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Der erste Tag der 133. Bahnrad-DM gehört den Verfolgern

 
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Im Rahmen der Finals Berlin 2019 sind auch die Bahnradsportler des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit ihren Deutschen Meisterschaften gefordert und so war wieder einmal ein proppenvolles Programm im Velodrom garantiert, wo sich Jugend U 17, Junioren U19 jeweils weiblich und männlich, Frauen und Männer um insgesamt 48 Titel streiten werden. Ein Programm vom 31.07. bis zum 04.08.2019, das an den fünf Tagen nicht nur den Sportlern einiges abfordert, sondern auch von den  Organisatoren, Funktionären, Trainern und Betreuern absolutes Stehvermögen verlangt wird.  Wäre hier nicht weniger mehr? 

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Das betrifft nicht die Anzahl der Titel, die allen Sportlern zu gönnen sind, sondern vielmehr die Anzahl  der vielen Qualifikationen, insbesondere in den Verfolgungsdisziplinen, die wenig Spannung bei den Zuschauern erzeugen und eher zähflüssig daherkommen. Vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, die Qualifikationen im Vorfeld in den Landesverbänden auszutragen, um dann nur die Besten im Finale zu erleben. Wozu gibt es eigentlich Sichtungsrennen für den Nachwuchs, aus denen sich die Meisterschaftskandidaten ndoch herauskristallisieren können? Oder sollten die Meisterschaften des Nachwuchses doch separat veranstaltet werden, um das Programm zu entzerren bzw. zu straffen? Zumindest sollte einmal über gewisse Änderungen nachgedacht werden, um den so attraktiven Bahnradsport vor allem für die Zuschauer interessanter zu gestalten. So sind es andererseits doch vor allem Punktefahren, Ausscheidungsrennen, Madison oder Scratchrennen, die die Zuschauer begeistern und von den Sitzen reißen, das erlebt man Jahr für Jahr auch bei den Sixdays. 

Nun zum Sport des ersten Tages in Berlin, der um 9.30 Uhr pünktlich mit den Qualifikationen in der Einer- bzw. Mannschaftsverfolgung begann. Bis kurz nach 16.00 Uhr dauerten die Wettbewerbe aller sechs Altersklassen, ehe die Finalteilnehmer für den Abend feststanden. Dann erst einmal eine fast dreistündige Pause, bevor die weibliche und männliche Jugend ihr Finale im 500 m Zeitfahren bestritt. In der Zwischenzeit war Gelegenheit, mit einigen Sportlern kurze Gespräche zu führen, u.a. mit der 19-jährigen Ricarda Bauernfeind von der RSG Ansbach, die wir einst bei der internationalen kids-tour in Berlin kennenlernten. Zwei DM-Titel im Juniorenbereich in der Mannschaftsverfolgung und im Madison sowie in beiden Disziplinen auch zwei dritte Plätze bei der EM 2018 stehen in ihrer Erfolgsliste. „Ich glaube, ich bin viermal die kids-tour gefahren und habe dort erste internationale Erfahrungen gesammelt. Letztes Jahr habe ich mein Abitur gemacht und studiere jetzt auf Lehramt Mittelschule. Radsport macht mir nach wie vor viel Spaß und ich bin mit meiner Entwicklung zufrieden. Zuletzt war ich Vierte bei der Derny-Europameisterschaft in Pordenone/Italien und nun steht mit dem BDR-Kader die EM im Straßenrennen in Alkmaar im Fokus. Ob der Weg in ein Frauen-Team führt ist derzeit nicht abzusehen, die berufliche Ausbildung hat für mich Priorität“, gab die sympathische Ricarda Bauernfeind zu verstehen, die hier in Berlin für das Punktefahren, für die Einzel- und Mannschaftsverfolgung, für das Scratchrennen und für das Madison gemeldet hat, wo sie an der Seite von Katharina Hechler starten wird. Ein strammes Programm für die junge Athletin, deren Weg wir mit Interesse weiterverfolgen werden.

Der Abend begann mit dem 500 m Zeitfahren der männlichen Jugend mit 17 Startern und erster Deutscher Meister dieser Titelkämpfe wurde Willy Leonhard Weinrich vom TSV Breitenworbis in einer Zeit von 33,301 Sekunden, während im folgenden Finale der weiblichen Jugend Sophie Deringer vom RV Dudenhofen in 37,463 Sekunden den Titel gewann, in dem Fabienne Jährig vom SC Berlin einen guten 4. Platz belegte. Danach waren fünf Titel in der Einzelverfolgung zu vergeben und die Sieger hießen bei den Junioren über 3.000 m Tobias Buck-Gramcko von Tuspo Weende in sehr guten 3:18,871 Minuten, bei der männlichen Jugend über 2.000 m Benet Metz vom RSC Cottbus in 2:16,308 Minuten und bei den Juniorinnen über die gleiche Distanz Hanna Dopjans vom RSV Irschenberg in 2:29,489 Minuten, wo Paula Leonhardt vom SC Berlin ganz knapp die Bronzemedaille verfehlte, als sie in 2:31,283 Minuten gegen Friederike Stern vom RV Elxleben, die 2:31,275 Minuten benötigte, hauchdünn verlor. Ebenfalls 2.000 m fuhr die weibliche Jugend mit der Siegerin Franzi Arendt vom RSC Turbine Erfurt, die ihren in der Qualifikation aufgestellten neuen deutschen Rekord von 2:29,889 Minuten im Finale nochmals auf 2:29,656 Minuten steigerte. 

Die 4.000 m Einzelverfolgung der Männer wurden die Finals um alle Medaillen nur von Fahrern des Teams Heizomat rad-net.de bestritten, dabei fehlte aber der Topfavorit Domenic Weinstein, der in der Qualifikation nur Platz 7 belegt hatte. Deutscher Meister wurde Felix Groß, der Theo Reinhardt im Finale um Gold einholte, ebenso wie es Nils Schomber gegen Maximilian Beyer gelang, der aber wieder eine deutliche Leistungssteigerung vorweisen konnte, nachdem er zuletzt in seinen Leistungen eher stagnierte. 

Den Abschluss bildete das Finale in der 4.000 m Mannschaftsverfolgung der Frauen, das vom Mix Team gewonnen wurde, das in der Besetzung Charlotte Becker, Franziska Brauße, Tanja Erath und Lea Lin Teutenberg antrat und eine Zeit von 4:30,670 Minuten erzielte und dabei die Gegnerinn von Avon Maxx Solar fast eingeholt hätte. Damit sind acht Finals am ersten Tag entschieden worden und man darf  den nächsten Tagen mit Spannung entgegensehen in der Hoffnung, dass der zeitliche Rahmen nicht durch eventuelle Verzögerungen noch zusätzlich gesprengt wird. 

Bericht: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill / frontalvision.com

> zur turus-Fotostrecke: Bahn-DM 2019 in Berlin

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Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport
  • BDR-Meisterschaft

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