UCI Track Champions League zu Gast in Berlin

UCI Track Champions League zu Gast in Berlin

 
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Das von der Union Cycliste International (UCI) kreierte und im letzten Jahr erstmals zur Austragung gelangte Event des Bahnradsports machte nach dem Auftakt auf Mallorca erstmals im Berliner Velodrom mit der zweiten von insgesamt fünf Runden Station. Mit dem gut drei Stunden andauernden Programm versucht man, den Bahnradsport zu mehr Popularität zu verhelfen. Scheinbar mit Erfolg, denn nicht nur 2.000 Besucher kamen, auch Eurosport übertrug die Wettkämpfe.

Für 72 Fahrer-/innen standen Kurzzeitwettbewerbe wie Sprint und Keirin sowie im Ausdauerbereich ein Scratch- und ein Ausscheidungsfahren auf dem Programm, die in zügiger Reihenfolge absolviert wurden. Die Weltspitze des Bahnradsports kann sich dabei um Preisgelder in Höhe von rund 500.000 Euro streiten. Der Tross zieht dann von Berlin weiter nach St-Quentin-En-Yvelines in Frankreich, bevor die letzten beiden Austragungen jeweils im britischen London zur Austragung kommen.

Die Preisgelder für die 36 Frauen und 36 Männer sind gleich verteilt, wobei die Gesamtsieger in den vier Kategorien jeweils 25.000 Euro erhalten. Nach den ersten Erfahrungen des Vorjahres mit dem Doppelsieg im Kurzzeitbereich der Frauen durch Emma Hinze vor Lea Sophie Friedrich und dem zweiten Platz von Stefan Bötticher bei den Männern, waren die Erwartungen im Lager des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) durch den Startverzicht von Emma Hinze trotz des Heimvorteils nicht allzu hoch angesetzt. Aber auf Stefan Bötticher, der im Vorfeld auf zahlreiche Unterstützung der einheimischen Radsportfans hoffte, konnte man sich erneut verlassen. Er zeigte sich topfit und belegte im Sprint hinter dem Sieger Matthew Richardson aus Australien einen ausgezeichneten vierten Platz, den er mit dem dritten Platz im Keirin, den Wettbewerb gewann der Niederländer Harrie Lavreysen,  noch steigern konnte. Auch in der Gesamtwertung belegt er den dritten Platz hinter dem führenden Niederländer und dem nur knapp dahinter folgenden Australier.

Dagegen konnten die deutschen Frauen an diesem Tag im Kurzzeitbereich nicht glänzen. „Ich bin die ganze Woche krank gewesen und muss aus dem Wettbewerb leider aussteigen“, entschuldigte sich Lea Sophie Friedrich per Interview beim Publikum, nachdem sie ebenso wie Pauline Grabosch im Keirin jeweils als Letzte ihres Laufes ausgeschieden waren. Den Wettbewerb gewann schließlich die Kanadierin Kelsey Mitchell, während die Französin Mathilde Gros als amtierende Weltmeisterin den Sprint gewinnen konnte. Überraschend führt nach dem zweiten Wettkampftag in der Gesamtwertung die Kolumbianerin Martha Bayona.

Im Ausdauerbereich war der BDR durch Lea Lin Teutenberg und dem Berliner Moritz Malcharek vertreten. Besonders der Berliner zeigte im Scratch mit dem vierten Platz hinter dem Briten Oliver Wood, dem Schweizer Claudio Imhof und dem Italiener Matteo Donega eine ausgezeichnete Leistung. Im Alleingang hatte er die drei Führenden eingeholt, die alle einen Rundengewinn erzielten, wenngleich am Ende der Berliner dann wieder etwas an Boden preisgeben musste. Auch im Ausscheidungsfahren, das der Kanadier Dylan Bibic gewann, zeigte sich Moritz Malcharek kämpferisch und fuhr auf Platz neun. In der Gesamtwertung liegt er damit auf einem 6. Platz, die von einem weiteren Kanadier, Mathias Guillemette, angeführt wird.

Das Scratchrennen der Frauen wurde von der Britin Katie Archibald dominiert, die gemeinsam mit der ebenso starken US-Amerikanerin Jennifer Valente einen Rundengewinn herausfuhr. In diesem Rennen präsentierte sich auch Lea Lin Teutenberg recht stark, versuchte als erste Fahrerin eine Runde herauszufahren, wurde dann aber von den beiden Topathletinnen gestellt und fiel wieder ins Feld zurück, wo sie dennoch am Ende auf einem guten 8. Platz landete. Im Ausscheidungsrennen landeten erneut Katie Archibald und Jennifer Valente in dieser Reihenfolge auf den ersten beiden Plätzen, während sich Lea Lin Teutenberg hier mit Platz 11 begnügen musste und in der Gesamtwertung, die von Jennifer Valente vor Katie Archibald angeführt wird, den 12. Platz nach vier Wettbewerben einnimmt.

Wir hatten am Ende die Gelegenheit ein kurzes Gespräch mit Lea Lin Teutenberg zu führen. „Die Track Champions League ist ein cooles Event und vor heimisches Publikum ist es immer besonders reizvoll. Ich fahre jetzt die weiteren Rennen bis London und danach geht es ins Trainingslager. Für die kommende Saison, in der ich erneut zweigleisig auf Straße und Bahn unterwegs sein werde, hoffe ich, dass der Trend weiter nach oben führt. Ich lasse für die Zukunft alles auf mich zukommen und setze mich nicht unter Druck“, gab sie abschließend zu Protokoll.

Alles in allem war es ein gutes Event was zeigt, dass die Champions League durchaus eine gute Möglichkeit ist, um eine jüngere Generation für den Bahnrennsport zu interessieren.

Foto: Symbolbild Stefan Bötticher bei den UCI Track Cycling World Championships – 2022

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