Eläkeläiset war gestern - heute rollen die Pops durch das Land und hacken sich nicht nur ins Fernsehen:
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Nachdem der Kirchenkantor Pjotrek Popolski vor 100 Jahren beim Pfarrfest in Pyskowice 22 Gläser Wodka auf das Wohl der Jungfrau Maria getrunken hatte, setzte er sich auf sein Fahrrad und radelte durch den strömenden Regen singend zurück in seine Heimatstadt Zabrze. Gut gelaunt ersann er eine kleine Melodie, die später als der Gassenhauer „ Ei dobrze, dobrze dralla“ zu lokaler Berühmtheit gelangen sollte. Die vier Akkorde dieser genialen Komposition wurden später von erstaunten Fachleuten in 90 Prozent aller internationalen Tophits wiedererkannt. Das Lied gilt heute in Polen nicht nur als der erste Popsong der Musikgeschichte, sondern auch als Beginn der unglaublichen Geschichte der Familie Popolski."
Mit diesen einführenden Worten beginnt "Der Popolski-Show", die wohl beste Mischung aus Comedy und Musik, die je eine deutsche Konzerthalle gesehen hat. Das turus.net Magazin war live in Borken dabei (unter anderem mit der aus Polen stammenden Redakteurin Natalia), als die "Popolski-Familie live auf der Buhne" in unglaublicher Weise bekannte sowie "bekloppste" Pop- und Rocksongs performten.
Kaum ist der erste Ton gespielt, wird das Publikum gleich in die Show miteingebunden: es gibt Vodka für die ersten Reihen und schon ist klar: Die Besucher, sind nicht nur zum hören und schauen da, sondern vor allem zum Mitmachen. Die Band um den ältesten Bruder Pavel Popolski (Drums), Mirek Popolski "Stratocastri" (Gitarre), dem schüchternen (trube Tasse) Janusz Popolski (Bass), dem blinden Danusz Popolski (Gesang, Piano, Keyboards, Trompete, Akkordeon, Melodika, Blockflöte, Mundharmonika, Kazoo, etc.), „Der schone Andrzej” Andrzej Popolski (Gesang), die Kuzyneczka Dorota Popolski „Die rote Dorota” (Gesang) sowie den eineiigen Zwillingen Henjek und Stenjek rocken was das Zeug hält und blasen die größten Hits in polnischer Polka Tradition durch die Halle.
Zwischen den Liedern serviert der älteste Bruder der Familie Pavel (alias Achim Hagemann) im feinsten deutsch-polnischen Dialekt, Geschichten rund um das Leben der
Familie und der Erfindung ihrer (nicht nur musikalischen) Ideen und deren Abkupferung durch die Entertainment-Industrie. Es ist mehr als amüsant und sogar auf Zwischenrufe reagiert die Band in prompter Weise: Und zwar mi Comedy vom Feinsten, bei dem kein Auge trocken bleibt. Dazu covern sie Rock- und Pop-Klassiker, indem sie Musik-Stile wie Pop, Polka, oder Reggae mischen, so dass Lieder bei diesem Crossover-Mix nicht immer sofort erkennbar sind. So hört sich die Popolski-Version von "Wind of change" wie eine Mischung aus "Girl von Ipanema" und gezähmten Scorpions an. Fantastisch!
Dabei ist das Publikum immer Teil der Show. Vor allem, als Andrzej Popolski, der polnische Andre Rieu (Ähnlichkeiten sind bestimmt nicht nur zufällig), seinen Solo-Auftritt mitten aus dem Zuschauerraum startet und "Porn to be alive" inklusive Stage-Diving zum Besten gibt. Grandios, wie alle Künstler, die einen Solo-Auftritt erste Klasse hinlegen. Beeindruckend vor allem die Wandlung der "trube Tasse der Familie" Janusz (alias Martin Ziaja) vom Schüchternen Bassisten zum aggressiven Rock-HipHopper, der dem Bohlen Song ("
Dieter Bohlen hat gestohlen alle Hits aus Polen") Cheri Cheri Lady ein ganz neues, und sogar besseres, musikalisches Gewand gibt. Grandios. Einziges Manko, die Konzerte sind zu schnell vorbei, aber immerhin mit zwei I-Tüpfelchen: "From Zabrze with love" (auf polnisch) und "Tief im Osten - Zabrze ich komm aus Dir". Dazu gibt es ab dem 24. Januar neue Folgen der Popolski TV Show im WDR-Fernsehen und einige (noch nicht ausverkaufte) Live-Konzerte (siehe unten).
turus.net Magazin Fazit: Es wird gelacht, getanzt, geschunkelt und ins Herz "gehackt". Die pseudo-polnische Kabarett-Blaskapelle ist ein Muss - auch für Polen, die in Deutschland leben. Po prostu trzeba zobaczyc - Jeszcze po kropelce, jeszcze po kropelce, puki wodka jest w butelce. (Natalia).
Die Popolskis sind das ganze Jahr auf Tour:> aktuelle Termine und TicketsDrei Neue Folgen der Popolski-Show im WDR So. 24.01.2010 - Popolski TV Show-Folge 1 - 23.15 Uhr
So. 31.01.2010 - Popolski TV Show-Folge 2 - 23.15 Uhr
So. 07.02.2010 - Popolski TV Show-Folge 3 - 23.15 Uhr
(nach der Ausstrahlung
online abrufbar)
