Revolution Cycling Series: Jon Dibben und Owain Doull triumphieren in Manchester

AM Updated 24 Januar 2016
Revolution Cycling Series: Jon Dibben und Owain Doull triumphieren in Manchester

WigginsDer Besuch in Manchester hat wieder einmal gezeigt, dass wir uns in Deutschland immer noch im Radsport-Neandertaler-Zeitalter befinden. Zum Finale der Revolution Cycling Series konnten wir bereits einen Tag vorher im National Cycling Centre von Manchester vorbei schauen und das British Cycling Team beim Training beobachten. Erstaunlich war die Gesamtatmosphäre, wo nach dem Training, in einer lockeren Runde alle Sportler zusammen saßen und der Tag von den Trainern analysiert wurde. Inmitten dieser Runde auch Bradley Wiggins, nicht als britischer Radsport Superstar, sondern als einfaches Teammitglied. Im Anschluss fand auf der Bahn ein Trainingskurs für Jedermänner statt, bei dem Räder und Ausrüstung gestellt wurden. Unter professioneller Anleitung hatten jung und alt, Vater, Mutter, Tochter, Sohn die Möglichkeit, ähnlich wie im Radsporturlaub auf Mallorca den Bahnradsport hautnah zu erleben und zu erlernen. Eingeteilt wurde in drei Kurse von den Anfängern, die zuerst einmal das einklicken in die Pedale erlernen mussten bis hin zu den ambitionierten Fahrern, die sich auch in den Kurven schon mal über die Côte d'Azur (blaue Linie) hinaus trauten.

TrainingHöhepunkt zum späten Abend war ein Trainingswettkampf, ähnlich wie der Berliner Bahnpokal oder die Winterbahnrennserie in Frankfurt Oder, allerdings mit einer Teilnehmerzahl wie zu den Deutschen Bahnmeisterschaften quer durch alle Altersklassen. Diese Trainingswettkämpfe finden in Manchester fast jeden Donnerstag und Freitag statt und das bis in den März hinein. Es gibt es also keine Fragen mehr zum derzeitigen Leistungsniveau und –potential der britischen Fahrerinnen und Fahrer oder wie diese in Zukunft aussehen wird.

MuntanerAm Samstag begann die finale 6. Serie der Revolution Cycling Series richtig gut für die Maloja Pushbikers Christian Grasmann und David Muntaner. Platz 4 über die fliegende Runde und auch im Punktefahren setzte der Spanier gleich zu Beginn mit einem Rundengewinn die ersten Akzente. Christian Grasmann setzte nach und beim Versuch eine zweite Runde zu holen knallte es laut in der Halle, ein Reifenplatzer machte alle Hoffnung zu Nichte doch noch auf Rang zwei vorzufahren. Für die bis dahin recht müde wirkenden Briten war dies der Weckruf und sie zündeten ihr erstes Feuerwerk, wo sich auch der weißrussische Straßenzeitfahrweltmeister Vasil Kiryienka mit einklinkte und seine sehr guten Qualitäten auf der Bahn unterstrich. Am Ende siegte Jonathan Dibben (Team Wiggins) vor Mark Stewart (Team Scotland) und Vasil Kiryienka (Team SKY).  David Muntaner belegte Rang 6 und Christian Grasmann Rang 10 im Punktefahren. 

DibbenIm Scratchrennen und im 1 Kilometer Teamzeitfahren kamen die Pushbiker trotz einer sehr guten Zeit von 00:56.692 Sekunden nicht über Rang 4 hinaus. In beiden Rennen war es gerade der 21jährige Chris Latham, der den Pushbikern die Punkte für das Team Pedal Sure wegschnappte. Jon Dibben und Owain Doull siegten über die 1000 m Madison Time Trail in fantastischen 00:54.852 Sekunden. Das Mannschaftsausscheidungsfahren als letzte Disziplin spiegelte dann auch das Ergebnis der Gesamtserie wieder, wo ebenfalls das Team Wiggins die Nase vorn hatte und vor dem Team Pedal Sure mit Andrew Tennent - Chris Latham und den Maloja Pushbikers gewinnen konnte.

GrasmannNach zwei Siegen in den vergangenen Jahren bekamen die Maloja Pushbikers knallhart zu spüren, wie es ist, gegen Gegner zu fahren, die sich in der unmittelbaren Olympiavorbereitung befinden und über Mittel und Möglichkeiten verfügen, wovon man in Deutschland nur träumen kann. Angesichts dieser harten Konkurrenz ist der dritte Rang aber eher mit dem Prädikat sehr gut zu betrachten, denn bereits zur Bahn-WM in London und auch in Rio de Janeiro zu den Olympischen Spielen wird es wohl für ganz andere ein böses Erwachen werden.

RevolutionRobert Förstemann, der zur Zeit ein wenig den „Sack in der Kette“ hat, kam beim Sprint nicht über Rang 5 und Rang 3 im kleinen Keirin Finale hinaus. Es war allerdings noch mal eine gute Vorbelastung für das Berliner Sechstagerennen, wo der Wahlberliner in seinem Wohnzimmer das Publikum begeistern möchte. Danach will Förstemann erst einmal eine Pause einlegen und nicht länger der verkorksten Saison hinterher trauern. Mit neuem Formaufbau und neuer Motivation geht es für ihn ohne Olympiadruck in die neue Saison, wo sich dann vielleicht wieder mehr bewegen lässt.

Text & Fotos: Arne Mill

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport
Name des Radrennens
  • Revolution Series

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