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Emma Hinze holt DM-Titel im 500 m Zeitfahren vor Miriam Welte

 
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Nach den Einzelverfolgern am ersten Tag waren es nun die Mannschaftsverfolger der Altersklassen U 17 und U 19, die den zweiten Veranstaltungstag mit den Qualifikationen eröffneten. Nachdem die Vorläufe im Punktefahren der Männer mangels Masse nicht stattfanden, waren die Sprinter-/innen der Nachwuchsklasse U 17 bis zum Halbfinale an der Reihe, bevor der erste Titel des Tages in der 3.000 m Mannschaftsverfolgung der weiblichen U 17 ausgefahren wurde. Eine Medaille gab es für die zwei Fahrerinnen des SC Berlin, Fabienne und Elena Jährig, die im Mixed Team gemeinsam mit Marla Sigmund aus Hamburg und Jette Simon aus Kaiserslautern die Bronzemedaille gegen den Landesverband Thüringen errangen, während der Landesverband Bayern im Finale um Gold den Landesverband Brandenburg distanzierte. In der männlichen U 17 siegte der Vierer aus Brandenburg u.a. mit Benet Metz, der seinen zweiten Titel holte, gegen den Landesverband Thüringen.

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Dann gab es für Paula Leonhardt vom SC Berlin Gold in der Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen über 4.000 m im Team des Landesverbandes Thüringen gemeinsam mit Thalea Mäder aus Erfurt, Jasmin Müller aus Gera und Friederike Stern aus Elxleben, die in 4:46,821 Minuten ihren Gegnerinnen vom Landesverband Bayern/Nordrhein-Westfalen im Finale keine Chance ließen. „Nach einem grippalen Infekt, der sie schon bei der EM in Gent behinderte und jetzt erst wieder seit neun Tagen im Training, ist die Leistung von Paula Leonhardt nicht hoch genug einzuschätzen“, war ihr Heimtrainer Markus Wähner happy, zumal auch Bronze durch die Jährig-Zwillinge noch hinzukam. Die gute Arbeit, die beim SC Berlin im Nachwuchs geleistet wird, fand einmal mehr ihre Bestätigung. Auch Paula Leonhardt strahlte: „Nach der gestrigen, knapp verpassten Medaille war ich schon etwas geknickt, aber Gold heute wiegt alles auf und ich bin sehr zufrieden, das war jetzt mein zweiter DM-Titel in diesem Jahr“, war die Berlinerin glücklich, die jetzt zur Bahn-WM nach Frankfurt/Oder fährt, wo sie sich nicht unter Druck setzt, aber dennoch gut abschneiden will.

Bei den Junioren über die gleiche Distanz war der Landesverband Brandenburg in der Besetzung Roman Duckert, Franz Groß, Hannes Wilksch und Theo Zetzsche in einer Zeit von 4:09,595 Minuten     gegen den Landesverband Thüringen erfolgreich, der mit 4:12,070 Minuten auch noch eine sehr gute Zeit erzielte.

Der Hauptanteil des Programms des zweiten Tages war dem Nachwuchs vorbehalten, der dann nach einer kleinen Pause im 500 m und 1.000 m Zeitfahren ebenso seine Meister ermittelte wie auch die Frauen und Männer, bevor das Programm mit den Punktefahren der Frauen und Männer beendet wurde. Die haushohe Favoritin im 500 m Zeitfahren der Juniorinnen war Alessa-Catriona Pröpster vom RSC Ludwigshafen, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurde und in 35,225 Sekunden souverän siegte. Was bedeutet ihr diese Meisterschaft im Hinblick auf die zuletzt großen Erfolge bei der EM in Gent, wo sie zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze gewann? „Ich hatte bis jetzt noch kein deutsches Meistertrikot, das zu holen war mein Ziel hier in Berlin, als Jugendmeisterin gab es ja kein Trikot. Ich hatte zuerst das WM-Trikot, dann das EM-Trikot und jetzt das deutsche Meistertrikot, bei mir läuft es halt in umgekehrter Reihenfolge. Die erzielte Zeit ist ganz gut, ich konnte meine Leistung steigern und bin damit sehr zufrieden. Ich rechne mir bei der kommenden WM in Frankfurt/Oder einiges aus, wo ich im Sprint, Keirin, 500 m Zeitfahren und im Teamsprint mit Christina Sperlich vom SV Sömmerda starten werde“, erzählte uns die sympathische Sportlerin in einem kurzen Gespräch.

Bei den Frauen gab es eine Wachablösung, denn die Seriensiegerinp im Zeitfahren, Miriam Welte aus Kaiserslautern, wurde von der Vorjahreszweiten Emma Hinze vom Track Team Brandenburg abgelöst, die in 33,743 Sekunden gegenüber 34,005 Sekunden die Oberhand behielt. „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht in meiner Lieblingsdisziplin nicht gewonnen zu haben, muss aber die Leistung von Emma Hinze anerkennen. Ich hatte mich super gefühlt, aber die letzten 125 Meter waren heute zu lang, da ging nichts mehr“, gab Miriam Welte zu Protokoll, die ihren Fokus auf den Teamsprint legt, wo sie als Anfahrerin bei Olympia nach wie vor gesetzt scheint. 

Die Zeitfahrwettbewerbe der U 19 und der Männer über 1.000 m folgten und hier siegte bei den Junioren zunächst Tobias Buck-Gramcko von Tuspo Weende in 1:03,354 Minuten und dann ging es bei den Männern rund, als Felix Groß von Heizomat rad-net.de als Ausdauerspezialist eine Bombenzeit von 1:01,018 Minuten vorlegte, die nur noch einer unterbieten konnte: Marc Jurczyk vom Team Erdgas fuhr ganz starke 1:00,743 Minuten und holte sich damit seinen ersten Deutschen Meistertitel bei den Männern. Zuvor hatte sich noch Clara Schneider vom RSV Finsterwalde den Titel bei der weiblichen Jugend im Sprint gesichert.

Die Punktefahren der Frauen und Männer bildeten den Abschluss des zweitenTages und hier ging es zunächst bei den Frauen hoch her. Ein extrem schnelles Rennen über 80 Runden mit vielen Attacken, so wurde es nie langweilig und die vermeintlichen Favoritinnen setzten die Akzente. Die Jury hatte Schwerstarbeit zu verrichten bis das Ergebnis feststand, denn der Verlauf des Rennens war recht chaotisch mit den vielen Überrundungen, so dass es nicht einfach war, die Übersicht zu behalten. Das Ergebnis ließ lange auf sich warten, bis Gudrun Stock aus München als Deutsche Meisterin feststand, die mit 56 Punkten vor Lisa Klein von Canyon SRAM Racing mit 48 Punkten gewann, die beide zwei Gewinnrunden erzielten, während die Drittplatzierte Franziska Brauße von WNT-Rotor Pro Cycling bei einer Gewinnrunde auf 34 Punkte kam.

Ebenso spannend verlief das Rennen der Männer über 120 Runden, auch hier ein Rundenwirbel, der von ständigen Attacken lebte. Die Fahrer des Teams Heizomat rad-net.de bestimmten das Rennen, aber ein ganz starkes Rennen fuhr dabei auch Martin Alexander Salmon vom Development Team Sunweb. Mit einem phantastischen Schlussspurt behauptete sich Achim Burkart aus Oberhausen gegen den Berliner Theo Reinhardt von Heizomat rad-net.de, der aber mit 97 Punkten mit einem Punkt Vorsprung vor Achim Burkart siegte und sich den Deutschen Meistertitel sicherte. Beide hatten ebenso wie der überraschende Dritte Martin Alexander Salmon (90 Punkte) und der Viertplatzierte Moritz Malcharek vom LKT Team Brandenburg (82 Punkte) jeweils vier (!) Gewinnrunden erzielt, wobei Letzterer trotz wieder einmal hervorragender kämpferischer Leistung mit dem undankbaren 4. Platz vorliebnehmen musste. „Es war ein attraktives Rennen, das Spaß gemacht hat. Vor heimischer Kulisse unter Anwesenheit der Familie, die mich auf meinem Weg nach Tokio 2020 voll unterstützt, wollte ich mich natürlich gut präsentieren, was mir offensichtlich gelungen ist“, gestand Theo Reinhardt unmittelbar nach dem Rennen dem Sprecher Robert Bengsch in einem ersten Statement.

So endete der zweite Tag mit zwei äußerst turbulenten Rennen ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, wenngleich besonders im Rennen der Frauen zeitweilig die Übersicht verloren ging, aber spannend waren die Rennen allemal. Ein Lob der Jury, die zwar ins Schwitzen geriet, aber am Ende jeweils ein korrektes Ergebnis präsentierte.

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill / frontalvision.com

> zur turus-Fotostrecke: Bahn-DM 2019 in Berlin

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport
  • BDR-Meisterschaft

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