Maximilian Schachmanns größter Triumph: Sieg beim Giro auf schwerer 18. Etappe nach Prato Nevoso

BM Updated 25 Mai 2018
Maximilian Schachmanns größter Triumph: Sieg beim Giro auf schwerer 18. Etappe nach Prato Nevoso

Was für ein Erfolg für den jungen Berliner, der gleich zu Beginn der schweren Bergetappe in einer 12-köpfigen Spitzengruppe dabei war, die zeitweise über 15 Minuten Vorsprung herausfuhr. Das Feld ließ diese Gruppe gewähren, in der Maximilian Schachmann von Quick-Step Floors der bestplatzierte Fahrer in der Gesamtwertung mit über 38 Minuten Rückstand auf den britischen Spitzenreiter Simon Yates von Mitchelton-Scott war. Auf dem zunächst flachen Parcours fuhren die Ausreißer sukzessive einen komfortablen Vorsprung heraus, der letztlich von den Favoriten nicht mehr einzuholen war. 

Erst mit dem Schlussanstieg nach Prato Nevoso trennte sich so richtig die Spreu vom Weizen  und aus der Spitzengruppe blieben dennoch zehn Fahrer übrig, die vor Simon Yates & Co. ins Ziel kamen. Den stärksten Eindruck der zehn Überlebenden machte dabei eindeutig der Berliner, dem zum Schluss nur noch der Spanier Ruben Plaza von der Israel Cycling Academy und der Italiener Mattia Cattaneo von Androni-Sidermec-Bottecchia folgen konnten. Ein ebenfalls ganz starker Christoph Pfingsten von BORA-hansgrohe, in Stahnsdorf bei Berlin zu Hause, versuchte immer wieder den Anschluss zu halten, musste aber am Ende 1:10 Minuten preisgeben und belegte damit einen ausgezeichneten 4. Platz. Leichtfüßig fuhr Maximilian Schachmann den Anstieg hinauf und setzte sich auf den letzten Metern unwiderstehlich von seinen letzten Begleitern ab, von denen Ruben Plaza als Zweiter noch um 10 Sekunden und Mattia Cattaneo als Dritter um 16 Sekunden distanziert wurden.

Es war der erste Etappensieg eines deutschen Fahrers bei diesem 101. Giro d’Italia und für Maximilian Schachmann der bislang größte Erfolg seiner Karriere, wo er gerade in diesem Jahr mit überzeugenden Leistungen durchstartet. Von ihm wird auch in Zukunft einiges zu erwarten sein, denn ehrgeizig ist der junge Mann, hat genügend Power und auch eine gute Rennübersicht. Der Etappensieg bei der Volta Ciclista a Catalunya, der 8. Platz beim Fleche Wallonne und die nun vier Top Ten-Platzierungen beim Giro sprechen für sich und haben aufhorchen lassen und der Konkurrenz gezeigt, dass nicht nur im Zeitfahren mit ihm zu rechnen ist, wo er bislang schon große Erfolge bei den Junioren und in der Klasse der U 23 feiern konnte. So war er Dritter der Weltmeisterschaft 2012 bei den Junioren in Valkenburg sowie jeweils Zweiter der Weltmeisterschaften bei der U 23 in Richmond (2015) und in Doha (2016).

„Ich bin einfach nur happy bei diesem harten Giro einmal ganz oben zu stehen. Das macht die Sache umso schöner und dabei gilt mein Dank meinem Teamgefährten und Zimmergenossen Michael Mörköv aus Dänemark, der mir sein Hinterrad geliehen und auch an allen Siegen, die unser Team bislang eingefahren hat, seinen großen Anteil hat“, äußerte sich der Berliner im Interview nach dem Rennen. Gemeinsam wollen beide noch dafür sorgen, dass der Italiener Elia Viviani bis zum Schluss sein Punktetrikot verteidigen und vielleicht noch einen Etappensieg erreichen kann. Der Teamgeist in dieser Mannschaft kann offensichtlich besser nicht sein. 

Auch Michael Mörköv war mit seinem 6. Platz zufrieden und nach dem Erfolg von Elia Viviani am Vortag besonders motiviert. „Max, du wirst deine Chance auch noch bekommen“, hatte er seinem Zimmernachbarn noch suggeriert und heute war es dann schon soweit. Das Quick-Step Floors Team hat nun bereits seinen 36. Saisonsieg eingefahren und führt die Rangliste der Teams nach Siegen überlegen vor dem Team Sky mit 20 und dem Movistar Team mit 19 Siegen an. 

Die Favoriten führte als Erster der Kolumbianer Miguel Angel Lopez vom Astana Pro Team auf Platz 11 mit 10:48 Minuten Rückstand ins Ziel, wobei Spitzenreiter Simon Yates am Ende einige Sekunden gegenüber seinem ärgsten Konkurrenten Tom Dumoulin vom Team Sunweb verlor, der nur noch 28 Sekunden in der Gesamtwertung zurückliegt und auf eine erfolgreiche Verteidigung seines Vorjahressieges hoffen kann. 

1. Bild: Maximilian Schachmann bei der Katalonienrundfahrt 2018

2. Bild: Maximilian Schachmann bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2014 in Ponferrada

3. Bild: Michael Mörköv in Kopenhagen 2017

Bericht: Bernd Mülle  

Foto: Arne Mill      

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  • Rundfahrt
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