Grünes Ländle: Mappus weg – Stuttgart 21 vor dem Aus

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Tausende feierten am gestrigen Abend auf dem Stuttgarter Schloßplatz den Erdrutsch-Wahlsieg der Grünen in Baden-Württemberg und damit das Aus einer jahrzehntelangen CDU-Ära. Einige Übermütige machten sich auch gleich am Baunzaun des umstrittenen Bahnprojektes Stuttgart 21 zu schaffen und rissen ihn nieder – ein klares Zeichen in Richtung neue Landesregierung und den neuen und damit ersten grünen Ministerpräsidenten: Winfried Kretschmann.




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Aber so einfach lässt sich ein Baustopp des Stuttgarter Bahnprojekts, bei dem aus dem jetzigen Kopfbahnhof ein unterirdischer werden soll inklusive Schädigung an der Schlossplatz-Vegetation, nicht erzwingen auch wenn die neue Regierung ihr Versprechen einer Volksabstimmung einhalten will. Wenn Bahn und Bund sich quer stellen, gibt es kein zurück. Die Kosten für das unterirdische Projekt sollen sich inzwischen auf über vier Milliarden Euro summieren. Aber die Protestwelle wird weiter rollen gestern Abend war nur ein Vorgeschmack.

So haben nach Polizeiangaben rund 500 Menschen den gesperrten Kurt-Georg-Kiesinger-Platz in Stuttgart belagert. Der Bauzaun wurde auf rund 200 Meter Länge
umgerissen. Mindestens zwei Polizeibeamte haben angegeben, verletzt worden zu sein. Ein Aktivist wurde wegen des Verdachts der Körperverletzung vorläufig festgenommen. Zudem hätten etwa 300 Personen sich ab zirka 22.45 Uhr am Bauzaun der Grundwasseraufbereitungsanlage aufgehalten und an der Umzäunung gerüttelt. Dabei sollen nach Angaben der Staatsmacht, eingesetzte Polizeibeamte unter anderem mit Dreck beworfen, beleidigt und angegriffen worden sein.

Mit dem Wahlsieg der Grünen ist der Umsturz von Stuttgart 21 nicht besiegelt. Die Wähler haben ein genaues Auge darauf, wie die neue Politik agiert und ihre Versprechen in Taten umsetzt. Das neu-grüne Ländle ist wachsam.

Bild: Trümmerbrocken des Stuttgarter Hauptbahnhofs