Bildungsstreik: Demonstrationen, Proteste und besetzte Hörsäle

MB Updated
Bildungsstreik: Demonstrationen, Proteste und besetzte Hörsäle
Zehntausende Schüler und Studenten gingen bereits bundesweit mit ihren Forderungen auf die Straße, weitere Proteste werden folgen. Überall in Deutschland demonstrierten die Schüler und Studenten gegen Bildungsmissstände, für die soziale Öffnung der Hochschulen, die Demokratisierung des Bildungssystems und die Abschaffung von Bachelor und Master in der derzeitigen Form.
 

Berlin. Mittwoch mittag. Ortstermin an der Alice Salomon Hochschule Berlin.

Auch hier am Hochschulgebäude am U-Bahnhof Hellersdorf hängen Transparente an der Außenfassade. 
"Diese FH wird bestreikt! Für eine emanzipatorische und freie Bildung!", "ASH besetzt", "So wie es ist, bleibt es nicht".
Zettel haften an den Fenstern. "Mitbestimmt statt fremdbestimmt", "Mehr Mitbestimmung".
 
Betritt man das Gebäude, so stellt man fest, dass im Innern kräftig gebaut wird. "Herzlich willkommen zum Semesterstart! Wir bauen für Sie/Euch!" steht weiß auf rot auf einer provisorischen Wand geschrieben. Darunter hängt ein selbst gemaltes Transparent: "Bundesweiter Bildungsstreik! Wir sind dabei!"
Darunter liegen auf einem großen Tisch zahlreiche Flyer und Broschüren. In der Neuen Mensa finden jeden Tag Versammlungen und Diskussionen statt. Wie in zahlreichen anderen Hochschulen wurde auch in der ASH das Audimax besetzt. Am 12. November wurde in der Vollversammlung mit großer Mehrheit beschlossen, sich am bundesweiten Bildungsstreik zu beteiligen. Die Besetzung des Audimax war die erste Aktion. Hiermit wollten die Studenten einen "Raum schaffen, um sich in gemütlicher Atmosphäre selbstbestimmt über die Kritik am Bildungssystem auszutauschen".

Lange Zeit sah es danach, als ob die neue Generation protestmüde wurde. Die aktuellen Geschehnisse beweisen jedoch, dass auch in der Gegenwart durchaus die Massen mobilisiert werden können. 
Die Kritik an den Lehr- und Lernbedingungen wuchs stetig. Die Liste der bundesweiten Forderungen ist lang. So sollen sich die Hochschulen "sozial öffnen". Studiengebühren sowie Zulassungsbeschränkungen sollen abgeschafft werden. Zahlreiche Studenten fordern den Abbau von wirtschaftlichen Zwängen im Bildungsbereich und die Einführung verfasster Studierendenschaften mit politischem Mandat in allen Bundesländern.

Neben den bundesweiten Forderungen gibt es an den jeweiligen Hochschulen ganz spezielle Probleme, die den Studenten auf dem Magen liegen. An der ASH fordert die Studentenschaft eine Verbesserung des Mensaessens und Sport- und Bewegungsmöglichkeiten. Das "International Office" soll verbessert werden, die komplette Hochschule soll barrierefrei werden und die Pförtner und Reinigungskräfte sollen einen angemessenen Lohn bekommen.
Wohl wichtigster Punkt: Die Gebühren für den Master sollen abgeschafft werden und jeder sollte nach Abschluss des Bachelor einen Master machen können.
 
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