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Wo darf in Europa eigentlich noch ordentlich gepafft werden?

12 Apr 2010 16:12 #14112 von Marco
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Wieder gerade aktuell in den Medien, doch bereits seit Mai 2009 in Kraft: Das Rauchverbot in Kroatien. Seit dem 6. Mai 2009 gilt in dem bei deutschen Touristen überaus beliebten Balkanstaat: Rauchverbot in sämtlichen öffentlichen Räumen. Später wurde das Gesetzt etwas abgemildert. Italien, Frankreich, Zypern, Deutschland - überall wird es für Raucher ungemütlicher. Wo trifft es die Raucher eigentlich am härtesten und wo kann noch gepafft werden auf Teufel komm raus?[/quote]





Satte 1.000 kroatische Kuna (umgerechnet 139 Euro) müssen abgedrückt werden, wenn man dabei erwischt wird, eine Zigarette zu schmoken, obwohl dies an jenem Ort strikt verboten ist. Der rauchende Gast muss bei Verstoß ordentlich in die Geldbörse greifen, doch noch schlimmer trifft es den Wirt. Dieser muss bis zu 15.000 (2.100 Euro) Kuna Bußgeld abdrücken. [/quote]

Für Leute, die das Rauchverbot missachten, kann es in manchen Ländern noch teurer werden. Wer in Italien in öffentlichen Gebäuden raucht, muss bei Zuwiderhandlungen mit Strafen zwischen 27,50 und 275 Euro rechnen. Falls Kinder oder Schwangere ganz in der Nähe sind, kann die Strafe verdoppelt werden. Italienische Gastronomen sind verpflichtet, rauchende Gäste vom Qualmen abzuhalten und notfalls anzuzeigen. Tun sie das nicht, droht der Entzug der Konzession. Nach anfänglichen Protesten munkelt man jetzt allerdings, dass das verschärfte Rauchverbot das erfolgreichste Gesetz sei, das die Regierung Berlusconi verabschiedet hat.[/quote]

Irland war in Europa einer der Vorreiter, was das generelle Rauchverbot in geschlossenen öffentlichen Räumen und an allen Arbeitsplätzen angeht. Irland war das erste Land der Welt mit einem landesweiten Nichtraucherschutz. Ein Pub-Besuch ohne Zigarette? Das war für die Iren unvorstellbar. Überraschenderweise stieg jedoch schon recht bald die Akzeptanz für das Rauchverbot. Anfangs gab es in zahlreichen Pubs noch "geschlossene Veranstaltungen", um das Rauchverbot zu umgehen. Heute geht der Ire mal lieber kurz vor die Tür.[/quote]

Eine interessante Regelung gibt es in Schottland. Man folgte dem irischen Beispiel und führte im März 2006 das Rauchverbot an Arbeitsplätzen, Restaurants, Cafés und Pubs ein. Auch in Wartehäuschen ist das Qualmen einer Zigarette verboten, hinzu kommt, dass es verboten ist, sich in einem firmeneigenen PKW oder LKW eine anzustecken. Die nichtrauchenden Mitarbeiter werden dem Gesetz dankbar sein.[/quote]

Mächtig zum Glimmstengel wird in Griechenland gegriffen. Statistisch betrachtet sollen um die 50 Prozent der griechischen Männer zur Zigarette oder Zigarre greifen. Bei den Frauen sollen es 40 Prozent sein. Kein Wunder, dass die Griechen häufig das beschränkte Rauchverbot in Restaurants, Kneipen und Cafés einfach ignorieren. Theoretisch können bei Missachtung des Rauchverbots bis zu drei Monate Gefängnis verhängt werden. Theoretisch. Damit das Volk nicht auf die Barrikaden geht und viele Lokale und Kneipen zu Grunde gehen, gibt es eine Ausnahmeregelung. Lokale bis zu 70 Quadratmetern sind vom Rauchverbot ausgenommen.[/quote]

Une cigarette et un café au lait. Diese Freiheit gönne ich mir. So sah man es in Paris, Lyon, Bordeaux und anderswo in Frankreich. Für die Franzosen war es unvorstellbar, zu einem Käffchen kein Zigarettchen mehr rauchen zu dürfen. Man befürchtete einen Volksaufstand, als am 1. Februar 2007 ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen per Gesetz eingeführt wurde. Die Revolte blieb aus. Mittlerweile stehen viele Franzosen sogar hinter dem Rauchverbot. Das Bewusstsein hat sich geändert, viele Franzosen gehen mit den Regelungen ganz entspannt und locker um.[/quote]

In Deutschland können die Regelungen von Bundesland zu Bundesland variieren. In Berlin zum Beispiel gibt es Einraumkneipen, die als Raucherlokal deklariert sind. Der Zutritt ist nur Personen ab 18 Jahren erlaubt. Der gleiche Punkt gilt für Brandenburg und weitere Bundesländer. [/quote]

Da in Europa die Gesetze immer strenger werden, schauen sich viele paffende Reisefreunde in Übersee um. Doch wer denkt, dass zum Beispiel das Rauchen im Land der Zigarren überall erlaubt ist, sieht sich getäuscht. In Kuba gilt seit dem 6. Februar 2005 ein striktes Rauchverbot in sämtlichen öffentlichen Gebäuden. Dem noch nicht genug, wurden auch noch die Zigarettenautomaten abgeschafft. [/quote]

Ganz konsequent für den Nichtraucherschutz setzt sich Brasilien ein. Bereits seit 1996 - also noch lange vor den meisten europäischen Ländern - gibt es ein Gesetz, welches das Rauchen in öffentlich zugänglichen Gebäuden verbietet. In Brasilien tat man sich auch nicht schwer, weitgehende Werbeverbote für Tabakprodukte einzuführen.[/quote]
Seit 2000 sind die Geldstrafen in Brasilien richtig saftig. Je nach wirtschaftlichen Verhältnissen, aus denen der das Gesetz brechende Raucher stammt, können die Strafen bis zu unglaublichen 100.000 (42.000 Euro) brasilianischen Reais hoch sein. [/quote]

Tja, was bleibt denn da noch dem Raucher? Entweder mit dem eigenen Segelboot auf die hohe See fahren und dort abends beim einem leckeren Sundowner genüsslich eine Zigarre schmauchen oder aber sich dem "Smirting" widmen.[/quote]
Der Begriff stammt aus Irland - so vermutet man. Smirting bezeichnet das Flirten beim Rauchen vor Gebäuden wie Büros oder Restaurants, in denen ein Rauchverbot gilt. Kein Wunder also, dass in Frankreich die strengen Rauchverbote so schnell akzeptiert wurden...[/quote]

Fotos: Marco Bertram (www.globalphotos.de)[/quote]

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12 Apr 2010 16:12 #14113 von Manfred Sturm
Ich als langjähriger Pfeifenraucher fühle mich komplett verarscht. Ich habe in einer Eckkneipe meist nicht mehr die Möglichkeit, genüsslich meine Pfeife zu stopfen und zu rauchen. Früher war das alles kein Problem, heute wird daraus ein Drama gemacht. Das Gesetz ist eine Farce - ich fühle mich diskriminiert.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred Sturm

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12 Apr 2010 16:16 #14114 von Tobias
Alles totaler Mist! Wenn ich in eine Pinte gehe, muss ich mit rechnen, daß drinnen geraucht wird. Wem das nicht passt, soll draußen bleiben. Nichtraucherschutz. Was für ein Quark?!

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12 Apr 2010 16:51 #14115 von stefan
Ich finde es schon amüsant dass gerade die, die ein Rauchverbot verursacht und nötig gemacht haben (die Raucher) sich jetzt drüber aufregen. Mit Toleranz seitens der Raucher hätte es gar keines gebraucht, die Pfeifenraucher sollen sich deswegen bei den Hardcorerauchern bedanken.

Jeder weiß doch das in Kneipen nicht geraucht wird, man kann sich drauf einstellen: wen die Rauchfreiheit so dermaßen stört, soll halt nicht reingehen!

Ich fühle mich auch massiv diskriminiert: ich darf meinen Holzkohlegrill nicht im Lokal nutzen, sowas!

Ob Pinte, Bar oder Restaurant - rauchfrei? Super!

Heute wird aus Rauchfreiheit ein Drama gemacht, warum nur?

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13 Apr 2010 18:35 #14128 von Jo
@Manfred Sturm und alle, die sich "diskriminiert" fühlen:
Was für ein Schwachsinn! Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass man seinen Gestank nicht ungefragt an alle zufällig in der Nähe weilenden Mitmenschen verteilt.
Besonders dort, wo andere essen oder trinken wollen, hat so etwas einfach nichts zu suchen - egal, ob erlaubt oder nicht, das gebietet schon die allgemeine Rücksichtnahme.
Aus dem gleichen Grund stelle ich auch im Restaurant nicht meinen Ghettoblaster auf den Tisch oder sprühe alle Nachbartische mit meinem Lieblingsparfum ein, weil ich mein Essen so besser "genießen" kann.
Und da offensichtlich die große Mehrheit der Raucher ob ihrer Sucht die einfachten Regeln des Zusammenlebens nicht mehr wahrhaben wollen, ist so ein Gesetz nur folgerichtig.

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13 Apr 2010 20:11 #14131 von Otto von Braackenssieck
Otto von Braackenssieck antwortete auf Wo darf in Europa eigentlich noch ordentlich gepafft werden?
Anfangs angekündigt als "Nichtraucherschutz" haben sich diese "Gesetze" mittlerweile entfaltet als absurde und diktatorische Gesetzgebung. Mit anscheinend als Hauptmotiv nur noch: „ Ich finde, dass es stinkt“ Dabei wäre es doch so einfach. Ein Schild “Raucher” oder “Nichtraucher” würde doch reichen. So könnten Erwachsenen selber entscheiden und auch das Personal hätte die Wahl "hier arbeite ich ja oder nicht". So hätte man auch noch Abermilionen an Steuern bei der Gesetzgebung und vor allem bei der Kontrolle des Vollzugs sparen können.
Wie weit gehen die Bemühungen der Regierungen noch ? Eine neue Idee wäre ein Aufkleber auf jeder Bratwurst "Diese Wurst ist fett und kann daher Tödlich sein"
Ich rate die verantwortlichen Gesetzgebern, und den hier so stark vertretenen Verbotsfanatikern, zehn Minuten in einer geschlossenen Garage zusammen mit einem laufenden Motor zu verbringen, so lernt man was, im Gegensatz zu ein bisschen harmlosen Tabakrauch, wirklich gefährliche Abgase sind.(Nicht tun natürlich denn es ist wirklich tödlich)
192, wovon 185 Nichtraucher können sich in Kopenhagen im völlig rauchfreien Kongresszentrum nicht einigen über die Weltbedrohenden CO2 Emissionen.
Und trotzdem gibt es Menschen die sich aufregen über ein bisschen Rauch in Gaststätten die sie auch noch ganz einfach meiden können. Es gibt in Bayern sogar eine sich selber Ökopartei nennende Gruppe die anstatt sich mit Ökologie zu beschäftigen eine ungeheuere Menge Energie verschwendet(warum wohl) bei einem Versuch die Welt, via einem Volksbegehren, fastfoodreif zu machen, eine ganze Kultur zu vernichten und Millionen Mitbürger die Lust auf einen gemütlichen Abend zu entnehmen. . Ich erlebe fälle, wobei Menschen die ihre Kneipe, Stammtisch als zweites Zuhause betrachten, verboten wird, obwohl auch der Inhaber, sein Personal und 90% der Kundschaft raucht, zu rauchen. Ich finde es unbegreiflich das in einer Demokratie eine kleine Mehrheit eine kleine Minderheit so meint Regieren zu können, obwohl es sehr gute Alternative gibt.". Ich habe, geschäftlich, auch "grün" motiviert, viel sehr viel mit der Bahn gereist, wunderschön, gemütlich viele Menschen begegnet, vor allem im Restaurant und Bar, ich könnte darüber einen Roman schreiben. Seit dem Rauchverbot, auch hier würde es gute alternative geben, gibt es diese spezielle "Bahn"Atmosphäre nicht mehr. Mir sind eine Anzahl von Menschen bekannt die jetzt lieber fliegen oder selber fahren(oder sich fahren lassen)
Was leider immer auffält ist die unglaublich aggressive Intoleranz einiger Anti-Raucher. Alles darf rauchen nur Menschen nicht. Na ja, ich wünsche die Nichtraucher, eventuell vielen Spass mit den neuen Düftchen (Körpergeruch, Mundgeruch, penetrante Parfüme) in den von Rauchern befreiten Etablissements.

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14 Apr 2010 10:47 #14135 von Achim Kremer
Zu dem ganzen Hin und Her nur eine einzige Bemerkung:

"Auch der militanteste Nichtraucher wird nicht ewig leben!"

Darauf eine leckere COHIBA mit Cognac X.O.

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