Rückblick Tour Etappen 5 und 6: Strapaziöse Dreckschlacht und Tagessieg von Greipel

AM Updated 11 Juli 2014
Rückblick Tour Etappen 5 und 6: Strapaziöse Dreckschlacht und Tagessieg von Greipel

Andre GreipelDer gestrige Tag war für die meisten Fahrer des Feldes einer der schlimmsten in ihrem Leben. Angesichts der Bilder des Tages fragt man sich auch, hat der Radsport nicht ausreichend und schöne Facetten, dass man den Akteuren eine solche Schlacht zumuten muss? Sicherlich ist die Tour de France eine Rundfahrt, die den kompletten Rennfahrer abverlangt, wo auch solche Etappen dazugehören. Aber bei den Verhältnissen des gestrigen Tages und angesichts der allgemeinen Schwere und Härte der Rundfahrt war die Grenze eigentlich schon überschritten. Einen Eintagesklassiker unter diesen Verhältnissen durchzuführen ist die eine Seite, aber in einer so anspruchsvollen Rundfahrt wie der Tour waren das wirklich schon unzumutbare Bedingungen. Immerhin haben die Veranstalter zwei Pflastersteinsektoren, die unpassierbar waren, herausgenommen.

Lars BoomDie allgemeinen Meinungen der Sportler und Sportlichen Leiter gingen daher auch weit auseinander. Während sich Sep Vanmarcke und der Sieger Lars Boom vom Team Belkin seit Jahren ein Paris - Roubaix bei Regen wünschen, endete das Rennen für Chris Froome und das Team SKY mit einem Desaster. Der Kapitän und Gewinner der 100. Jubiläumstour 2013 musste nach seinem dritten Sturz frühzeitig das Rennen verletzungsbedingt aufgeben. Allerdings hat sich in der Vorbereitung der diesjährigen Tour das sonst so überaus perfekt organisierte Team als nicht sehr professionell erwiesen. Während der Sieger von 2012 Bradley Wiggins den Klassiker Paris - Roubaix und auch die Wallonischen Rennen nicht nur zur Streckeninspektion nutze, sondern auch sehr gut abgeschnitten hatte, blieb Froome den Frühjahresklassikern völlig fern.

Le TourAuch andere Gesamtklassementfahrer wie Vincenzo Nibali, derzeit in Gelb, oder Alejandro Valverde nutzten das Frühjahr wesentlich besser als der Brite. Nun ist Froomes Sturz, wie der vieler anderer Fahrer, zwar nicht auf dem Kopfsteinpflaster passiert. Aber Rennen in Belgien sowie Paris - Roubaix werden anders gefahren wie die normalen Tour-Etappen und da reicht es meist nicht aus, einfach mal im Training die Strecke zu inspizieren. So etwas muss man unter Rennbedingungen (üb)erlebt haben, um eine solche Prüfung zu bestehen. Wesentlich cleverer hat sich da Tony Martin vom Omega Pharma Quick Step Team angestellt, der frühzeitig sein Heil in der Flucht suchte und die Ausreißergruppe besetzen konnte. Zwar hat ihn das auch nicht völlig davor bewahrt, Körperkontakt mit dem harten Untergrund aufzunehmen, aber dem Schlimmsten ist er dadurch aus dem Weg gegangen. Egal wie man zur Etappe des gestrigen Tages steht, sie wird bestimmt noch eine Weile für reichlich Diskussionsstoff sorgen.


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GreipelDer heutige Tag brachte endlich die langersehnte Erlösung für den Deutschen Meister André Greipel. Für einen Sprinter zählen nur die Siege und wie der Rostocker bei den letztjährigen Hamburger Cyclassics selbst bemerkte „der 2. ist der erste Verlierer“, konnte er auf der heutigen Etappe von Arras nach Reims die harte Arbeit seinen Teams in den vergangenen Tagen mit einem Erfolg krönen. Mittlerweile ist es auch unter den kritischen französischen Journalisten nicht unbemerkt geblieben, dass die Erfolge der deutschen Sprinter im eigenen Land nahezu unbemerkt bleiben und von den Medien ignoriert werden. Greipels Antwort darauf war jedoch souverän. Er hoffe dass die Erfolge eine gute Basis für die Zukunft sind, auf die sich auch in Deutschland wieder etwas aufbauen lässt.

Wenn man allerdings andererseits erfährt, dass Marcus Burghardt direkt nach der gestrigen Etappe von einem deutschen Journalisten gefragt wird, ob´s Spaß gemacht hat, fragt man sich, ob Leute auf einem derartigen Niveau das Publikum wirklich begeistern können.

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: 5. Etappe Tour de France

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