Kenny de Ketele & Moreno de Pauw auch in Amsterdam siegreich

BM Updated 13 Dezember 2016
Kenny de Ketele & Moreno de Pauw auch in Amsterdam siegreich

Mit einem Start/Ziel Sieg endete das diesjährige Amsterdamer Sechstagerennen im Rahmen der neuen Sixday-Serie: die Belgier Kenny de Ketele und Moreno de Pauw ließen von Beginn an keine Zweifel an ihren Siegesambitionen aufkommen und gewannen nach London auch das zweite, von der britischen Madison Sports Group ausgerichtete Sixdays in überlegener Manier.

amsterdam

Nachdem Amsterdam 2015 schon vom Rennkalender verschwunden war, gab es nun die Neuauflage im Rahmen der neuen Sixday-Serie unter britischer Führung. Ein neues Konzept sah ein Sportprogramm vor, das von den Profis, den Sprintern, den U 21-Fahrern und den Frauen bestritten wurde und täglich in sehr komprimierter Form zur Austragung kam, so dass bis auf den Schlusstag (20.00 Uhr) an jedem Wochentag schon um 23.00 Uhr die Rennen zu Ende waren. Für sonst radsportverrückte Niederländer eine Neuheit, die zu Anfang mit etwas Zurückhaltung aufgenommen wurde, vielleicht auch bedingt durch die tägliche Übertragung  bei Eurosport, der den Bahnrennsport mit Sechstage- und Weltcuprennen der breiten Zuschauermasse näherbringen will. Die letzten beiden Tage entschädigten dann mit zwei ausverkauften Häusern und äußerst spannendem Sport.

Mit Berlin und Kopenhagen folgen noch zwei Rennen, die ebenfalls zu der neuen Serie gehören, und man darf gespannt sein, wie gerade das Berliner Publikum auf die doch reichlich veränderten Bedingungen reagiert. Spannung ist jedenfalls gegeben, zumal ein Finale auf Mallorca mit entsprechendem Preisgeld winkt. Man merkt das große Engagement der Fahrer, die gerade in Amsterdam mit höllischem Tempo um die Bahn fuhren, so dass Rundengewinne nur in sehr überschaubarer Menge realisiert werden konnten. Auffallend waren die überaus hohen Punktzahlen aller Teams und die daraus resultierenden Bonusrunden, die das Ergebnis durchaus beeinflusst haben. 

kenny

Am vergangenen Dienstag nahmen 13 Teams das Rennen auf und schon am ersten Abend übernahmen Kenny de Ketele/Moreno de Pauw die Führung vor den rundengleichen Deutschen Leif Lampater/Marcel Kalz und auch Christian Grasmann mit dem jungen Berliner Maximilian Beyer lag mit nur einer Runde Rückstand auf einem ausgezeichneten vierten Platz. Die Belgier hatten zwar keine der beiden Jagden gewonnen, aber mit guten Platzierungen in den anderen Wettbewerben fleißig Punkte gesammelt, die ihnen letztlich die Führung einbrachten. In der zweiten Nacht schoben sich Christian Grasmann/Maximilian Beyer auf den dritten Platz vor, da sie in der großen Jagd über 45 Minuten den beiden unverändert führenden Teams aus Belgien und Deutschland als einzige Paroli bieten konnten. Eine überaus gute Figur gab auch das schweizerische Team Tristan Marguet/Claudio Imhof ab, die nicht nur die Zeitfahren über 200 m an beiden Tagen beherrschten, sondern auch die kleine Jagd über 20 Minuten mit Rundenvorsprung als Sieger beendeten.

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Der dritte Abend war der der Niederländer, die in der großen Jagd mit Nick Stöpler/Roy Pieters vor Pim Ligthart/Jens Mouris einen Doppelsieg landeten und auch in der kleinen Jagd mit Yoeri Havik/Wim Stroetinga die Sieger stellten. Stark fuhren erneut Christian Grasmann/Maximilian Beyer, die jetzt rundengleich hinter Kenny de Ketele/Moreno de Pauw und Leif Lampater/Marcel Kalz ihren dritten Platz behaupteten und die Schweizer Tristan Marguet/Claudio Imhof, die neben das 200 m auch das 400 m Zeitfahren dominierten. Am Freitag konnten die souveränen Belgier im 400 m Zeitfahren den Gesamtsieg der Schweizer in diesem Wettbewerb nicht mehr verhindern, aber sie verteidigten zumindest ihre Führung in der Gesamtwertung nunmehr mit einer Runde Vorsprung vor vier weiteren Teams, darunter jetzt auch die Niederländer Yoeri Havik/Wim Stroetinga, die Sieger der einzigen Jagd dieses Abends, und Pim Ligthart/Jens Mouris sowie die beiden deutschen Teams.

Am Samstagabend konnte man von einer Vorentscheidung im Kampf um den Sieg sprechen, denn die Belgier führten nun sogar mit zwei Runden Vorsprung und dem höchsten Punktekonto das Rennen an. Auf dem dritten Platz hinter Leif Lampater/Marcel Kalz lagen jetzt die Schweizer Tristan Marguet/Claudio Imhof, die die große Jagd etwas überraschend auf Platz 1 vor den bislang eher enttäuschenden spanischen Europameistern Albert Torres und Sebastian Mora beendeten. In der zweiten Jagd unterstrichen die Spanier dann nochmals ihre verbesserte Form und siegten mit Rundenvorsprung. In der Gesamtwertung war bei ihnen mit sieben Verlustrunden und Platz 11 der Zug aber längst abgefahren. 

Kenny

Die Spannung für den Schlusstag war bei dieser Konstellation nicht mehr gegeben und so mussten sich Kenny de Ketele/Moreno de Pauw nach ihrem Sieg im Derny-Finale nur noch auf die Verteidigung ihrer Führung konzentrieren. Spannend aber wurde es im Kampf um die Podiumsplätze, denn zwischen Platz 2 und 9 lagen nur zwei Runden, und von diesen Teams schafften noch vier eine zusätzliche Bonusrunde. Die einstündige Finaljagd mit einem frühen Rundengewinn der Belgier nahm allen anderen endgültig die Chance auf den Sieg und so tobte nur die Entscheidung für die Plätze zwei und drei. Hier zeigten sich schließlich Leif Lampater/Marcel Kalz als die stärksten, die mit einer Verlustrunde und 554 Punkten hinter den mit 587 Punkten siegreichen Kenny de Ketele/Moreno de Pauw auf Platz zwei einkamen vor den überraschend starken Schweizern Tristan Marguet/Claudio Imhof, die von drei mit zwei Verlustrunden folgenden Mannschaften mit dem höchsten Punktekonto von 534 Punkten als Dritte auf das Treppchen fuhren. Hinter den Siegern der Finaljagd Pim Ligthart/Jens Mouris fuhren der routinierte Christian Grasmann und der junge Berliner Maximilian Beyer auf einen ausgezeichneten fünften Platz, der für das kommende Berliner Sechstagerennen einige Hoffnungen weckt.

Levy

Bei den Sprintern, die täglich ihre Kräfte im Sprint, Keirin und 200 m Zeitfahren ausspielten, gab es durch Maximilian Levy einen deutschen Sieg, der mit 37 Punkten den Niederländer Jeffrey Hoogland und seinen Landsmann Joachim Eilers mit 44 bzw. 45 Punkten auf die weiteren Plätze verwies. Für die Frauen gab es die fliegende Runde zu absolvieren, darüber hinaus Ausscheidungsfahren, Punkterennen und Scratchrennen, die an insgesamt drei Tagen zur Austragung kamen. Überlegene Siegerin wurde die Britin Elinor Barker mit 38 Punkten, die an allen drei Abenden in Führung lag und die Italienerin Maria Giulia Confalonieri mit 52 und die Dänin Trine Schmidt mit 55 Punkten hinter sich ließ. Unter den 16 Teilnehmerinnen belegten die Deutschen Stephanie Pohl mit 75 Punkten und Tatjana Paller mit 79 Punkten die Plätze 6 und 8. 

Paller

Die ebenfalls an drei Abenden ausgetragenen Rennen des Nachwuchses der Klasse U 21, die jeweils 200 Runden (40 km) zurückzulegen hatten, endeten mit einem Doppelsieg der Briten Matthew Bostock/Joe Holt vor Andy Brown/Joe Nally. Die Berliner Sebastian Schmiedel/Max Sommerfeld belegten in dem illustren Feld aus Großbritannien, Belgien, Dänemark und den Niederlanden einen ausgezeichneten 5. Platz mit nur einer Verlustrunde.

Text: Bernd Mülle 

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Six Day Amsterdam 2016

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Six Days
Name des Radrennens
  • Zesdaagse van Amsterdam

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