptstädten liegt, erlebt auch Wladiwostok derzeit einen großen Aufschwung. An allen Ecken und Enden wird gebaut, regelrechte Dreckecken (wie z.B. in Irkutsk) sieht man recht selten und die Leute scheinen sich auch einiges leisten zu können, wenn man deren Autos, Klamotten und Ausgehverhalten beobachtet.

Die 50 € fürs Zimmer sind schon ein stolzer Preis, relativiert sich aber angesichts der Tatsache, daß hier seit Marcos Besuch einiges modernisiert wurde. Das Morjak ist keineswegs mehr eine Billigabsteige mit dem Charme eines sozialistischen Arbeiterwohnheims. Solche Unterkünfte wird man aber in Wladiwostok (zumindest in Zentrumsnähe) nicht mehr finden.
Weil man sich im Morjak anfangs wegen der Registrierung so lullig hatte, sind wir nochmal losgezogen und haben bei anderen Gostinizas (die reichlich vorhanden sind) nachgefragt. Das Ergebnis war ernüchternd: die waren ausgebucht (sagte man uns) und laut aushängender Preisliste teils erheblich teurer. Darum sind wir ja dann reumütig wieder ins Morjak getrottet.

Auch sonst war alles nicht unbedingt billig. Seien es Lebensmittel oder z.B. das Schaschlik am Imbißstand (4 €), die Büchse russ. Bier (am Imbißstand 1,50 €, im Laden 80 Cent). Einzig die öffentlichen Verkehrsmittel sind spottbillig.

Das trifft nicht nur auf Wladiwostok zu. Im 800 km entfernten Chabarowsk hatte ich den Eindruck, daß alles noch einen Tick teurer war.

Hallo Marco,

das Feedback musste sein, denn gerade zum Thema Wladiwostok u. Übernachtung findet man nicht allzu viel im Net.

Ja, an Touris gab es wirklich nur Japaner, Koreaner u. Chinesen. Wenn wir als Deutsche erkannt wurden, waren wir sofort eine kleine Sensation. Lustig war es im Zug, wenn wir sagten, daß wir nur just for fun nach Wladiwostok wollten. Da gab es nur ungläubiges Staunen. Wenigstens ein kleines "Busines" sollte einen dahin führen, aber nur wegen Tourismus tagelang im Zug sitzen?

Sag mal, wie war die Versorgung im Zug?
Kamen an an den Bahnhöfen die Verkäufer in die Waggons? Ich kenne das noch von einer Fahrt nach Saratow. Die enterten regelrecht den Zug...
Witzig sind natürlich die Klo-Bilder im Vergleich. Siehe an, auch im fernsten Sibirien kommt der Aufschwung. Und... der preisliche Anstieg...

Armin

Also in den Wagen kamen die fliegenden Händler nur in Brest an der polnisch-weißrussischen Grenze.

Ansonsten haben die Provodnizas niemanden in den Wagen gelassen.
Die Versorgung war recht unterschiedlich. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß auf Bahnhöfen, wo es Kioske am Bahnsteig gab, keine Händler geduldet wurden. Leider, denn bei denen gab es mehr Abwechslung und es war meist billiger.

Auch hier muss ich wieder den fernen Osten lobend erwähnen: die beste Versorgung gab es kurz vor und kurz nach Chabarowsk.

Kurz vor Sludjanka am Baikalsee kam die Provodniza extra in unser Abteil, um uns drauf hinzuweisen, daß es dort Omul (äußerst leckerer Fisch aus dem Baikal) zu kaufen gibt. Wir wunderten uns, weil der Zug dort nur 2 min hält und bei solchen Kurzstopps niemand gern an der Tür gesehen ist. Diesmal durften wir aber quasi durch die Tür unseren Omul kaufen, aber nicht aussteigen.