Deutschland Tour 2 - 15

Deutschland Tour: Maximilian Schachmanns Sieg überstrahlt Marcel Kittels Ausstieg

 
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Die zweite Etappe begann mit einer weniger erfreulichen Mitteilung, die die Aufgabe von Marcel Kittel beinhaltete. Angedeutet hatte sich das Ausscheiden schon am Vortag, als er seinem Sportlichen Leiter Torsten Schmidt während des Rennens von argen Problemen in Kenntnis setzte, die ein Topergebnis an diesem Tag unmöglich machten. Es bleibt zu hoffen, dass er seine offensichtlich gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommt und dann in der nächsten Saison wieder voll angreifen kann.

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Die 2. Etappe hatte es vom Profil her in sich und eigentlich für den Berliner Maximilian Schachmann vom Team Quick-Step Floors eine Möglichkeit, hier Akzente zu setzen. Er zeigte sich verhalten optimistisch und wollte einfach nur gut abschneiden. „Meine Form stimmt, ich fühle mich gut, aber die Etappe ist recht schwer“, ließ er vor dem Start wissen und dann ging buchstäblich die Post ab. Am Ende war er der umjubelte Sieger aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus, die sich mit acht Sekunden Vorsprung absetzen konnte. Gegen ihn hatten im Schlussspurt weder der Slowene Matej Mohoric von Bahrain Merida noch der niederländische Topstar Tom Dumoulin vom Team Sunweb oder Nils Politt von Katusha-Alpecin eine Chance, die in dieser Reihenfolge die nächsten Plätze erreichten. Einmal mehr hatte damit das überragende Team der Saison Quick-Step Floors die Oberhand behalten und seine mannschaftliche Stärke ausgespielt. Da sollte doch jetzt die Vertragsverlängerung für Maximilian Schachmann bei diesem Weltklasseteam kein Thema mehr sein!

Die entscheidende Attacke auf der 196 km langen Etappe von Bonn nach Trier erfolgte durch keinen Geringeren als Tom Dumoulin, der sechs Kilometer vor dem Ziel am Schlussanstieg das turbulente Finale eingeleitet hatte. Aber der Niederländer musste am Ende anerkennen, dass er gegen Maximilian Schachmann im Spurt auf verlorenem Posten stand. Der Berliner übernahm auch gleichzeitig das Rote Trikot des Gesamtführenden, das er seinem Teamkameraden Álvaro Jose Hodeg aus Kolumbien abnahm. Das zweite Teilstück hatte es in sich mit einem ständigen Auf und Ab durch die Eifel und dabei waren vier Bergwertungen auf den letzten 70 Kilometern für alle Fahrer eine echte Herausforderung. Etwa 40 Kilometer vor dem Ziel wurde eine lange führende Spitzengruppe, u.a. mit Patrick Haller vom Team Heizomat Rad-Net, vom Feld geschluckt, bevor verschiedene Attacken auch von Pascal Ackermann von BORA-hansgrohe vor der Schlussrunde in Trier im Keim erstickt wurden und erst Tom Dumoulin für die Vorentscheidung sorgte.

Der zweite Tag war für die deutschen Fans, die wieder zahlreich am Straßenrand mitfieberten, so ganz nach ihrem Geschmack. Mit dem ambitionierten Maximilian Schachmann als Sieger und Nils Politt auf Platz 4 hatten sie am Ende allen Grund zum Jubeln. „Mein Ziel ist jetzt auch die Gesamtwertung zu gewinnen, wenngleich noch zwei ganz schwere Etappen bevorstehen“, sagte der Berliner im Ziel, der das gute Teamwork in seiner Mannschaft hervorhob. Auch Tom Dumoulin wollte auf dieser Etappe etwas versuchen, zumal die Form nach der Tour de France noch vorhanden schien. „Ich wollte den Etappensieg, aber Maximilian Schachmann war heute einfach stärker“, so die Aussage des fairen Niederländers, den der Berliner keinesfalls aus den Augen lassen darf. Zufrieden war auch Nils Politt, der sich durchaus auch noch Chancen auf den Gewinn der Gesamtwertung ausrechnen darf. 

Durch die Zeitgutschriften beträgt der Vorsprung von Maximilian Schachmann vier Sekunden vor Matej Mohoric und Tom Dumoulin, während der Rückstand von Nils Politt mit zehn Sekunden noch alle Chancen für die Gesamtwertung offen läßt. Spannung für die beiden restlichen Etappen ist also allemal vorhanden und Maximilian Schachmann wird mit Sicherheit alles daran setzen, seine Führung bis Stuttgart zu behaupten.

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Serge Waldbillig

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