Paukenschlag durch Stefan Bötticher: Bahnrekord auf der neu verlegten Piste mit 12,458 Sekunden!

BM Updated 27 Januar 2018
Paukenschlag durch Stefan Bötticher:  Bahnrekord auf der neu verlegten Piste mit 12,458 Sekunden!

Nach den Nachwuchsrennen der Klassen U 17 und U 23 waren die Frauen mit ihrer ersten Disziplin des Omniums, dem Scratchrennen über 30 Runden an der Reihe, das Kimberly Geist aus den USA vor der Französin Laurie Berthon gewinnen konnte. Zuvor hatte der Österreicher Tim Wafler bei der U 17 durch zwei Siege im Punktefahren und  im Dänischen Punktefahren über jeweils 40 Runden die Führung in der Gesamtwertung des Omnium Cups vor seinem Landsmann Paul Buschek übernommen und im Madison der U 23 über 40 Minuten gewannen die spurtstarken Daniel Babor aus Tschechien und Konrad Geßner aus Deutschland vor Jeremy Lendowski/Erik Schubert, wobei die Gesamtwertung nach zwei Tagen von Richard Banusch/Joe Evans vor Moritz Malcharek/Christian Maximilian Koch weiterhin angeführt wird, die ihren am ersten Tag errungenen Rundengewinn behaupten konnten.

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U17

Der zweite Tag vor dieses Mal sehr gut besuchten Zuschauerrängen sah in der ersten Jagd der Profis über 20 Minuten, in der es zwar wiederum keinen Rundengewinn aber dafür heiß umkämpfte Sprintwertungen gab, einen starken Marc Hester, der zwei Wertungen und mit seinem dänischen Partner Jesper Mörköv dann auch die Jagd mit 13 Punkten vor den Niederländern Yoeri Havik/Wim Stroetinga gewann. Danach der bis dato absolute Höhepunkt der 2. Nacht durch den nach langer Rennpause zu nahezu sensationeller Form auflaufenden Stefan Bötticher, der im 250 Meter Rundenrekordfahren mit sagenhaften 12,458 Sekunden einen Bahnrekord auf der im letzten Sommer neu verlegten Piste im Velodrom vor begeisterten Zuschauern aufstellte und den alten Rekord von Robert Förstemann mit 12,441 Sekunden aus dem Jahre 2014 nur äußerst knapp verfehlte. Es ist einfach sensationell, wie der zweifache Weltmeister von 2013 im Sprint und Teamsprint wieder ins Renngeschehen zurückgefunden hat und die Sprintelite düpierte. Der Sieg in diesem Jahr beim Six Day Berlin wird nur über ihn gehen!

Bötticher

Schwerstarbeit zu verrichten hatten an diesem Abend aber auch die Frauen mit der Deutschen Meisterin Lisa Klein, die im letzten Sommer auf der Straße siegte und zwei dritte Plätze bei der Europameisterschaft im Einzelzeitfahren der U 23 und im Teamzeitfahren bei den Weltmeisterschaften errang. „Ich freue mich hier vor einem so tollen Publikum zu fahren, zumal auch mein Freund Maximilian Dörnbach bei den Sprintern dabei ist und wir uns mal auf einen längeren Zeitraum sehen können. Für mich beginnt Ende Februar die Straßensaison beim Het Nieuwsblad in Belgien und danach folgen weitere belgische Klassiker. Es gilt Kompromisse zu machen mit meinem Profiteam und auch dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR), um alles unter einen Hut zu kriegen“, gab die sympathische Lisa Klein zu Protokoll, die noch alle Chancen auf den Sieg im Omnium besaß.

USA

In den Temporunden über 7,5 km triumphierte zunächst die Kanadierin Jasmin Duehring, wo Lisa Klein Dritte wurde und dann auch im Ausscheidungsfahren diesen Rang hinter der Italienerin Maria Giulia Confalonieri und der Kanadierin Allison Beveridge einnahm. Dadurch übernahm Lisa Klein sogar die Führung in der Zwischenwertung nach drei Disziplinen, die sie aber im abschließenden Punktefahren über 80 Runden nicht behaupten konnte und den Sieg Allison Beveridge überlassen musste. Der tolle 2. Platz von Lisa Klein aber reichte aus, um auch im Feld der 24 Fahrerinnen in der Gesamtwertung des Frauenwettbewerbs mit 184 Punkten diesen Platz hinter der Französin Laurie Berthon, die 194 Punkte auf ihrem Konto hat, einzunehmen. Spannung ist also auch hier für ein packendes Finale am Samstag vorhanden!

Velodrom

Im Wettbewerb der Sprinter gab es nach dem spektakulären Auftritt von Stefan Bötticher im Rundenrekordfahren im folgenden Sprintfinale die Revanche durch einen cleveren Maximilian Levy, der mit frühen Antritt seinen Kontrahenten überraschte. Stefan Bötticher kam zwar noch gefährlich auf, aber er musste sich letztlich mit Platz zwei zufrieden geben. Als Zweiter im Keirinrennen, das der junge Maximilian Dörnbach relativ klar für sich entschied, und Stefan Bötticher nur Sechster wurde, schaffte es Maximilian Levy mit 90 Punkten knapp die Führung im Wolfram Champions Cup vor Stefan Bötticher mit 89 Punkten zu übernehmen. 

Moreno

Die Hauptakteure der Six Day Berlin hatten vor der abschließenden Großen Jagd über 45 Minuten noch zwei Dernyläufe zu absolvieren, in denen sich der starke Pole Daniel Staniszewski und der Belgier Moreno de Pauw durchsetzten. Hinter dem Belgier und einem furios fahrenden Iren Felix English fuhr Chun Wing Leung aus Hongkong auf einen tollen dritten Rang, dabei Cracks wie Leif Lampater,  Roger Kluge und Wim Stroetinga hinter sich lassend. Er und sein etwas erfahrener Partner King Lok Cheung sind zwei sehr sympathische Zeitgenossen, die stets ansprechbar sind und bei ihrem ersten Start bei einem Sechstagerennen in keiner Weise enttäuschen. „Wir sind gleich nach dem Weltcup in Minsk nach Berlin gekommen und hatten ein bißchen Zeit Berlin kennenzulernen. Wir sind zum ersten Mal hier, es gefällt uns sehr gut und bei der tollen Atmosphäre in dieser Halle würden wir gerne im nächsten Jahr wieder kommen“, waren die beiden einer Meinung. Nun hat Fernost auch das Velodrom erobert und für einen entsprechenden Farbtupfer gesorgt!

Felix English

Nach dem Sieg von Maximilian Beyer im Scratchrennen über 40 Runden vor Kenny de Ketele und dem überraschenden Erfolg der Iren Felix English/Mark Downey in der Mannschaftsausscheidung startete die mit Spannung erwartete Jagd über 45 Minuten gleich mit einem Vorstoß von Christian Grasmann und Leif Lampater, die den allerersten Rundengewinn dieser Six Days herausfuhren. Der Rundenwirbel war ein ganz anderer als am Vortag, obwohl „nur“ acht Paare die Überrundung schafften. Aber mit Kenny de Ketele/Moreno de Pauw, Roger Kluge/Theo Reinhardt und Yoeri Havik/Wim Stroetinga waren auch die Topteams dabei, denen man am Dienstagabend den Sieg zutrauen kann. Ganz stark fuhren erneut die Dänen Marc Hester und Jesper Mörköv und vor allem die Schweizer Tristan Marguet und Nico Selenati, wobei Letzterer bei seinem ersten Sechstagerennen bislang eine ganz starke Leistung abliefert. Die heiß umkämpften Wertungen innerhalb dieser Jagd wurden zunächst von Christian Grasmann/Leif Lampater und den Iren Felix English/Mark Downey gewonnen, bevor der Schlussspurt die Entscheidung bringen musste. Gegen die pfeilschnellen Niederländer Yoeri Havik/Wim Stroetinga war dann kein Kraut gewachsen und so ging der Sieg in der Großen Jagd erneut an das Team mit der Rückennummer 5.

Stroetinga

In der Gesamtwertung führen nach dem zweiten Tag die Belgier Kenny de Ketele/Moreno de Pauw mit 178 Punkten vor den Niederländern mit 170 Punkten. Auf Platz drei und vier folgen mit Marc Hester/Jesper Mörköv und Tristan Marguet/Nico Selenati zwei Mannschaften, die mit jeweils 142 Punkten gleichauf liegen. Der Freitag machte Appetit auf mehr und so können wir uns auf eine spannende „Show Nacht“ am Samstag freuen, wo dann auch die in Berlin sehr beliebten Steherrennen erstmals in diesem Jahr zur Austragung kommen. 

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Six Day Berlin 2018

 

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Six Days
Name des Radrennens
  • Berliner Sechstagerennen

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