Afghanistan: Sprengstoffanschlag auf Bundeswehr-Patrouille in Baglan

Am frühen Nachmittag des 29. Novembers 2011 kam es am nördlichen Rand der afghanischen Stadt Baglan (Baghlan) zu einem Anschlag auf eine deutsche Patrouille, die von der Afghanischen Nationalarmee (ANA) begleitet wurde. Um 13:35 Uhr Ortszeit detonierte eine versteckte Sprengladung. Drei deutsche Bundeswehrsoldaten wurden dabei leicht verletzt, ein Aufklärungsfahrzeug vom Typ Fennek wurde beschädigt. Vermutlich wurde bei dem Anschlag auch ein afghanisches Kind verletzt.

Das Kind wurde laut Angabe der Bundeswehr von afghanischen Zivilisten in das örtliche Krankenhaus von Baglan gebracht. Die drei deutschen Soldaten wurden sanitätsdienstlich behandelt und konnten anschließend zu ihren Einheiten zurückkehren. Das beschädigte Patrouillenfahrzeug musste geborgen werden, anschließend konnte die Sperrung der Straße aufgehoben werden.

In der Vergangenheit kam es in der 61.000-Einwohner-Stadt Baglan im Norden Afghanistans immer wieder zu schweren Anschlägen. Am 06. November 2007 kamen bei einem verheerenden Bombenanschlag mindestens 75 Menschen ums Leben. Unter ihnen 60 Kinder und sechs Parlamentarier, die eine örtliche Zuckerfabrik besucht hatten.
2010 wurde die Bundeswehr Ziel zweier schwerer Anschläge. Am 15. April 2010 wurden bei einem Zwischenfall vier deutsche Soldaten getötet, am 07. Oktober 2010 wurden bei einem Selbstmordanschlag ein Soldat getötet und sechs weitere zum Teil schwer verletzt.

Die Stadt Baglan, die rund 60 Kilometer südlich von Kundus (Kunduz) liegt, ist ein wichtiges Zentrum der Zuckerrüben- und Baumwolleverarbeitung. Deutsche Hilfe gab es vor Ort beim Aufbau der New Baghlan Sugar Ltd. Angekurbelt wurde in der Region zudem der Zuckerrübenanbau als solches. Die Jahrzehnte zuvor kam die örtliche Landwirtschaft auf Grund der Bürgerkriege und der Weltmarktsituation fast komplett zum Erliegen.

Foto oben: Patrouille in Faizabad / Afghanistan (Archivbild)
Foto unten: Baustelle in der Nähe von Faizabad

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