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12. Frankfurter Kreisel: DM Omnium für Franziska Brauße und Maximilian Beyer

 
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Fast schon traditionell stand am vergangenen Wochenende, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen, der 12. Frankfurter Kreisel in der Oderlandhalle mit der Deutschen Omniummeisterschaft auf dem Programm, wo die letzten Medaillen des Jahres vergeben wurden. Der ehemalige Teilnehmer der Friedensfahrt und DDR-Meister im Mannschaftszeitfahren Dan Radtke war von 2006 bis 2010 Vorsitzender des Frankfurter Radsportclub 90 und ist jetzt Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender des Vereins. In dieser Tätigkeit hat er mehrere Radsportveranstaltungen wie die Oderrundfahrt und den Frankfurter Kreisel erfolgreich initiiert und organisiert. Höhepunkt seiner Nebentätigkeit als Organisator von Radsportevents war die Bahnradsport-Weltmeisterschaft der Junioren im August dieses Jahres in seiner Heimatstadt.

In den letzten Jahren konnte man sich in der Oderlandhalle mehr und mehr an den zunehmenden Zuschauerzahlen beim Frankfurter Kreisel erfreuen. In diesem Jahr waren zudem die VIP-Tische an beiden Tagen ausverkauft. Vor allem ansässige Unternehmen aber auch bekannte Gesichter aus Politik und Sport nutzen das Event mittlerweile als Jahresausklang und gemütliche Weihnachtsfeier, was der Veranstaltung sehr zu Gute kommt. Am zweiten Wettkampftag waren auch die Zuschauerränge gut gefüllt, was für reichlich Stimmung sorgte.

An Spannung war jedoch der erste Wettkampftag, an dem die Juniorinnen und Junioren ihren Auftritt hatten, kaum zu übertreffen. Laurin Drescher von der ESV Lok Zwickau, der bis zum August noch bei den Sprintern unterwegs war und im Juli den Europameistertitel im Teamsprint gewann, ist zu den Ausdauerspezialisten zurückgekehrt, legte im Scratchrennen gleich einmal vor und machte damit klar, dass der Gesamtsieg nur über ihn führen würde. Der Kölner Tim Torn Teutenberg vom FC Lexxi Speedbike hatte den Auftaktwettbewerb regelrecht verpennt und kam im ersten Omniumwettbewerb nicht über Rang 11 hinaus.

Das bewegte ihn keinesfalls dazu die restlichen drei Rennen abzuhaken, ganz im Gegenteil. Er startete eine fulminante Aufholjagd, die erst auf dem Zielstrich des letzten der vier Einzeldisziplinen, dem Punktefahren mit seinem Gesamtsieg endete, nachdem er auch die Temporunden und das Ausscheidungsfahren gewonnen hatte. Laurin Drescher wurde am Ende noch von Moritz Kretschy vom RSV 54 Venusberg abgefangen, der in den drei Anfangsdisziplinen eher mäßig gestartet war, dann aber im abschließenden Punktefahren im wahrsten Sinne des Wortes den Hammer rausholte und als einziger Fahrer sensationelle drei Rundengewinne verbuchen konnte. Das Rennen hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass dieser Juniorenjahrgang auch auf der Bahn einer der stärksten ist, die es seit langem in Deutschland gegeben hat.

Im Rennen der Juniorinnen war Lea Waldhoff von der RIG Vorderpfalz das Maß der Dinge, an der auch im abschließenden Punktefahren kein Weg vorbei führte. Platz 2 ging an Olivia Schoppe von RSV AC Leipzig, die die Temporunden gewann, während Lana Eberle vom RSV Edelweiß Oberhausen als Siegerin des Ausscheidungsfahrens Dritte wurde. Für die Teilnehmerinnen aus Berlin erreichten Fabienne Jährig vom BRC Zugvogel und Paula Leonhardt vom SC Berlin mit Platz 4 bzw. 6 hervorragende Platzierungen. 

Das Rennen der Männer dominierten die Fahrer von Heizomat rad-net.de mit dem Madison-Doppelweltmeister Theo Reinhardt an der Spitze, der mit einer brillanten Form von den Weltcups in Übersee vor einigen Tagen zurückgekehrt ist und nach dem zweiten Platz hinter seinem Teamkameraden Maximilian Beyer im Scratchrennen sowohl die Temporunden als auch das Ausscheidungsfahren dominierte. So musste sich Maximilian Beyer im abschließenden Punktefahren noch einmal ganz schön strecken, um letztendlich, ebenfalls wie einen Tag zuvor im Rennen der Junioren, den Sieg vor Theo Reinhardt auf der Ziellinie nach Hause zu fahren.

Spannend bis zum Zielstrich war ebenfalls der Kampf um Rang 3, wo sich bis zum Ende Justin Wolf vom Team BIKE AID, Leon Heinschke vom Development Team Sunweb, der junge Hannes Wilksch vom RC Luckau, Sebastian Schmiedel und Moritz Malcharek, beide vom LKT Team Brandenburg, nichts schenkten. Am Ende war es der Lokalmatador Leon Heinschke, der unter dem frenetischen Jubel des Publikums und unter den motivierenden Anfeuerungskommentaren des Hallensprechers Robert Bengsch, der ebenfalls in Frankfurt/Oder aufgewachsen ist, sich die Bronzemedaille sicherte.   

Im Peloton der Männer war aber auch ein „altbekanntes“ Gesicht zu finden. Nico Heßlich vom RSC Cottbus, jetzt mehr in der Fixie-Szene für das Team 8 bar unterwegs, hatte sich 2016 als Einzelkämpfer eindrucksvoll gegen die Übermacht der rad-net ROSE-Armada die Silbermedaille erkämpft. In diesem Jahr bewies der Cottbuser, dass er nichts verlernt hatte und fuhr mit viel Übersicht in dem 21-köpfigen Fahrerfeld auf Rang 9 in die Top Ten.

Im Rennen der Frauen bewies die Radsportlerin des Jahres 2019 Franziska Brauße von Ceratizit-WNT Pro Cycling ihre ganze internationale Klasse und gewann souverän alle 4 Wettbewerbe und damit auch den Deutschen Meistertitel. Eine Schrecksekunde gab es 30 Runden vor Schluss im abschließenden Punktefahren, als ihre Teamkollegin Lea Lin Teutenberg zu Fall kam, die hinter ihr fahrende Franziska Brauße über sie drüber fuhr und ebenfalls stürzte. Mit reichlich Adrenalin im Blut und sichtbar lädierter linker Gesäßhälfte fuhr Lea Lin Teutenberg am Ende auf Rang zwei und sicherte dem deutschen Frauen- Profiteam Ceratizit-WNT Pro Cycling einen Doppelsieg. 

Dritte wurde Lena Charlotte Reißner von der SSV Gera 1990, die den starken Auftritt der vor allem jungen Fahrerinnen im Frauen- Peloton untermauerte. Für die beiden Berliner Teilnehmerinnen Eleonora Schütz vom Berliner TSC und Lotta Schoenemeyer vom RSV Werner Otto blieben im nur 12-köpfigen Teilnehmerfeld lediglich die letzten beiden Plätze übrig.

In den „Kreisel“ Rahmenwettbewerben der Sprinter holte Emma Hinze vom Track Team Brandenburg den Gesamtsieg bei den Frauen. Bei den Sprinterrennen der Männer, denen durch die Teilnahme des sympathischen Tschechen Tomas Babek ein wenig internationales Flair verliehen wurde, siegte Maximilian Levy vom Team Erdgas 2012.

Bericht: Arne Mill & Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill (frontalvision.com)

 

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