Das ehrwürdige Georg Melches Stadion ist zwar Kult, aber leider ein „Bruchbude“. Ende der vergangenen Saison gab es Licht am Horizont: Der in der vierten Liga (Regionalliga) spielende Klub Rot Weiss Essen (RWE) sollte mit Unterstützung der Stadt ein neues Stadion erhalten. Kostenpunkt 30 Millionen Euro. Die Essener Fans, die zu jedem Heimspiel für Regionalliga-Verhältnisse zahlreich, an die Hafenstraße pilgern, hatten schon eine große Fußballzeit vor den Augen, wie in der 1950er Jahren mit Helmut Rahn. Aber wie so oft in den letzten Jahren wird es anders kommen als geplant und das trotz aller Wahlversprechen aus der Politik.
Das ehrwürdige Georg Melches Stadion ist zwar Kult, aber leider ein „Bruchbude“. Ende der vergangenen Saison gab es Licht am Horizont: Der in der vierten Liga (Regionalliga) spielende Klub Rot Weiss Essen (RWE) sollte mit Unterstützung der Stadt ein neues Stadion erhalten. Kostenpunkt 30 Millionen Euro. Die Essener Fans, die zu jedem Heimspiel für Regionalliga-Verhältnisse zahlreich, an die Hafenstraße pilgern, hatten schon eine große Fußballzeit vor den Augen, wie in der 1950er Jahren mit Helmut Rahn. Aber wie so oft in den letzten Jahren wird es anders kommen als geplant und das trotz aller Wahlversprechen aus der Politik.
Die Kassen sind leer, Schwimmbäder und Schulen müssen weichen, so dass ein Stadionneubau im Rathaus am Essener Porscheplatz derzeit nicht auf der Tagesordnung steht. Die Fans sind sauer und antworten jetzt mit spektakulären Aktionen für den Stadionneubau, wie beispielsweise gestern auf dem Ruhrschnellweg der Autobahn A40. Organisiert haben sie sich in der „Faninitiative Essen“: „Angetrieben von Hinhalte-Parolen der Essener Stadtväter und einigen anderen, wie Medien und nicht RWE Fans, die es dem Verein RWE nicht zu gönnen scheinen, ein neues Stadion zu bauen, haben wir uns spontan entschlossen, diese Faninitiative zu gründen“, heißt es vorwurfsvoll auf der Webseite.
Dabei sollten noch vor wenigen Monaten „blühende Stadion-Landschaften“ mit ca. 20.000 Plätzen an der altehrwürdigen Hafenstraße entstehen.
Vor der Kommunalwahl in NRW war die CDU-regierte Stadt Essen der beste Freund und Sponsor des Vereins. Sie hielt sich sogar einen („Was erlauben) Thomas Strunz, der mit einem Fünf-Jahresplan als sportlicher Leiter die Essener wieder in die zweite Liga führen wollte. Er scheiterte und musste gehen. Es kam die Kommunalwahl und die Ablösung der Stadtregierung. Dazu gab es einen blauen Brief von der Bezirksregierung, als Resultat für den Essener Schuldenberg von drei Milliarden Euro. Nun war beim besten Willen ein Stadionneubau den Bürger nicht mehr zu verkaufen. Peinlich, peinlich ist diese politische Posse, denn mit dem Bau wurde schon angefangen: Die halbe Nord-Tribüne ist bereits abgerissen und machen das Stadion mit dem Baustopp zu einer Ruine. Wie jetzt bekannt wurde, liegt mindestens bis zum Sommer das Stadion-Projekt auf Eis.
Die Fans halten symbolträchtig dagegen und lassen die Essener Bürger wissen was sie fühlen und denken: Zur Eröffnung des neuen Folkwang Museums Ende Januar spannten die Essener Ultras über die vierspurige Bismarckstraße (B224) ein 30 Meter langes Banner mit der Aufschrift „Stadionneubau Jetzt“. Gestern sichteten wir vom turus.net Magazin ein Banner der Faninitiative an der A40 – Ruhrschnellweg (siehe oberes Foto). Zudem rufen die Fans zu einer Demonstration für den Stadion-Neubau am 20. März 2010 am Essener Hauptbahnhof auf: Die Fans sollten das Datum nocheinmal überdenken, denn just an diesem Tag findet eine bundesweite Konkurrenzdemonstration der Linken in Essen unter dem Motto „Wir zahlen nicht für Eure Krise“ statt, zu der mehrere 10.000 Menschen erwartet werden. Eigentlich auch ein Motto für die Essener Fans, die der Krise trotzen und der Politmaschinerie die Stirn bieten.