Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne Brüssel Kuurne im Rückblick

AM Updated 02 März 2017
Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne Brüssel Kuurne im Rückblick

„Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und bin für die ersten Frühjahrsklassiker bestens vorbereitet.“ Mit diesen Worten war der Federhandschuh geworfen und man musste damit rechnen, dass von Peter Sagan und dem deutschen Pro Tour Team BORA - Hansgrohe auch Taten folgen würden. In diesem Jahr, erstmals in die höchste Rennkategorie – World Tour – gestuft, hatte man sich für die Teampräsentation des Omloop Het Nieuwsblad etwas ganz besonderes einfallen lassen. Da sich der Start und das Ziel des Klassikers seit Jahren in Gent auf der Emile Clauslaan am Citadellpark befinden, verlegte man die Fahrervorstellung erstmals in die Kuipke Arena, dem Bahnradsporttempel, wo alljährlich das Genter Sechstagerennen stattfindet. Das hatte zum Vorteil, dass die Rennfahrer und Zuschauer bei den recht frischen Temperaturen nicht draußen bibbern mussten und der Aufgalopp fand in einem traditionell klassischem Bahnradsport Ambiente der 60er Jahren statt.

Sagan

Das Rennen gestaltete sich Anfangs recht zäh, es dauerte ungefähr 50 Kilometer bis sich die erste Spitzengruppe bildete. Mike Teunissen (NED) Team Sunweb, Preben Van Hecke (BEL) Sport Vlaanderen Baloise, Justin Jules (FRA) WB Veranclassics Aquality Project, Brian Van Goethem (NED) Roompot - Nederlandse Loterij und Leigh Howard (AUS) Aqua Blue Sport konnten auf den folgenden 80 Kilometern einen Maximalvorsprung von über 4 Minuten herausfahren. 

Am Taaienberg knapp 60 Kilometer vor dem Ziel kam es zur rennentscheidenden Situation, als sich nach einem Massensturz, in den viele namenhafte Fahrer, wie unter anderem Tony Martin (GER), Alexander Kristoff (NOR) vom Team Katusha Alpecin und Tom Boonen (BEL) vom Team Quick Step Floors verwickelt waren, sich eine Gruppe mit den drei Favoriten Peter Sagan (SVK) Team Bora Hansgrohe, Vorjahressieger Greg Van Avermaet (BEL) BMC Racing Team und sein Landsmann Sep Vanmarcke vom Cannondale Drapac Pro Team aus dem Hauptfeld absetzen konnte. Die drei hielten das Tempo extrem hoch und bereits gut 25 Kilometer vor dem Ziel konnte dem Trio keiner mehr folgen. Es war klar, die drei Ausreißer würden das Podium unter sich ausmachen.

Auf der Zielgeraden ereilte den Slowaken das gleiche Schicksal wie schon im vergangenen Jahr. Peter Sagan hatte sich im letzten Abschnitt des Rennens unglaublich ins Zeug gelegt und ließ nicht den geringsten Zweifel an seiner hervorragenden Form aufkommen, was letztendlich auch für seine hochprofessionelle Einstellung und Vorbereitung spricht. Doch im Finale wurden die Beine sichtbar schwer.

avermaet

Greg Van Avermaet eröffnete den finalen Sprint nach 198 zurückgelegten Kilometern und Sagan konnte dem Antritt des Belgiers nicht mehr folgen. Sep Vanmarcke schien sich mit Rang Drei abgefunden zu haben und versuchte erst gar nicht Sagan und Van Avermaet hinterherzufahren. Marcus Burghardt vom Team Bora - Hansgrohe wurde als einer von Sagans wichtigen Edelhelfern Siebzehnter und damit bester Deutscher. 

Der Rennbeginn des zweiten belgischen Klassikers Kuurne – Brüssel – Kuurne gestaltete sich ähnlich wie das Rennen Oomlop Het Nieuwsblad am Tag zuvor. Erst nach 70 Kilometern ging die erste Gruppe mit 9 Fahrern und das Team Katusha – Alpecin  kontrollierte die Nachführarbeit im Haupfeld, wo vor allem Tony Martin und Nils Politt immer wieder vorn in der Führung zu sehen waren. Am Oude Kwaremont, ungefähr 85 Kilometer vor dem Ziel teilte sich das Hauptfeld und eine 15 Mann starke Gruppe mit den meisten Favoriten konnte sich schnell absetzen und schickte sich an, die Lücke zu den Ausreißern zu schließen. Die Fahrweise der Verfolger war bei aufkommendem Wind teilweise recht unruhig, wodurch es am Ende der Gruppe zu einem verheerenden Sturz kam, in den erneut Tony Martin vom Team Katusha Alpecin verwickelt war, der recht unsanft mit dem Gesicht auf dem Asphalt aufschlug. Die Wunde musste später im Krankenhaus genäht werden.

Sagan

Auf den beiden finalen Schlussrunden in Kuurne attackierte Jasper Stuyven (BEL) vom Team Trek Segafredo als erster und Peter Sagan setzte sofort nach. Er hatte mit Luke Rowe (GBR) Team SKY, Tiesj Benoot (BEL) Lotto Soudal und Matteo Trentin (ITA) Quick Step Floors noch drei weitere Begleiter im Schlepptau. Eingangs der letzte Runde, hatte das Quintett bereits einen Vorsprung von 40 Sekunden herausgefahren. Auf der Zielgeraden attackierte der Italiener Matteo Trentin als erster, zog aber nicht voll durch. Peter Sagan der sich am Tag zuvor noch in einer Pressekonferenz wie folgt äußerte: „Man kann nicht jeden Tag gewinnen.“, attackierte als Zweiter aus der letzten Position heraus, zog an allen 4 Mitstreitern vorbei und riss sofort die Lücke auf. Der souveräne Sieg war dem Slowaken unter dem frenetischen Beifall der belgischen Zuschauer nicht mehr zu nehmen. Vorjahressieger Jasper Stuyven wurde Zweiter und der Brite Luke Rowe belegte Rang Drei.

Sagan

Neoprofi im Team Bora Hansgrohe - Pascal Ackermann bestritt seinen ersten belgischen Klassiker in einem UCI World Team und erreichte das Ziel als 130. von 195 gestarteten Rennfahrern, dabei lag er lange Zeit mit seinen beiden Teamkollegen Sam Bennet und Michael Schwarzmann in der Zweiten großen Gruppe.

Text & Fotos: Arne Mill

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