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Rentiere und phantastische Strecken: Das Arctic Race of Norway hat sich etabliert

 
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Nicht nur die Rennen der WorldTour stehen im Focus des internationalen Radsports, es sind zum großen Teil auch kleinere Rundfahrten, die ihren besonderen Reiz, und das nicht nur auf die Zuschauer, ausüben. Eine davon ist das Arctic Race of Norway, das 2013 ins Leben gerufen und von keinem Geringeren als dem norwegischen Lokalmatadoren Thor Hushovd gewonnen wurde. Mittlerweile kam es in diesem Jahr zur 6. Austragung, die 19 Mannschaften vom 16. bis 19. August mit vier Etappen über insgesamt 718,5 km in Angriff nahmen. Darunter waren auch wieder mit BMC Racing, Katusha-Alpecin, Dimension Data und dem Astana Pro Team vier Teams aus der WorldTour, die der inzwischen an Bedeutung gewonnenen Veranstaltung zu einem weiteren Schritt in die richtige Richtung verhelfen sollten.

Besagter Thor Hushovd ist inzwischen offizieller Repräsentant des Rennens und mit dabei ist auch die Amaury Sport Organisation (A.S.O.), die als Organisator die Fäden in der Hand hält. Die diesjährige Austragung startete in Vadso und endete in Alta und führte dabei durch wunderschöne Gegenden im Norden Norwegens, auf die die Fahrer aber nur bedingt ihr Augenmerk richten konnten. Sie starten aber gern bei diesem Rennen, bei dem die Hotelunterkünfte super sind, die Organisation hervorragend ist und auch die Preisgelder keinen Wunsch offen lassen. 

Es ist durchaus vorstellbar, dass die Rundfahrt in der Zukunft vielleicht auch im benachbarten Russland (Murmansk?) gestartet und etappenmäßig erweitert wird. Sogar die Inselgruppe Spitzbergen zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol gelegen soll als Etappenort in Betracht gezogen werden, was ein zusätzlicher, landschaftlicher Anreiz wäre. Dann bekämen die Rentiere eventuell Gesellschaft durch Eisbären oder Polarfüchse. Die A.S.O. hat bereits signalisiert weiter dabei zu sein und auch notwendige Verträge mit Sponsoren sollen bereits zum Teil schon verlängert worden sein.

Die erste Etappe endete an der Grenze zu Finnland und Russland, beide Nationen sollen künftig eventuell mit ins Boot genommen werden. Hier in Kirkenes ging der Sieg an den Niederländer Mathieu van der Poel vom belgischen Continentalteam Corendon-Circus, dessen fünfter Saisonsieg bei nur zehn Renntagen auf der Strasse insbesondere in den sozialen Netzwerken bejubelt wurde. Im Spurt einer achtköpfigen Spitzengruppe war er weder vom Russen Sergei Chernetski vom Astana Pro Team noch vom Belgier Benjamin Declercq von Sport Vlaanderen-Baloise zu schlagen. Zu dem Sieg trug auch aus seinem Team der einzige deutsche Teilnehmer Marcel Meisen bei, der am Ende Platz 71 belegte, aber mit seiner Unterstützung gute Vorarbeit leistete. 

Wie man sich in Norwegen denken kann, spielt der Wind oftmals eine Rolle und so war es auch auf der zweiten Etappe, die darüber hinaus ein anspruchsvolles Profil aufwies. Hier verlor Mathieu van der Poel seine Leaderposition an Sergei Chernetski, der in der 11-köpfigen Spitzengruppe lag, deren Spurt der US-Amerikaner Colin Joyce von Rally Cycling gewann. Auf der dritten Etappe nach Hammerfest feierten der Tscheche Adam Toupalik und Mathieu van der Poel einen Doppelsieg ihres Teams, während auch die Schlussetappe der Niederländer vor dem Norweger Sondre Holst Enger von der Israel Cycling Academy für sich entscheiden konnte, ohne aber den Gesamtsieg des Russen Sergei Chernetski noch zu gefährden, der die sechste Auflage mit 11 Sekunden vor dem Norweger Markus Hoelgaard vom Team Joker Icopal gewann. 

Es war für alle Beteiligten eine Rundfahrt, die keine Wünsche offen ließ. Die Temperaturen teilweise um die zehn Grad nicht gerade einladend, dafür sorgte Natur pur mit freilaufenden Rentieren für tolle Erlebnisse. Begleitfahrzeuge wie auch Rennfahrer mussten auf der Hut sein, denn die Tiere hätten am liebsten den Kampf mit ihnen aufgenommen. Man kann davon ausgehen, dass diese Rundfahrt jetzt schon einen festen Stellenwert hat und auf alle Fälle auch ausbaufähig ist. Durch das weitere Engagement der A.S.O. hat man wie auch bei der gerade beendeten Deutschland Tour einen Partner, der längerfristig plant und durch langjähriges Engagement bei der Tour de France über die nötige Erfahrung verfügt.

Bericht: Bernd Mülle            

Fotos: Mario Stiehl

> zur turus-Fotostrecke: Arctic Race of Norway

Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Rundfahrt

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