Am 23. Dezember 1991 erkannte Deutschland Kroatien als eigenständigen Staat an. Bereits am 25. Juni 1991 erklärte die Republika Hrvatska unter Franjo Tudman seine Unabhängigkeit. Dieser Tag ist nun der kroatische Nationalfeiertag. Vom 26. Juni an erfolgte nach und nach die internationale Anerkennung. Die Jugoslawische Volksarmee und paramilitärische Einheiten der serbischen Bevölkerungsanteile versuchten die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Fast vier Jahre lang wütete der Kroatienkrieg, dem tausende Menschen auf beiden Seiten zum Opfer fielen.
Vor achtzehn Jahren wurde Kroatien von Deutschland anerkannt
MB
Marco Bertram
Updated
Die Republik Kroatien, die von 1945 bis 1991 Teilrepublik der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, später Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ), war, hat rund 4,4 Millionen Einwohner. Hauptstadt ist Zagreb.
Im Oktober 2001 unterzeichnete die kroatische Regierung ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union, das Kroatien einen freien Zugang zum Europäischen Binnenmarkt zusichert.
Seit dem 18. Juni 2004 ist die Republik Kroatien offizieller EU-Beitrittskandidat, die Verhandlungen begannen jedoch erst im Oktober 2005, nachdem Kroatien eine bessere Zusammenarbeit mit dem Haager Kriegsverbrechertribunal zugesichert hat.
Am 1. April 2009 trat Kroatien der NATO bei. 15.000 Soldaten dienen in der Kroatischen Armee, zudem gibt es 111.000 Reservisten. Bereits seit November 2003 sind kroatische Truppen in Afghanistan im Einsatz.
Weitere Streitkräfte waren und sind in Sierra Leone, West-Sahara, Indien, Pakistan, Äthiopien und Eritrea bei friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen beteiligt.
Ende April 2009 gab es Streit mit Slowenien. Grund waren die seit 1991 schwelenden Streitigkeiten um den Grenzverlauf an der Adria. Slowenien deutete in Sachen EU-Beitritt Kroatiens die Möglichkeit eines Vetos an. Da die Seegrenzen seit 1991 nie exakt festgelegt wurden, drohte die slowenische Regierung mit einer kompletten Blockadehaltung.
Ende September 2009 hob Slowenien dann sein Veto auf. Zwar ist der Grenzstreit immer noch nicht gelöst, doch erst einmal konnten sechs neue Verhandlungskapitel mit Zagreb von der EU-Kommission eröffnet werden. Der EU-Beitritt Kroatiens rückt näher.
Wenn alles gut läuft, könnte bereits 2010 oder 2011 der Beitrittsvertrag unterzeichnet werden. Ein Beitritt in die Europäische Union wäre dann 2012 möglich.
(M.B.)
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